Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD
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7.5. Messung an e<strong>in</strong>em Ion - Der Meablauf 77<br />
0<br />
Zeit [s]<br />
1<br />
Abbildung 7.5. Spur e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Ions aufgenommen mit der ICCD-Kamera durch wiederholtes<br />
Auslesen e<strong>in</strong>er Zeile. Das Ion wird wie blich lasergekhlt und die<br />
Fluoreszenz auf dem 4S 1/2 -4P 1/2 -bergang detektiert. Nachdem es mit dem<br />
Shelv<strong>in</strong>g-Laser auf dem 3D 3/2 -4P 3/2 -bergang optisch <strong>in</strong> das metastabile<br />
3D 5/2 Niveau gepumpt wurde, wird zum Zeitpunkt t=0 der Shelv<strong>in</strong>g Laser<br />
ausgeschaltet und die Auslese beg<strong>in</strong>nt. Das Ion wird wieder sichtbar,<br />
wenn es nach dem Zerfall wieder am Khlzyklus teilnimmt. Dieser Zeitpunkt<br />
wird bestimmt. Danach wird der Zyklus mehrfach wiederholt.<br />
e<strong>in</strong>e von Peter Seibert geschriebene Software verwendet, um das Verfahren zu automatisieren.<br />
Aufgrund der anfallenden Datenmenge ist e<strong>in</strong>e automatisierte Auswertung unumgnglich. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
mu die Zuverlssigkeit des Programms durch umfangreiche manuelle Stichproben berprft<br />
werden, was ebenfalls zeitaufwendig ist. Da es sich beim Zerfall um e<strong>in</strong>en statistischen Proze<br />
handelt, mu man den Mezyklus mehrere hundertmal wiederholen, um mit guter Statistik e<strong>in</strong><br />
gutes Ergebnis zu erhalten. Um aus den Werten der Dunkelzeiten die Lebensdauer zu erhalten,<br />
erstellt man e<strong>in</strong> Histogramm der gemessenen Dunkelzeiten. Da es sich um e<strong>in</strong>en exponentiellen<br />
Zerfalls gem N(t) = N 0 exp(−t/τ) handelt, trgt man die Verteilung am besten logarithmisch<br />
gegen diese Zeiten auf. An die Messwerte passt man e<strong>in</strong>e Gerade an, aus deren Steigung sich<br />
die Lebensdauer ergibt. Da sich <strong>in</strong> den ersten Messreihen e<strong>in</strong>e deutlich krzere Lebensdauer ergab<br />
als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vorangegangenen Messung an e<strong>in</strong>er lasergekhlten <strong>Ionen</strong>wolke, wurden weitere<br />
Untersuchungen notwendig. Es wurden verschiedene Effekte untersucht, die zu e<strong>in</strong>er Verkrzung<br />
der Lebensdauer fhren knnen. Selbst kle<strong>in</strong>e Strungen knnen schon e<strong>in</strong>en nennenswerten Effekt<br />
auf das Ergebnis haben. Es kann durch Ste mit Restgasatomen zu e<strong>in</strong>er Verkrzung der Lebensdauer<br />
kommen. Dieser Effekt wird als Quenchen bezeichnet. Bei e<strong>in</strong>em Restgasdruck <strong>in</strong> der<br />
Apparatur von 1 × 1 −10 mbar bestimmt sich die Quenchrate fr Wasserstoff, dem Hauptbestandteil<br />
des Restgases, anhand des bekannten Wirkungsquerschnitts [12] zu etwa 1ms und kann<br />
daher als Ursache vernachlssigt werden. Da die Lebensdauer der meisten atomaren Niveaus nur<br />
e<strong>in</strong>ige ns betrgt - also viele Grenordnungen weniger -, reicht schon e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Ankopplung <strong>in</strong><br />
der Grenordnung von 10 −6 . In unserem Fall knnte das metastabile 3D 5/2 -Niveau z.B. an das<br />
kurzlebige 4P-Niveau angekoppelt werden, wodurch sich die gemessene Lebensdauer reduzierte.<br />
Diese Kopplung kann durch Stark-Mischen zustande kommen, d.h. wenn durch elektrische<br />
Felder e<strong>in</strong> kurzlebiges Niveau dem metastabilen Zustand beigemischt wird. Hier kmen das Fallenfeld<br />
oder die Laserfelder (ber den AC-Starkeffekt) <strong>in</strong> Frage. Die Fallenfelder am Ort der<br />
<strong>Ionen</strong>, die wegen der Khlung nur ger<strong>in</strong>ge Bewegungsamplituden haben, s<strong>in</strong>d so ger<strong>in</strong>g, da sie<br />
ke<strong>in</strong>en Effekt haben (siehe Kap.7.6). Um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>flu der Laserfelder zu untersuchen, wurde<br />
deren Leistung variiert. Der Khllaser, der die hchste Intensitt der beteiligten Laser aufweist,<br />
hatte jedoch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>flu auf die gemessenen Werte der Lebensdauer. Selbst bei e<strong>in</strong>er nderung<br />
der Leistung um e<strong>in</strong>en Faktor zehn nderte sich die gemessene Lebensdauer nicht. E<strong>in</strong>e<br />
Variation der Leistung des Rckpumplasers hatte jedoch e<strong>in</strong>en deutlichen E<strong>in</strong>flu. Es ergab sich