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Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD

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58 Kapitel 6. Detektion und Prparation von <strong>Ionen</strong><br />

Varianz [191] - immer noch durch technische Faktoren limitiert und e<strong>in</strong>e weitere signifikante<br />

Verbesserung ist <strong>in</strong> Aussicht gestellt. Das Streben nach hherer Genauigkeit hat nebenbei auch zu<br />

verbesserten Techniken der Laserstabilisierung gefhrt. So haben Rafac et al. [159] <strong>in</strong>zwischen<br />

e<strong>in</strong>en frequenzstabilisierten Laser mit e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ienbreite von 0.15Hz realisiert. In der Przisionsmassenspektrometrie<br />

spielen e<strong>in</strong>zelne <strong>Ionen</strong> <strong>in</strong> der Penn<strong>in</strong>gfalle e<strong>in</strong>e groe Rolle, da man<br />

mit Ihnen Massenverhltnisse zweier <strong>Ionen</strong> mit hoher Genauigkeit bestimmen kann. Dabei ist<br />

das Messen von Verhltnissen gnstig, da man so e<strong>in</strong>e Reihe von systemtischen Unsicherheiten<br />

ausschlieen kann, <strong>in</strong>sbesondere mit e<strong>in</strong>zelnen <strong>Ionen</strong>, die geme<strong>in</strong>sam gespeichert werden und<br />

deren Zyklotronfrequenz <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeit gemessen werden kann. So haben beispielsweise<br />

die Gruppen um Van Dyck [80] und Pritchard [65] die Massenverhltnisse von verschiedenen<br />

Elementen wie Wasserstoff, Deuterium oder Natrium, Rubidium und Csium [41] mit e<strong>in</strong>er relativen<br />

Genauigkeit <strong>in</strong> der Grenordnung von 10 −10 gemessen. Man kann dabei das Ion mit der<br />

unbekannten Masse direkt mit e<strong>in</strong>em 12 C + -Ion - dem atomaren Massenstandard - vergleichen.<br />

Hochprzise Massenmessungen s<strong>in</strong>d wichtig, da es e<strong>in</strong>e Mglichkeit gibt, daraus die molare Planckkonstante<br />

und die Fe<strong>in</strong>strukturkonstante ohne komplexe Berechnungen abzuleiten [41].<br />

Abbildung 6.1. Bilder e<strong>in</strong>zelner <strong>Ionen</strong>. Die Aufnahme zeigt e<strong>in</strong> bis sechs Ca + -<strong>Ionen</strong> <strong>in</strong><br />

der l<strong>in</strong>earen <strong>Paulfalle</strong>.<br />

Die Mglichkeit mit e<strong>in</strong>zelnen Teilchen zu arbeiten, ist gerade aus quantenmechanischer<br />

Sicht von groem Interesse. Dadurch kann man heutzutage viele der frheren Gedankenexperimente<br />

tatschlich durchfhren. Viele Effekte der Quantenmechanik werden ja erst bei e<strong>in</strong>zelnen<br />

Teilchen besonders deutlich. Bemerkenswert ist beispielsweise das Erreichen des quantenmechanischen<br />

Grundzustands (des Fallenpotentials) fr e<strong>in</strong>zelne <strong>Ionen</strong> [67] sowie die Erzeugung<br />

von E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>-Podolsky-Rosen-Paaren [77]. Dabei handelt es sich um Teilchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em verschrnkten<br />

Zustand der Form ψ = √ 1<br />

2<br />

(|0〉+|1〉). Die Verschrnkung bewirkt, da man bei Messung<br />

von Teilchen 1 auch den Zustand von Teilchen 2 kennt, obwohl an ihm ke<strong>in</strong>e Messung vorgenommen<br />

wurde. Dabei kann man die verschrnkten Teilchen auch weit vone<strong>in</strong>ander entfernen.<br />

Dieses verme<strong>in</strong>tliche Paradoxon, das E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, Podolsky und Rosen 1936 [77] aufwarfen, brachte<br />

Fragen ber die Lokalitt der Quantenmechanik auf. E<strong>in</strong>e mathematische Formulierung dieser<br />

Problematik wurde 1964 von John Bell [21] vorgenommen. Er stellte die nach ihm benannten<br />

Ungleichungen auf, die e<strong>in</strong>e berprfung der Lokalitt erlauben. Alle bisherigen experimentellen<br />

Tests dieser Ungleichungen haben besttigt, da die Quantenmechanik nicht-lokal ist und

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