Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD
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70 Kapitel 7. Die Lebensdauer des 3D 5/2 bergangs <strong>in</strong> 40 Ca +<br />
Anzahl von <strong>Ionen</strong> s<strong>in</strong>d die auftretenden Felder im allgeme<strong>in</strong>en so ger<strong>in</strong>g, da sie ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>flu<br />
auf die Ergebnisse haben (siehe 7.6). Wegen der niedrigen Drucke, die man mit modernen Pumpen<br />
leicht erreichen kann, spielen Ste mit Restgasatomen als Strfaktor ebenfalls meist nur e<strong>in</strong>e<br />
untergeordnete Rolle (Details siehe 7.6). In diesen Fllen kann man auf zeitaufwendige Messungen<br />
bei verschiedenen Drucken zur spteren Extrapolation auf Druck Null verzichten. Da man<br />
mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen Teilchen arbeiten kann, spielen Wechselwirkungen der Teilchen untere<strong>in</strong>ander<br />
ke<strong>in</strong>e Rolle. Der ger<strong>in</strong>ge Teilchenbedarf ermglicht darber h<strong>in</strong>aus auch die Untersuchung<br />
seltener, z.B. <strong>in</strong>stabiler Isotope, die man nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Anzahl produzieren kann. Dabei ist<br />
das Limit fr die m<strong>in</strong>imal bentigte Anzahl der Teilchen im Wesentlichen durch die Effizienz bei<br />
der Erzeugung bzw. Ionisierung bestimmt. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil e<strong>in</strong>er Messung mit e<strong>in</strong>zelnen<br />
<strong>Ionen</strong> liegt <strong>in</strong> der Mglichkeit der Verwendung eleganter Verfahren wie der Methode der Quantensprnge.<br />
E<strong>in</strong>ige der meistverwendeten Verfahren zur Bestimmung von Lebensdauern werden<br />
im Folgenden beschrieben.<br />
7.2 Methoden zur Bestimmung von Lebensdauern atomarer<br />
Niveaus<br />
7.2.1 Zeitaufgelste Beobachtung der Fluoreszenz beim Zerfall<br />
E<strong>in</strong>e der e<strong>in</strong>fachsten Methoden zur Bestimmung der Lebensdauer e<strong>in</strong>es atomaren Niveaus besteht<br />
dar<strong>in</strong>, die Besetzung des Niveaus zu verschiedenen Zeiten nach der Prparation zu proben.<br />
Das heit, man beobachtet e<strong>in</strong>fach den Zerfall des entsprechenden Niveaus. Whrend der Prparation<br />
br<strong>in</strong>gt man die Teilchen <strong>in</strong> das entsprechende Niveau und mit dann zeitaufgelst die Besetzung<br />
als Funktion der Zeit durch (direkte) Beobachtung der Fluoreszenz, die beim Zerfall<br />
entsteht. Diese Methode ist im Pr<strong>in</strong>zip fr beliebige <strong>Ionen</strong>zahlen geeignet. Die m<strong>in</strong>imale Anzahl<br />
wird durch das Signal-zu-Untergrund-Verhltnis bestimmt. Die Fluoreszenz zeigt dann e<strong>in</strong>en exponentiellen<br />
Abfall und durch Anpassen der entsprechenden Funktion erhlt man den Wert der<br />
Lebensdauer. Allerd<strong>in</strong>gs ist e<strong>in</strong>e strungsfreie Umgebung fr e<strong>in</strong>e przise Messung notwendig, so<br />
da sich auch bei diesem Verfahren entsprechende Anforderungen z.B. an das Vakuum ergeben<br />
knnen. Fr metastabile Niveaus ist diese Methode etwas problematisch, da man ja e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge<br />
bergangsrate hat. Allerd<strong>in</strong>gs kann man fr <strong>Ionen</strong> mit geeignetem Niveausystem die Shelv<strong>in</strong>g-<br />
Technik verwenden. Diese von Dehmelt [59] vorgeschlagene Methode - auch als Pr<strong>in</strong>zip des<br />
Quantenverstkers bezeichnet - hat besonders <strong>in</strong> <strong>Ionen</strong>fallen e<strong>in</strong>e breite Anwendung gefunden.<br />
Die Idee bei dieser Technik besteht <strong>in</strong> der <strong>in</strong>direkten Beobachtung der Besetzung des metastabilen<br />
Niveaus auf e<strong>in</strong>em starken bergang. Dazu betrachtet man e<strong>in</strong> Λ-frmiges Niveausystem<br />
wie z.B. bei Ca + , mit dem Grubdzustand |g〉, e<strong>in</strong>em kurzlebigen Zustand |e〉 und e<strong>in</strong>em metastabilen<br />
Niveau |m〉 (Abb.7.1). Der bergang von |g〉 nach |e〉 ist e<strong>in</strong> elektrischer Dipolbergang,<br />
der bergang von |g〉 nach |m〉 e<strong>in</strong> elektrischer Quadrupolbergang. Regt man die <strong>Ionen</strong> auf dem<br />
bergang von |g〉 nach |e〉 an und detektiert die Fluoreszenz auf dem gleichen, starken bergang,<br />
so verschw<strong>in</strong>det die Fluoreszenz nach kurzer Zeit, da die Atome sich im metastabilen Zustand<br />
ansammeln. Zerfllt dieser nun, so wchst die Fluoreszenz auf dem starken bergang wieder an. Dabei<br />
f<strong>in</strong>den fr e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen bergang aus dem metastabilen Niveau, der mit e<strong>in</strong>er Rate von 1/τ m<br />
stattf<strong>in</strong>det, τ e /τ m bergnge auf auf dem |g〉 nach |e〉 bergang statt. Da die Lebensdauern sehr<br />
verschieden s<strong>in</strong>d, typischerweise ca. sechs Grenordnungen, erhlt man e<strong>in</strong>e groe ”Verstrkung”.<br />
Man erhlt fr e<strong>in</strong> Photon auf dem Quadrupolbergang 10 6 Photonen auf dem Dipolbergang. Damit<br />
kann man mit dieser Methode bei gutem Signal-Rausch Verhltnis <strong>in</strong> kurzer Zeit e<strong>in</strong>en Wert fr<br />
die Lebensdauer erhalten.