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Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...

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welche Aufgaben einer <strong>Anforderungsspezifikation</strong> zugeschrieben werden. Dies sind die<br />

Modellierung der Datenstrukturen, der Systemfunktionen, der Datenbewegungen (entspricht<br />

den Interaktionen) und von Zeitanforderungen.<br />

Als Schnittmenge dieser Aussagen lässt sich ableiten, dass eine Systemanforderungsspezifikation<br />

Aussagen zur Struktur bzw. zum Kontext des Systems, zu den Systemfunktionen, der Interaktion<br />

des Systems mit der Umwelt und zum Systemverhalten enthalten muss. <strong>Anforderungsspezifikation</strong>en<br />

im Eisenbahnwesen unterscheiden sich dabei nicht wesentlich von <strong>Anforderungsspezifikation</strong>en<br />

in anderen technischen Bereichen, weswegen sich die allgemeinen Aussagen in<br />

oben genannter Literatur auch auf die Fachdomäne der Eisenbahntechnik übertragen lassen.<br />

Weiterhin wurde bei der Erstellung der Modelle im Forschungsvorhaben OPRAIL und bei der<br />

Bearbeitung des hier verwendeten Beispielmodells eine sehr ähnliche Menge an Aspekten berücksichtigt.<br />

Für eine Systemanforderungsspezifikation ist basierend auf diesen Überlegungen somit die Beschreibung<br />

der folgenden funktionalen Aspekte erforderlich:<br />

• Systemabgrenzung - die Abgrenzung des Systems gegen seine Umwelt<br />

• Systemfunktionen - die Darstellung der Systemfunktionen bzw. Systemanwendungsfälle<br />

• Systemverhalten - die Spezifikation des gewünschten Systemverhaltens<br />

• Subsystemarchitektur - je nach Erfordernis eine Spezifikation der Subsystem-Architektur<br />

Weiter muss zur Umsetzung des Gesamtkonzeptes nach 4 im funktionalen Modell eine Schnittstelle<br />

zu den nicht-funktionalen Anforderungen und zu externen Dokumenten vorgesehen werden.<br />

Dies geschieht gemäß dem in Abschnitt 5.2.3 beschriebenen Prinzip und erfordert eine<br />

spezielle Sicht zur Darstellung der extern verwalteten textlichen Anforderungen, die im Rahmen<br />

dieser Arbeit Anforderungsschnittstellensicht genannt wird.<br />

5.1.1.2. Strukturelle Aspekte<br />

Damit eine funktionale Systemanforderungsspezifikation sinnvoll eingesetzt werden kann, muss<br />

nicht nur deren Inhalt, sondern auch deren Struktur bestimmten Anforderungen genügen. Komplexe<br />

Systeme erzeugen eine Vielzahl von Spezifikationsartefakten, die ohne eine praktikable<br />

Struktur und Organisation zu einer unübersehbaren Datenmenge anwachsen können. Der prinzipielle<br />

Vorteil der angestrebten modellbasierten Spezifikation kann durch strukturelle Mängel<br />

leicht aufgezehrt werden, wenn die hinterlegten Informationen nicht auf einfache Weise der Spezifikation<br />

entnommen werden können. Daher ist es zwingend erforderlich, eine <strong>Anforderungsspezifikation</strong><br />

sauber zu gliedern und den Nutzern eine praktikable Möglichkeit zur Navigation<br />

durch die Spezifikation anzubieten.<br />

Im hier vorgestellten Konzept wird eine zweidimensionale Gliederung der <strong>Anforderungsspezifikation</strong><br />

vorgeschlagen. Die eine Gliederungsdimension ist der durch Ebenen ausgedrückte Detaillierungsgrad,<br />

der die Spezifikation in unterschiedliche Betrachtungsebenen unterteilt. Die<br />

oberste Betrachtungsebene zeigt das Gesamtsystem, alle untergeordneten Betrachtungsebenen<br />

zeigen hierarchisch gegliedert Ausschnitte aus der Subsystemarchitektur. Damit wird die in 4.1<br />

aufgestellte Forderung erfüllt, dass komplexe Systeme zur <strong>Anforderungsspezifikation</strong> in hierarchisch<br />

abhängige Subsysteme gegliedert werden sollen. Die zweite Gliederungsdimension wird<br />

durch einzelne Sichten gebildet, die jeweils auf einen spezifischen Aspekt des Gesamtsystems fokussieren,<br />

beispielsweise auf den Systemkontext oder das Systemverhalten. Beide Dimensionen<br />

müssen durch das gewählte Beschreibungsmittel abgebildet werden können.<br />

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