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Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...

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5.1.4. Modellinhalt des funktionalen Modells<br />

In diesem Abschnitt werden die in 5.1.3.2 abgeleiteten Sichten inhaltlich analysiert. Ziel der<br />

Analyse ist die Festlegung, welche Inhaltselemente zur Beschreibung des jeweiligen Aspekts erforderlich<br />

sind. Anschließend wird für jedes Inhaltselement ein geeignetes SysML-Sprachelement<br />

identifiziert, wodurch kumulativ der SysML(A)-Sprachumfang aufgebaut wird. Die Arbeitsschritte<br />

in den einzelnen Unterkapiteln folgen somit dem bereits beschriebenen Top-Down-Vorgehen.<br />

Zusätzlich wird für jede Sicht eine Menge an Konsistenzbedingungen formuliert die bei der Modellerstellung<br />

einzuhalten sind. Sie stellen die Konformität der Sichten untereinander und zum<br />

Metamodell sicher.<br />

5.1.4.1. Systemabgrenzungssicht<br />

Die Systemabgrenzungssicht zeigt die Grenze zwischen betrachtetem System und dessen Umgebung<br />

und legt deren strukturelle Merkmale fest. Die Systemabgrenzungssicht wird dabei vom<br />

verwendeten Systembegriff beeinflusst: Erst wenn definiert ist, was unter dem System zu verstehen<br />

ist, kann eine geeignete Systemabgrenzungssicht modelliert werden. Daher wird im Folgenden<br />

zunächst die Auswahl eines passenden Systembegriffs dargelegt, bevor die Umsetzung der<br />

Systemabgrenzungssicht im Anforderungsmodell beschrieben wird.<br />

5.1.4.1.1. Begriffsdefinitionen<br />

In den CENELEC-Normen DIN EN 50126, DIN EN 50128 und DIN EN 50129 ist der Systembegriff<br />

nicht einheitlich festgelegt. In der DIN EN 50126 heißt es beispielsweise:<br />

„Ein System kann als Komposition von Subsystemen und Komponenten definiert<br />

werden, die zur Gewährleistung der geforderten Funktionalität in geregelter Form<br />

miteinander verbunden sind. Die Funktionalität wird den Subsystemen und Komponenten<br />

eines Systems zugeschrieben; Verhalten und Zustand des Systems ändern<br />

sich mit einer Änderung der Funktionalität eines Subsystems oder einer Komponente.<br />

Systeme reagieren im Zusammenwirken mit ihrer Umgebung durch festgelegte<br />

Ausgaben (Outputs) auf die erfolgten Eingaben (Inputs).” [EN50126, S. 9]<br />

In der DIN EN 50129 hingegen ist der Systembegriff deutlich knapper gefasst. Demnach ist ein<br />

System eine<br />

„Menge von Teilsystemen, die entsprechend einem Entwurf zusammenwirken”<br />

[EN50129, S. 14]<br />

Gemeinsam ist dieser Definitionen eine strukturelle Sicht auf den Systembegriff: Ein System<br />

wird als Zusammenstellung von untergeordneten Komponenten verstanden, die zielgerichtet<br />

zusammenwirken. Die DIN EN 50126 macht darüber hinausgehend Aussagen über die Zuordnung<br />

von Funktionen zu diesen einzelnen Komponenten und über die Interaktion des Systems<br />

mit seiner Umgebung.<br />

Ein Systemanforderungsmodell für sicherheitskritische Bahnsysteme muss den CENELEC-Normen<br />

genügen. Daher muss sich der verwendete Systembegriff (und daraus resultierend auch die Systemabgrenzungssicht)<br />

an oben genannten Definitionen orientieren. Dennoch bietet es sich an,<br />

die in den Normen genutzten Systemdefinition zunächst mit verschiedenen, allgemeinen Konzepten<br />

der Systemdefinition zu vergleichen. In [ROP99] stellt Ropohl beispielsweise drei generelle<br />

Konzepte der Systemtheorie vor:<br />

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