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Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...

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Abbildung 3.3.: OPRAIL-Prozessmodell (nach [OPR06])<br />

3.1.3. Momentane Praxis bei der <strong>Anforderungsspezifikation</strong><br />

Nachdem zuvor die augenblickliche Situation bei der System- und Softwareentwicklung vorgestellt<br />

wurde, wird in diesem Unterabschnitt die unmittelbar vorgelagerte Spezifikation der<br />

Anforderungen beschrieben, wobei der Schwerpunkt auf der Praxis im Eisenbahnwesen liegt.<br />

Dort dominiert zum jetzigen Zeitpunkt eindeutig die natürlich-sprachliche Beschreibung von Systemanforderungen<br />

in unterschiedlichen Ausprägungen und Qualitätsstufen. Gemeinsam sind<br />

allen Dokumenten damit auch die Probleme natürlich-sprachlicher Spezifikationen, wie sie in<br />

Abschnitt 3.1.1.1 dargelegt wurden.<br />

Die zugehörigen Spezifikationen lassen sich in zwei wesentliche Klassen einteilen: Ältere Spezifikationen,<br />

wie beispielsweise das Lastenheft für elektronische Stellwerke (ESTW) oder für die<br />

linienförmige Zugbeeinflussung (LZB) bilden eine dieser beiden Klassen. Charakteristisch dabei<br />

ist, dass die Dokumente eher durch historisch gewachsene Strukturen geprägt sind, als durch<br />

eine sorgfältige Gliederung der Informationen. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass eine Systementwicklung<br />

ohne spezifisches Vorwissen und ohne langjährige Einarbeitung in das Lastenheft<br />

quasi unmöglich ist. Dadurch wird insbesondere neuen oder ausländischen Auftragnehmern der<br />

Zugang zum Markt erschwert. Auch Änderungen und Korrekturen am Lastenheft selbst sind nur<br />

mit hohem Aufwand durchführbar, da eine Prüfung auf Widersprüche, Korrektheit und Vollständigkeit<br />

nur manuell möglich ist. Dies führt mitunter zu einem Auseinanderdriften zwischen<br />

Spezifikation und tatsächlich implementierten Systemen, da Änderungen nur noch auf Seiten<br />

der Hersteller dokumentiert werden.<br />

Zur zweiten Klasse zählen jüngere <strong>Anforderungsspezifikation</strong>en, wie z.B. das Lastenheft für die<br />

Implementierung des European Train Control Systems (ETCS) oder funktionaler Lastenhefte<br />

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