Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD
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84 Kapitel 7. Die Lebensdauer des 3D 5/2 bergangs <strong>in</strong> 40 Ca +<br />
0<br />
Zeit [s]<br />
1<br />
Abbildung 7.9. Lebensdauermessung an e<strong>in</strong>em l<strong>in</strong>earen Kristall aus zehn <strong>Ionen</strong>. Die<br />
Messung erfolgte analog zu der an e<strong>in</strong>em Ion. Es wurden die Quantensprnge<br />
aller <strong>Ionen</strong> bercksichtigt. Man versuchte durch geeignete Wahl der<br />
Intensitt des Shelv<strong>in</strong>glasers dafr zu sorgen, da e<strong>in</strong>ige <strong>Ionen</strong> nicht <strong>in</strong> den<br />
metastabilen Zustand gepumpt wurden. Dadurch stellt man sicher, da der<br />
Kristall nicht schmilzt.<br />
allerd<strong>in</strong>gs zu verschiedenen Zeiten und teilweise an verschiedenen Tagen statt. In Abb. 7.8 ist<br />
der Wert der Zerfallsrate fr e<strong>in</strong> Ion mit Fehler dargestellt (rote L<strong>in</strong>ien). Die Punkte mit Fehlerbalken<br />
stellen die Messungen an zehn <strong>Ionen</strong> dar. Aufgetragen ist jeweils der statistische Fehler<br />
(1σ). Man sieht, da die Ergebnisse fr zehn <strong>Ionen</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fllen erwartungsgem mit dem Wert<br />
fr e<strong>in</strong> Ion bere<strong>in</strong>stimmen, wobei sie aufgrund der besseren Statistik e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Fehler<br />
aufweisen. Teilweise beobachtet man allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e drastische Reduktion der Lebensdauer gegenber<br />
dem Wert fr e<strong>in</strong> Ion. E<strong>in</strong>e genauere Betrachtung der Medaten zeigte Unerwartetes. Man<br />
mu hierbei anmerken, da fr alle Messungen e<strong>in</strong> Bild mit den <strong>Ionen</strong>spuren vorliegt, von denen<br />
viele <strong>in</strong> der Testphase der Auswertungssoftware auch <strong>in</strong> Handarbeit analysiert wurden. Bei<br />
den Mereihen mit verkrzter Lebensdauer beobachtete man sehr hufig simultane Quantensprnge<br />
mehrerer(verschiedener) <strong>Ionen</strong>. Auch fr unabhngige Teilchen ergeben sich natrlich zufllige<br />
Ko<strong>in</strong>zidenzen. Man mu also die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit zuflliger ko<strong>in</strong>zidenter Zerflle fr zwei oder<br />
drei <strong>Ionen</strong> berechnen und mit den experimentellen Resultaten vergleichen. Welche Grnde kann<br />
das haben? Normalerweise lt sich die Beobachtung e<strong>in</strong>er krzeren Lebensdauer auf Strungen<br />
im Experiment zurckfhren. So knnen verschiedene Mechanismen wie z.B. Abregung des metastabilen<br />
Niveaus durch Ste mit Restgasatomen fr e<strong>in</strong>e solche Verkrzung sorgen. Die meisten<br />
Strungen (siehe Kap. Fehlerquellen) sollten allerd<strong>in</strong>gs zeitunabhngig se<strong>in</strong> und damit <strong>in</strong> allen<br />
Messreihen - <strong>in</strong>sbesondere auch fr die an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen Ion - existieren. Man mu die Frage<br />
nach Strungen also przisieren. Welche Effekte knnen vorliegen, die sich nur auf <strong>Ionen</strong>ketten,<br />
nicht aber auf e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Ion auswirken? Man knnte sich vielleicht vorstellen, da der Wirkungsquerschnitt<br />
fr Ste mit Restgasatomen fr Ketten hher ist als fr e<strong>in</strong>zelne <strong>Ionen</strong>. Aber selbst<br />
dann, wenn man e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eare Abhngigkeit unterstellt, sollte die Quenchrate sich nicht so dramatisch<br />
ndern wie hier beobachtet. Wor<strong>in</strong> knnen also die Unterschiede zwischen zehn <strong>Ionen</strong><br />
und e<strong>in</strong>em Ion noch liegen? Mglicherweise ist die Verkrzung der Lebensdauer e<strong>in</strong> Indiz fr e<strong>in</strong>e<br />
Wechselwirkung zwischen den verschiedenen <strong>Ionen</strong> <strong>in</strong> der Kette. Handelt es sich bei diesen<br />
Beobachtungen nicht um technische Dreckeffekte, dann knnte es sich um kooperative Effekte<br />
handeln. Es gibt e<strong>in</strong>ige theoretische Arbeiten zu diesem Thema. Beige et al. [20] betrachten<br />
nungen bei allen Messungen mit Ketten gleich waren, aber teilweise niedriger als bei e<strong>in</strong>em Ion. Auerdem knnen<br />
die Korrekturspannungen leicht vone<strong>in</strong>ander abweichen, da man nach jedem Erzeugen die Fe<strong>in</strong>optimierung fr die<br />
Mikrobewegungskompensation korrigieren mu.