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Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD

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werden. Man kann darber h<strong>in</strong>aus natrlich den Prozess des sympathetischen Khlens selbst nher<br />

untersuchen. Zu untersuchen wre dabei u.a. die erreichbare Endtemperatur der beiden Sorten.<br />

E<strong>in</strong>e Verbesserung e<strong>in</strong>er frheren Messung der Grundzustandsaufspaltung von 43 Ca + [11]<br />

durch Verwendung von lasergekhlten <strong>Ionen</strong> und Anwendung von Ramseys Methode der separate<br />

oscillatory fields [161] knnte erzielt werden. Diese Methode knnte darber h<strong>in</strong>aus auch fr<br />

Untersuchungen von Dekohrenzeffekten herangezogen werden. Dazu wrde man den Kontrast<br />

der Ramsey-Interferenzen fr verschiedene Pulsabstnde beobachten. Durch Variation der Zeit<br />

zwischen den zwei Ramsey-Pulsen ndert man die Zeit der freien Przession. Wird die Kohrenz<br />

durch Kopplung an die Umgebung gestrt, dann nimmt der Kontrast der Ramsey-Interferenzen<br />

ab.<br />

E<strong>in</strong>e przise Vermessung der Hyperfe<strong>in</strong>aufspaltung im metastabilen Zustand ist dazu geeignet,<br />

das Quadrupolmoment von 43 Ca + zu bestimmen. Aus dem Quadrupolmoment lassen sich<br />

Aussagen ber die Kernstruktur machen. Experimentell ist diese Messung allerd<strong>in</strong>gs schwieriger<br />

als im Grundzustand, wo man e<strong>in</strong> Laser-Mikrowellen-Doppelresonanzexperiment an ungekhlten<br />

<strong>Ionen</strong> mit e<strong>in</strong>em Laser und e<strong>in</strong>em Mikrowellengenerator machen kann. Da man fr den<br />

Mikrowellenbergang im Lamb-Dicke Regime ist, lt sich leicht e<strong>in</strong>e hohe Przision erzielen. Die<br />

Aufspaltung im 3D 3/2 -Zustand, der <strong>in</strong> 4 Hyperfe<strong>in</strong>niveaus aufspaltet, liegt <strong>in</strong> der Grenordnung<br />

von 100MHz. Wenn man auf dem bergang (4S 1/2 , F = 3)−(4P 1/2 , F = 3) nachweist, so knnte<br />

man folgendermaen vorgehen, um die Aufspaltung zu bestimmen: Man strahlt e<strong>in</strong>en Laser auf<br />

dem bergang (4S 1/2 , F = 3) − (4P 1/2 , F = 3) e<strong>in</strong> und koppelt die beiden Hyperfe<strong>in</strong>niveaus<br />

im Grundzustand durch E<strong>in</strong>strahlen des Mikrowellenbergangs. Nun mu man durch optisches<br />

Pumpen versuchen auf e<strong>in</strong>em Hyperfe<strong>in</strong>bergang e<strong>in</strong>e Besetzungs<strong>in</strong>version herzustellen. Dazu<br />

mu man drei Hyperfe<strong>in</strong>niveaus durch Anregen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>es der 4P-Niveaus leerpumpen. Dazu kann<br />

man verschiedene Diodenlaser benutzen oder durch den E<strong>in</strong>satz akustooptischer Modulatoren<br />

(AOM) Seitenbnder e<strong>in</strong>es Lasers erzeugen. Die bentigten Frequenzen s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em AOM gut<br />

zu erreichen, man mu nur sicherstellen, da man fr alle bergnge gengend Leistung zur Verfgung<br />

hat. Die <strong>Ionen</strong> sammeln sich im verbleibenden Hyperfe<strong>in</strong>niveau an. Aufgrund dessen langer Lebensdauer<br />

werden ke<strong>in</strong>e Photonen mehr gestreut. Nun braucht man e<strong>in</strong>en weiteren Laser, den<br />

man ber den bergang (3D 3/2 , F = 2) − (4P 1/2 , F = 3) durchstimmt. Man erhlt dann wieder<br />

Fluoreszenz, wenn man den bergang (3D 3/2 , F = 2) − ((4P 1/2 , F = 3) trifft. Die Hyperfe<strong>in</strong>strukturaufspaltung<br />

lt sich dabei vermutlich nicht mit der Przision e<strong>in</strong>es Doppelresonanzexperiments<br />

bestimmen, aber immer noch mit e<strong>in</strong>er ordentlichen Genauigkeit, <strong>in</strong>sbesondere, wenn<br />

man die Frequenz ber e<strong>in</strong>en AOM verstimmt, dessen Frequenz man auf ca. 10 −6 genau bestimmen<br />

knnen sollte. Analog kann man auch die Aufspaltung F=3-F=4 bestimmen. Damit dieses<br />

Pr<strong>in</strong>zip funktioniert, mu die L<strong>in</strong>ienbreite der bergnge kle<strong>in</strong>er als die Aufspaltung se<strong>in</strong>. Das ist<br />

nur fr gekhlte <strong>Ionen</strong> mglich, da sonst die Dopplerbreite zu gro ist. Zur Khlung von 43 Ca + bietet<br />

sich sympathetisches Khlen an. Man braucht dann allerd<strong>in</strong>gs noch zwei weitere Laser, wenn<br />

man z.B. 40 Ca + direkt laserkhlen will. Damit ist das Experiment zum<strong>in</strong>dest technisch bereits<br />

sehr komplex.<br />

E<strong>in</strong> sehr langfristiges Ziel zuknftiger Experimente an Ca + knnte im Bereich der Quanten<strong>in</strong>formationsverarbeitung<br />

liegen. L<strong>in</strong>eare <strong>Ionen</strong>ketten bieten bekanntermaen gute Voraussetzungen<br />

zur Realisierung von Quantengattern. Es gibt ja bereits e<strong>in</strong>ige experimentelle Erfolge <strong>in</strong><br />

diesem Bereich wie die Verschrnkung von vier <strong>Ionen</strong> [170] oder die Adressierung e<strong>in</strong>zelner<br />

<strong>Ionen</strong> <strong>in</strong> der Kette [141]. Aber auch e<strong>in</strong>e Reihe von Problemen wie starke Aufheizeffekte [186]<br />

der <strong>Ionen</strong> im Grundzustand der Falle gilt es noch zu lsen. Es ist auf jeden Fall e<strong>in</strong> aktueller und<br />

<strong>in</strong>teressanter Schwerpunkt der Forschung auf dem Gebiet der <strong>Ionen</strong>fallen. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die<br />

Anforderungen auch technisch entsprechend hoch. Man bentigt als Ausgangspunkt vor allem<br />

<strong>Ionen</strong>ketten, die <strong>in</strong> den Grundzustand des Fallenpotentials gekhlt wurden. Dazu bentigt man<br />

unter anderem e<strong>in</strong>e steile Falle und hochstabile Laser. Vor allem letzteres ist mit groem tech-<br />

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