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Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD

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7.2. Methoden zur Bestimmung von Lebensdauern atomarer Niveaus 71<br />

Abbildung 7.1. Niveaus von Ca +<br />

7.2.2 Bestimmung der Lebensdauer aus der Beobachtung von Quantensprngen<br />

E<strong>in</strong>e andere Methode, die man mit e<strong>in</strong>zelnen <strong>Ionen</strong> verwenden kann, ist die Methode der Quantensprnge.<br />

Unter Quantensprngen versteht man den spontanen bergang e<strong>in</strong>es Teilchens zwischen<br />

zwei Niveaus. Beobachtet man die Fluoreszenz auf diesem bergang, whrend man z.B.<br />

e<strong>in</strong>en Laser mit der entsprechenden Frequenz e<strong>in</strong>strahlt, so beobachtet man e<strong>in</strong>en sprunghaften<br />

bergang zwischen zwei Fluoreszenzniveaus. Im allgeme<strong>in</strong>en ist dieser Effekt nur fr wenige<br />

Teilchen sichtbar, da dann die relative nderung am grten ist. Quantensprnge e<strong>in</strong>zelner Teilchen<br />

wurden erstmals 1986 von Nagourney et al. [143] an Ba + -<strong>Ionen</strong>, von Bergquist et al. [24] an<br />

Hg + -<strong>Ionen</strong> und von Sauter et al. [172] ebenfalls an Ba + -<strong>Ionen</strong> beobachtet. Zur Bestimmung<br />

der Lebensdauer der metastabilen D-Zustnde von Ca + wurde diese Methode zuerst von Urabe<br />

et al. [188] sowie spter von Ritter et al. [165] e<strong>in</strong>gesetzt. Um aus der Beobachtung von<br />

Quantensprngen die Lebensdauer e<strong>in</strong>es Zustands zu bestimmen geht man folgendermaen vor.<br />

Die Prparation erfolgt analog wie bei der vorherigen Methode, d.h. man besetzt das metastabile<br />

Niveau entweder durch direkte Anregung oder <strong>in</strong>direkt durch optisches Pumpen. Fr Atome<br />

mit Λ-System kann man wiederum das Pr<strong>in</strong>zip des Quantenverstrkers [59] benutzen. Dabei detektiert<br />

man die Besetzung des metastabilen Niveaus, das nur ber schwache Zerfallskanle an<br />

den Grundzustand gekoppelt ist, ber das Fehlen von Photonen auf e<strong>in</strong>em starken elektrischen<br />

Dipolbergang. Im Fall von Ca + bedeutet e<strong>in</strong> bergang <strong>in</strong>s D-Niveau das Fehlen von 10 8 Photonen/s<br />

auf dem 4S 1/2 − 4P 1/2 -bergang, was wesentlich leichter nachweisbar ist als der direkte<br />

Zerfall. Man beobachtet nach der Prparation, da die Fluoreszenz verschw<strong>in</strong>det. Der Vorteil der<br />

Quantensprnge ist, da die Fluoreszenz fr e<strong>in</strong> Ion quantisiert ist. Die detektierte Fluoreszenz setzt<br />

sich aus dem Untergrund und der pro Ion detektieren Anzahl Photonen zusammen. Man mu bei<br />

der Messung an e<strong>in</strong>em Ion also nur zwischen zwei diskreten Niveaus unterscheiden, nmlich An<br />

und Aus, d.h. Untergrund und Untergrund plus Fluoreszenz e<strong>in</strong>es Ions. Da der Unterschied zwischen<br />

diesen beiden Zustnden meistens sehr gro ist - typischerweise m<strong>in</strong>destens 10 8 counts/s<br />

- kann man zwischen ihnen sicher unterscheiden, selbst wenn das Signal rauscht. Zerfllt das<br />

Ion, nimmt die Fluoreszenz sprunghaft auf das vorherige Niveau zu. Um aus den beobachteten<br />

Quantensprngen die Lebensdauer zu bestimmen, mu man die Anzahl der bergnge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Zeit analysieren. Entweder strahlt man permanent den sogenannten Shelv<strong>in</strong>g Laser<br />

e<strong>in</strong> und erhlt e<strong>in</strong> sogenanntes random telegraph signal oder man strahlt den Shelv<strong>in</strong>g Laser nur<br />

fr e<strong>in</strong>e begrenzte Zeit e<strong>in</strong> und bestimmt nach dessen Abschalten die Zeit bis das Ion zerfllt.

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