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Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...

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Letztendlich lässt sich keine eindeutig kausale Begründung für die Bevorzugung einer der beiden<br />

Möglichkeiten anführen. Zudem erlaubt der iterativ-inkrementelle Ansatz bei der Wahl kleiner<br />

Iterationen und einer kurzen ersten Phase eine quasi-parallele Abarbeitung beider Aufgaben. Für<br />

den hier vorgestellten Prozess wurde entschieden, mit der Spezifikation des Systemkontextes zu<br />

beginnen.<br />

Die folgende grafische Darstellung (Bild 6.6 auf der nächsten Seite) zeigt den sich aus der Aufgabenorientierung<br />

ergebenden prinzipiellen Prozessablauf in Analogie zum Schaubild für das<br />

allgemeine iterativ-inkrementelle Vorgehensmodell (siehe Bild 6.2 auf Seite 92). Zu erkennen<br />

sind die Subprozesse als Kapselung der einzelnen Aktivitäten, die Phasen als zeitliches Gliederungselement<br />

und der iterative Prozessdurchlauf, wobei der Iterationsumfang bedingt durch die<br />

Aufgabenorientierung von Phase zu Phase anwächst. Dunkelgrau sind diejenigen Subprozesse<br />

markiert, die innerhalb einer Phase zwingend durchgeführt werden müssen. Die Ausführung der<br />

hellgrau markierten Subprozesse ist davon abhängig, ob diese zur Sicherstellung der Konsistenz<br />

im Modell erforderlich sind. Als eingängige Kurzformel lässt sich festhalten: „Neues” entsteht in<br />

den dunkelgrau markierten Subprozessen, in hellgrau markierten Subprozessen wird der Rest<br />

des Modells „nachgezogen”.<br />

6.2.4. rekursive Prozessanwendung<br />

Zur Strukturierung des funktionalen Modells wurde in Kapitel 5.1.3.1 die Ebene eingeführt.<br />

Ebenen gliedern das Modell entlang eines zunehmenden Detaillierungsgrades und umfassen ein<br />

bis mehrere Teilmodelle. Zur Erstellung jedes Teilmodells wird der in diesem Kapitel beschriebene<br />

Prozess einmal durchlaufen. Ein Ergebnis der Prozessanwendung ist die Subsystem-Architektur,<br />

die Ausgangspunkt für die Anwendung des Prozesses auf der nächst tieferen Ebene ist: jede<br />

Subsystemkomponente der übergeordneten Ebene kann zum SuB der tieferen Ebene werden.<br />

Die Grafik in Bild 6.7 illustriert dieses prinzipielle Vorgehen.<br />

In der Ebene 0 wird der Prozess auf das zu spezifizierende Gesamtsystem angewendet. Es entsteht<br />

das schwarz umrandete Teilmodell, das - neben anderen Sichten - auch die Systemabgrenzungssicht<br />

und die Subsystem-Architektur enthält.<br />

Diese definiert die einzelnen Komponenten, aus denen sich das SuB in der nächst detaillierteren<br />

Betrachtungsebene zusammensetzt. Im dargestellten Beispielfall besteht das SuB der Ebene 0<br />

aus den drei Subsystem-Komponenten Subsystem1 (blau), Subsystem2 (grün) und Subsystem3<br />

(rot), die zu einer Subsystemarchitektur verbunden sind. Sollen nun die einzelnen Subsysteme<br />

weiter spezifiziert werden, kann der Prozess rekursiv angewendet werden.<br />

Dazu wird zunächst festgelegt, für welche der drei Subsysteme eine genauere Spezifikation nötig<br />

ist. Handelt es sich bei einem der Subsysteme beispielsweise um eine fertig zugekaufte Komponente<br />

eines Drittherstellers, so kann sie möglicherweise entfallen. Im gezeigten Beispiel wird<br />

jedoch jede der drei Subsystemkomponenten ausspezifiziert. Dazu wird für jedes Subsystem ein<br />

eigenes Teilmodell angelegt. SuB des jeweiligen Teilmodells ist dabei die entsprechende Subsystemkomponente<br />

aus Ebene 0. Diese Verbindung wird beispielhaft am Subsystem3 dargestellt:<br />

Diese Subsystemkomponente aus Ebene 0 wird zum SuB in Ebene 1. Die anderen Subsystemkomponenten<br />

- Subsystem1 und Subsystem2 - werden zu Akteuren in deren Systemumfeld.<br />

Auf jedes dieser Teilmodelle wird nun wieder der hier beschriebene Prozess angewendet. Dieser<br />

erzeugt je nach Erfordernis wiederum eine Subsystemarchitektur, die als Ausgangspunkt<br />

für eine noch detailliertere Spezifikation in Ebene 2 dienen kann. Das Gesamtmodell setzt sich<br />

letztendlich aus einer baumartigen Hierarchie einzelner Teilmodelle auf verschiedenen Ebenen<br />

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