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Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...

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6.4. Subprozesse<br />

Die eigentlichen Arbeitsschritte zur Erstellung der Sichten im funktionalen Modell sind in acht<br />

Subprozessen definiert. Dabei werden die Abläufe innerhalb der einzelnen Subprozesse durch<br />

SysML-Aktivitätsdiagramme modelliert. Die Modellierung erfolgt dabei so, dass hinreichend viel<br />

Freiraum für die Anpassung des Prozesses an die jeweiligen Gegebenheiten des Projekts bzw. des<br />

jeweiligen Anwenders besteht. Die innerhalb der Subprozesse beschriebenen Aktivitäten sind<br />

daher eine Art Platzhalter, die bei der Prozessanpassung (dem so genannten Tailoring) dann<br />

durch konkrete Aktivitäten ersetzt werden müssen. Weiterhin ist nicht zwingend vorgegeben,<br />

in welcher Reihenfolge die einzelnen Aktivitäten innerhalb der Subprozesse ausgeführt werden.<br />

Vielmehr muss je nach Kontext der Subprozessausführung eine geeignet erscheinende Arbeitsweise<br />

durch den Modellierer selbst definiert werden. Aus diesem Grund wird der Arbeitsfluss<br />

innerhalb der Subprozesse durch parallele Aktivitäten dargestellt, wodurch diese Freiheit repräsentiert<br />

wird. Ein weiterer Freiheitsgrad ergibt sich aus der Tatsache, dass die in einer konkreten<br />

Situation tatsächlich in den einzelnen Aktivitäten durchgeführten Arbeitsschritte vom Iterationskonzept<br />

der übergeordneten Phase abhängig sind. Dabei legt die Phasendefinition fest, ob im<br />

Subprozess lediglich bestehende Modellartefakte angepasst oder zusätzlich neue Elemente ins<br />

Modell eingeführt werden sollen. Dies zeigt sich auch in den entsprechenden Bezeichnungen<br />

der einzelnen Aktivitäten innerhalb der Subprozesse in der Form „Artefakt erstellen/überarbeiten”.<br />

Eine striktere Definition mit entsprechenden Fallunterscheidungen als Verzweigungen im<br />

Kontrollfluss wäre zwar möglich gewesen, wurden aber aus Gründen der Verständlichkeit und<br />

Übersichtlichkeit nicht weiter verfolgt.<br />

Die Subprozesse S1 bis S4 und S7 beziehen sich auf die Erstellung des funktionalen Modells und<br />

ähneln sich in ihrer grundlegenden Struktur: In ihnen werden parallel mehrere Aktivitäten ausgeführt,<br />

die die Modellelemente der zugehörigen Sicht bearbeiten. Die Anzahl der Aktivitäten<br />

richtet sich dabei nach der Anzahl der Modellelemente in der Sicht. So werden im Subprozess<br />

S1 beispielsweise fünf Aktivitäten ausgeführt, von der jede eins der fünf Modellelemente (SuB,<br />

Akteure, Kommunikationsflüsse, Portdefinitionen, Signale) der Systemabgrenzungssicht (siehe<br />

Abschnitt 5.1.4.1) modifiziert. Die Modellelemente selbst (siehe Abschnitt 5.1.2) werden im<br />

Prozess-Metamodell durch je einen persistenten DataStoreNode [OMG07-2, S. 358] repräsentiert<br />

und sind über eine Datenfluss-Beziehung mit der Aktivität verbunden. Der DataStoreNode macht<br />

dabei deutlich, dass die Modifikationen über die aktuelle Ausführung des Subprozesses hinaus<br />

dauerhaft erhalten bleibt. Die einzelnen DataStores stehen dabei für die Menge aller Modellelemente<br />

eines Typs. So repräsentiert beispielsweise der DataStore „Menge der Port-Definitionen”<br />

alle Port-Defnitionen im Teilmodell.<br />

Die Subprozesse S5 (Systemverhalten testen) und S6 (Systemverhalten verifizieren) weisen auf<br />

Grund ihrer prinzipiell anderen Zielrichtung eine zu den anderen Subprozessen abweichende<br />

Struktur auf. Ebenfalls eine Sonderstellung nimmt der Subprozess S8 ein. Dieser dient der Verwaltung<br />

der nicht-funktionalen Anteile der <strong>Anforderungsspezifikation</strong> und stellt die Verknüpfungen<br />

mit dem funktionalen Modell her.<br />

6.4.1. S1 - Systemabgrenzungssicht bearbeiten<br />

Im Subprozess S1 sind diejenigen Aktivitäten definiert, die zur Überarbeitung der Systemabgrenzungssicht<br />

erforderlich sind. Zunächst wird das SuB erstellt bzw. überarbeitet, dann erfolgt die<br />

Erstellung/Überarbeitung der Akteure, Portdefinitionen, Informationsflüsse und Signale sowie<br />

eine permanente Überprüfung der Konsistenzkriterien.<br />

Das Aktivitätsdiagramm für die Abläufe im Subprozess findet sich in Bild B.5 im Anhang.<br />

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