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Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD

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7.5. Messung an e<strong>in</strong>em Ion - Der Meablauf 75<br />

an den beobachteten Anstieg erhlt man so die Lebensdauer. Abb. 7.3 zeigt e<strong>in</strong> Beispiel e<strong>in</strong>er solchen<br />

Messung. Diese wurde mit der Kamera als Nachweissystem durchgefhrt, die hier anstelle<br />

e<strong>in</strong>es Photomultipliers e<strong>in</strong>gesetzt wurde. Allerd<strong>in</strong>gs wurde bei dieser Messung die Ortsauflsung<br />

nicht ausgenutzt, sondern die Fluoreszenz ber alle Pixel <strong>in</strong>tegriert ausgewertet. Diese Messung<br />

dient als Test des Kamerasystems. E<strong>in</strong> Vorteil dieser Memethode ist, da man <strong>in</strong> kurzer Zeit e<strong>in</strong><br />

Resultat erhlt. Es ergibt sich e<strong>in</strong> Wert von 1067(48)ms. Dieser Wert stimmt sehr gut mit dem<br />

von Gudjons erhaltenen Wert bere<strong>in</strong>. Das Ergebnis wird spter im Zusammenhang mit dem Ergebnis<br />

der Messung an e<strong>in</strong>em Ion ausfhrlicher diskutiert. Das Signal-Rausch-Verhltnis ist e<strong>in</strong><br />

limitierender Faktor, weil die Unsicherheit bei der Anpassung an den Anstieg durch Rauschen<br />

grer wird. Auerdem knnen Heizeffekte den Anstieg der Fluoreszenz verndern. ndert sich nmlich<br />

die Temperatur der <strong>Ionen</strong>, whrend sie im metastabilen Zustand s<strong>in</strong>d, wo sie von den Khllasern<br />

entkoppelt s<strong>in</strong>d, kann die Fluoreszenz aufgrund der zustzlichen Khlzeit langsamer ansteigen als<br />

aufgrund des natrlichen Zerfalls. In unserem Fall wurde durch verschieden langes Blocken der<br />

Khllaser berprft, ob sich die <strong>Ionen</strong> <strong>in</strong> der Zeit, die fr die Messung bentigt wird, aufheizen. E<strong>in</strong><br />

solches Aufheizen wurde jedoch nicht beobachtet.<br />

7.5 Messung an e<strong>in</strong>em Ion - Der Meablauf<br />

Um e<strong>in</strong>en przisen Wert fr die Lebensdauer zu erhalten, der mglichst wenig von systematischen<br />

Fehlern bee<strong>in</strong>flut ist, wird e<strong>in</strong>e Lebensdauermessung nach dem Pr<strong>in</strong>zip der Quantensprnge realisiert.<br />

Man speichert dazu e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Ca + -Ion <strong>in</strong> der l<strong>in</strong>earen Falle unter UHV-Bed<strong>in</strong>gungen<br />

bei e<strong>in</strong>em Restgasdruck von 1 × 10 −10 mbar. Das Restgas kann mit e<strong>in</strong>em Restgasanalysator<br />

(Quadrupolmassenspektrometer - Typ Arga Plus) untersucht werden, der auch erlaubt, die Zusammensetzung<br />

des Restgases zu ermitteln. Die Partialdrucke der wichtigsten Gase wie z.B.<br />

Wasserstoff (H 2 ) oder Stickstoff (N 2 )) knnen somit bestimmt werden. Der Wasserstoffpartialdruck<br />

betrgt typischerweise 5 × 10 −11 mbar und damit stellt H 2 den Hauptanteil des Restgases<br />

dar. Hat man e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Ion prpariert, so wird die Verstimmung der Khllaser auf den bergngen<br />

4S 1/2 − 4P 1/2 und 3D 3/2 − 4P 1/2 optimiert. Die Intensitt der Khllaser ist dabei m<strong>in</strong>destens so<br />

gro wie die Sttigungs<strong>in</strong>tensitt. Sie betrgt typischerweise 1mW fr den UV-Laser und 850µW fr<br />

den IR-Laser. Die Laser werden mit Hilfe e<strong>in</strong>es dichroitischen Spiegels berlagert und mit e<strong>in</strong>em<br />

kle<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>kel von ca. 3 zur Achse <strong>in</strong> die Falle e<strong>in</strong>gekoppelt. Die Mikrobewegung, die<br />

aufgrund von Kontaktpotentialen noch vorhanden se<strong>in</strong> kann, wird sorgfltig kompensiert. Das<br />

gewhrleistet, da das Ion ber lange Zeit gespeichert bleibt, ohne diesem Streffekt ausgesetzt zu<br />

se<strong>in</strong>. Auerdem wird das Ion im M<strong>in</strong>imum des Speicherpotentials bei m<strong>in</strong>imaler Feldstrke prpariert,<br />

so da ke<strong>in</strong>erlei elektrische Felder die Messung bee<strong>in</strong>flussen knnen. Da zur Kompensation<br />

der Mikrobewegung bei unserer Methode (Kap. 6.3) e<strong>in</strong>e Kette gnstiger ist als e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes<br />

Ion, startet man die Kompensation noch bevor man die Zahl der <strong>Ionen</strong> auf e<strong>in</strong>s reduziert hat.<br />

Die Fluoreszenz wird auf dem 4S 1/2 − 4P 1/2 -bergang mit Hilfe e<strong>in</strong>er ICCD-Kamera detektiert,<br />

vor der e<strong>in</strong> Interferenzfilter fr diesen bergang sitzt. Nachdem die Laserfrequenzen auf beste<br />

Khlung optimiert s<strong>in</strong>d, stellt man per Software die Kamera so e<strong>in</strong>, da nur noch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<br />

Zeile wiederholt ausgelesen wird. Diese wird so positioniert, da sie <strong>in</strong> der Mitte des hellen<br />

Flecks des Ions liegt. Die Beschrnkung der ausgelesenen Zeilen ist notwendig, um die maximale<br />

Zeitauflsung der Kamera von 20 ms auszunutzen. Fr die (eigentliche) Messung mu das Ion<br />

im metastabilen Zustand prpariert werden. Um das Ion <strong>in</strong> den 3D 5/2 -Zustand zu pumpen, wird<br />

e<strong>in</strong> weiterer Laser bentigt. Da ke<strong>in</strong> Laser fr den direkten bergang 4S 1/2 − 3D 5/2 zur Verfgung<br />

steht, wird das Ion <strong>in</strong>direkt durch E<strong>in</strong>strahlen des 3D 3/2 −4P 3/2 bergangs <strong>in</strong> den 3D 5/2 -Zustand<br />

gepumpt (Shelv<strong>in</strong>g). Das 4P 3/2 -Niveau kann <strong>in</strong> den 3D 5/2 -Zustand und den Grundzustand zerfallen,<br />

wobei das Verzweigungsverhltnis etwa 1:15 ist. Der Shelv<strong>in</strong>g-Laser wird ebenfalls mit

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