Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...
Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...
Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ein solches Anforderungsprofil besteht üblicherweise aus natürlich-sprachlichen Festlegungen,<br />
informellen Skizzen oder aus Passagen bereits bestehender Lastenhefte und Dokumente. Ein gutes<br />
Beispiel für die Art dieser Informationen findet sich innerhalb dieser Arbeit selbst, in der Beschreibung<br />
der Bahnübergangssicherungsanlage (siehe Abschnitt 6.2.6), auf die das Beispielmodell<br />
angewendet wird. Auch dort werden natürlich-sprachliche Textpassagen und Projektierungs-<br />
Grafiken verwendet, um einen groben Überblick über das zu modellierende System zu erhalten.<br />
Für die Durchgängigkeit der <strong>Anforderungsspezifikation</strong> und die Sicherstellung der vollständigen<br />
Umsetzung aller Anforderungen ist es daher wichtig, diese Informationen in geeigneter Weise<br />
mit dem eigentlichen Modellierungsprozess zu verbinden. Dazu müssen in einer Vorlaufphase<br />
vor dem eigentlichen Modellierungsprozesses informelle Anforderungen gesammelt und so verwaltet<br />
werden, dass sie auf Artefakte des späteren Modells verlinkt werden können. Durch diese<br />
Verlinkung kann dann gezeigt werden, dass alle Anforderungen aus der Vorlaufphase bei der<br />
Erstellung des Modells berücksichtigt wurden.<br />
Es empfiehlt sich daher, die Informationssammlung der Vorlaufphase wie andere externe Dokumente<br />
und informelle Anforderungen gemäß den Ausführungen in Abschnitt zu behandeln.<br />
Damit ergeben sich einige Anforderungen an die Vorgehensweise, wie die Informationssammlung<br />
in der Vorphase zu erfolgen hat:<br />
• Ermittlung aller Vorschriften und Verordnungen, die für das neu zu entwickelnde System<br />
relevant sind<br />
• Auflistung aller Anforderungen, die z.B. in ersten Besprechungen zum neuen System ermittelt<br />
wurden, inklusive Skizzen und Zeichnungen<br />
• Bereitstellung dieser Informationsmenge in einem einheitlichen Format für den Modellierungsprozess<br />
Eine Möglichkeit, wie diese Datenmenge in geordneter Weise dem Modellierungsprozess zur<br />
Verfügung gestellt werden kann, liegt in der Benutzung eines Anforderungsmanagement-Werkzeuges<br />
wie z.B. IBM/telelogic DOORS. Setzt man ein solches Werkzeug bereits von Anfang an<br />
ein bzw. überträgt andere Informationsquellen in die entsprechende Datenbank, so gelten die<br />
in Abschnitt 5.2.3 gemachten Aussagen auch für die vor dem eigentlichen Prozessbeginn gesammelten<br />
Informationen. Damit stünde während der Laufzeit des Modellierungsprozesses eine<br />
einheitlich Datenbasis textlicher und informeller Anforderungen bereit, gegen die das funktionale<br />
Anforderungsmodell verlinken lässt.<br />
6.2.2. Prozessstrukturierung<br />
Zur Gliederung des Prozesses werden vier Elemente genutzt. Diese sind<br />
• Phasen<br />
• Iterationen<br />
• Subprozesse<br />
• Aktivitäten<br />
Phasen repräsentieren die groben zeitlichen Abschnitte innerhalb der Erstellung des funktionalen<br />
Modells, wobei die im Prozessmodell definierten Phasen in 6.3 beschrieben sind.<br />
Die Phasen fassen die Anwendung einzelner Subprozesse zusammen. Jeder Subprozess ist dabei<br />
einer der in Abschnitt 5.1.3.2 beschriebenen Sichten zugeordnet und erstellt bzw. überarbeitet<br />
97