Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD
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72 Kapitel 7. Die Lebensdauer des 3D 5/2 bergangs <strong>in</strong> 40 Ca +<br />
experimentelle Lebensdauern [s]<br />
Urabe [188] 1.08(22)<br />
Ritter et al. [165] 0.969(21)<br />
Arbes et al. [13] 1.054(61)<br />
Knoop et al. [118] 0.994(38)<br />
Gudjons et al. [96] 1.064(17)<br />
Lidberg et al. [128] 1.09(5)<br />
Arbes et al. [14] 1.24(39)<br />
diese Arbeit [34] 1.100(18)<br />
Steane et al. [19] 1.164(7)<br />
Wiederholt man dieses Experiment mehrmals, so kann man aus der Hufigkeitsverteilung der<br />
Dunkelzeiten die Lebensdauer extrahieren. D.h. man trgt die Anzahl der Sprnge pro Zeit<strong>in</strong>tervall<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Histogramm auf und pat e<strong>in</strong>en exponentiellen Zerfall an. Um dies mit e<strong>in</strong>er guten<br />
Genauigkeit von ca. 1% machen zu knnen, mu man e<strong>in</strong>ige Tausend Sprnge aufnehmen, damit<br />
der statistische Fehler entsprechend kle<strong>in</strong> wird.<br />
7.3 Die Lebensdauer des 3D 5/2 Zustandes von Ca +<br />
Die Lebensdauern der metastabilen 3D-Zustnde des Ca + -Ions s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Vergangenheit bereits<br />
von verschiedenen Gruppen theoretisch und experimentell untersucht worden. Dafr gibt<br />
es e<strong>in</strong>e Reihe von Grnden. Die Lebensdauer metastabiler Zustnde ist wie oben erwhnt generell<br />
als Test der Wellenfunktionen gut geeignet. Die Lebensdauer der D-Zustnde bestimmt die m<strong>in</strong>imale<br />
L<strong>in</strong>ienbreite bei der Realisierung e<strong>in</strong>es Frequenzstandards auf dem Fe<strong>in</strong>strukturbergang<br />
3D 3/2 − 3D 5/2 <strong>in</strong> Ca + . Sie stellt ebenfalls die maximale Khrenzzeit bei e<strong>in</strong>em Quantengate<br />
dar, wenn man den 3D 5/2 -Zustand als Q-bit e<strong>in</strong>setzt. Die Lebensdauer des metastabilen Niveaus<br />
von Ca + spielt aber auch <strong>in</strong> der Astrophysik e<strong>in</strong>e Rolle [104]. Dabei ist Ca + mit Z=20,<br />
d.h. 19 Elektronen, e<strong>in</strong> System, bei dem die Core-Valence-Wechselwirkung bereits e<strong>in</strong>en groen<br />
Effekt darstellt. Trotz e<strong>in</strong>er wasserstoffhnlichen Schalenstruktur mit e<strong>in</strong>em Valenzelektron, fhrt<br />
die Wechselwirkung zwischen der Hlle (core) und dem Valenzelektron bereits zu nennenswerten<br />
Korrekturen gegenber e<strong>in</strong>em simplen Modell. E<strong>in</strong>e Polarisierung des Cores fhrt zu e<strong>in</strong>er<br />
Modifikation des vom Valenzelektron gesehenen Kernfeldes.<br />
Im E<strong>in</strong>zelnen wurde die Lebensdauer des 3D 5/2 -Zustandes von folgenden Gruppen bestimmt:<br />
Ali und Kim [4] berechneten die Lebensdauer mit der relativistischen Dirac-Fock-<br />
Nherung und erhielten e<strong>in</strong>en Wert von 0,95s. Guet und Johnson [95] erhielten mit relativistischer<br />
Vielteilchen-Strungstheorie (Multi-Body-Pertubation-Theory) e<strong>in</strong>e Lebensdauer von<br />
1,236s. Bimont et al. [29] erhielten mit dem Superstructure Verfahren 1,07s, Vaeck et al. [190]<br />
berechneten mit dem Multi-Configuration-Hartree-Fock-Verfahren 1,15s. Die verschiedenen<br />
Resultate s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 7.1 zusammengestellt. Man sieht, da die theoretischen Vorhersagen<br />
der Lebensdauern stark variieren. Da die Elektron-Elektron-Wechselwirkung bei den verschiedenen<br />
Verfahren zur Berechnung der Lebensdauer auf unterschiedliche Weise e<strong>in</strong>geht, erklrt<br />
sich die Streuung der theoretischen Vorhersagen. Um nun darber zu entscheiden, welches der<br />
verschiedenen Modelle die Realitt am besten beschreibt, ist e<strong>in</strong> prziser experimenteller Wert<br />
von groem Interesse. Diese Tatsache hat viele experimentelle Arbeiten auf diesem Gebiet motiviert.<br />
Die vorliegenden experimentellen Werte stammen fast ausnahmslos aus Experimenten<br />
<strong>in</strong> <strong>Ionen</strong>fallen, wobei unterschiedliche Methoden benutzt wurden. Urabe et al. [188] setzten als<br />
Erste die Methode der Quantensprnge e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Ions an Ca + <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Demonstrations-