Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD
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60 Kapitel 6. Detektion und Prparation von <strong>Ionen</strong><br />
und die verschiedenen Strukturen, die sich abhngig von der <strong>Ionen</strong>dichte und Potentialform ergeben,<br />
untersucht und mit Simulationen verglichen. Es werden verschiedene Eigenschaften wie<br />
Kristallgitter oder Temperatur bestimmt. Anhand von gemischten Kristallen aus verschiedenen<br />
<strong>Ionen</strong> - Ca + und Mg + - wurde die starke Kopplung, die sympathetische Khlung ermglicht,<br />
demonstriert. hnliche Experimente - allerd<strong>in</strong>gs mit <strong>Ionen</strong> des gleichen Isotops <strong>in</strong> verschiedenen<br />
atomaren Zustnden - wurden auch von uns durchgefhrt [6] (siehe Kap. 6.4). Bei Block et al. [35]<br />
bzw. <strong>in</strong> der Arbeit von Seibert [178] gibt es ebenfalls e<strong>in</strong>ige Untersuchungen ber Kristallstrukturen.<br />
Dar<strong>in</strong> wurden zweidimensionale Kristall-Strukturen, die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sphrischen Potential<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Paulfalle</strong> bilden, fr verschiedene <strong>Ionen</strong>zahlen studiert. Dabei ergibt sich e<strong>in</strong>e Struktur<br />
aus konzentrischen Kreisen, deren Auffllung analog zu e<strong>in</strong>em Periodensystem erfolgt. Auerdem<br />
wurde der bergang von e<strong>in</strong>er l<strong>in</strong>earen Kette ber die Zickzackstruktur bis zu e<strong>in</strong>er helixartigen<br />
Struktur beobachtet. Dazu prpariert man e<strong>in</strong> bestimmte Anzahl von kristallisierten <strong>Ionen</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
l<strong>in</strong>earen <strong>Paulfalle</strong> und erhht die axiale Potentialstrke im Vergleich zur radialen. Der bergang<br />
e<strong>in</strong>es l<strong>in</strong>earen <strong>Ionen</strong>kristalls zu e<strong>in</strong>er Zickzackstruktur wurde auch von Enzer et al. [79] ausfhrlich<br />
untersucht, da er fr die Anwendung bei Quantenregistern von Bedeutung ist. 1995 wurden<br />
l<strong>in</strong>eare <strong>Ionen</strong>ketten, die <strong>in</strong> den Grundzustand gekhlt s<strong>in</strong>d, von Cirac und Zoller zur Realisierung<br />
von Quantengattern vorgeschlagen [52]. In Abb.6.2 werden exemplarisch zwei typische Kon-<br />
Abbildung 6.2. Bilder von <strong>Ionen</strong>kristallen <strong>in</strong> zwei verschiedenen Konfigurationen. Im oberen<br />
Bild ist e<strong>in</strong> mittelgroer, zigarrenfrmiger Kristall mit Schalenstruktur<br />
gezeigt, unten sieht man e<strong>in</strong>en zickzackfrmigen Kristall aus 18 <strong>Ionen</strong>.<br />
figurationen gezeigt, nmlich e<strong>in</strong> mittelgroer, zigarrenfrmiger Kristall mit Schalenstruktur und<br />
e<strong>in</strong>e Zickzackstruktur mit 18 <strong>Ionen</strong>. Aber auch fr Przisionsspektroskopie s<strong>in</strong>d <strong>Ionen</strong>kristalle <strong>in</strong>teressant,<br />
da sie die Vorteile e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Ions bieten, aber bei e<strong>in</strong>er hheren <strong>Ionen</strong>zahl. Beim<br />
Frequenzstandard mit e<strong>in</strong>zelnen Hg + -<strong>Ionen</strong>, der am NIST <strong>in</strong> Boulder betrieben wird, nutzt man<br />
die Verbesserung des Signal-Rausch-Verhltnisses mit hherer <strong>Ionen</strong>zahl bereits aus. Man benutzt<br />
dort zehn <strong>Ionen</strong> statt e<strong>in</strong>em Ion [26]. E<strong>in</strong>e weitere Anwendung, bei der man die Vorteile von <strong>Ionen</strong>kristallen<br />
ausnutzen will, ist die Herstellung kristall<strong>in</strong>er <strong>Ionen</strong>strahlen <strong>in</strong> Beschleunigerr<strong>in</strong>gen.<br />
Dort besteht das Interesse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verbesserten Brillianz. Das Problem bei der Erzeugung<br />
kristall<strong>in</strong>er Strahlen besteht dabei nicht <strong>in</strong> der Gre dieser Beschleuniger, sondern vor allem <strong>in</strong><br />
stark <strong>in</strong>homogenen Feldern, die bei der Strahlumlenkung zum E<strong>in</strong>satz kommen. Diese Felder<br />
knnen zum Schmelzen der Kristalle fhren. E<strong>in</strong> Problem liegt auch dar<strong>in</strong>, da man die Teilchen<br />
nicht permanent khlen kann, sondern nur an bestimmten Stellen. Es gibt neben theoretischen<br />
Arbeiten [101] e<strong>in</strong> Experiment zu diesem Thema, <strong>in</strong> dem man e<strong>in</strong>e R<strong>in</strong>gpaulfalle aus mehreren<br />
Segmenten als Prototypen fr e<strong>in</strong>en Beschleuniger verwendet. Dort erzeugt man zuerst statisch