Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD
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5.3. Die <strong>Ionen</strong>erzeugung 39<br />
Beschu mit Elektronen, die man durch Glhemission aus e<strong>in</strong>em Wolframdraht erhlt. Diese Methode<br />
ist fr Atome mit nicht zu hohem Siedepunkt gut geeignet. Beide Methoden s<strong>in</strong>d nicht<br />
isotopenselektiv, daher ist die Verwendung e<strong>in</strong>er isotopenre<strong>in</strong>en oder zum<strong>in</strong>dest angereicherten<br />
Quelle notwendig. Alle ungewollten Isotope und sonstige Verunre<strong>in</strong>igungen knnen auch<br />
gespeichert werden, wenn ihre Speicherparameter <strong>in</strong>nerhalb des Stabilittsbereichs liegen. E<strong>in</strong><br />
spteres Entfernen dieser Verunre<strong>in</strong>igungen ist darber h<strong>in</strong>aus nur durch Makrofrequenzanregung<br />
mglich. Das funktioniert aber nur effektiv, wenn der Massenunterschied nicht zu ger<strong>in</strong>g ist.<br />
Da man nicht fr alle <strong>Ionen</strong> - besonders bei <strong>in</strong>stabilen oder seltenen Isotopen - geeignete Proben<br />
prparieren kann, mu man gegebenenfalls auf die Photoionisation zurckgreifen. Diese gute<br />
Methode erlaubt, die Falle isotopenselektiv zu laden. Allerd<strong>in</strong>gs braucht man zustzliche Laser.<br />
Man braucht e<strong>in</strong> oder zwei Laser, um die Atome <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>- oder Zweistufenproze zu ionisieren.<br />
Diese Methode wurde von Kjærgaard et al. [117] verwendet, um Ca + - und Mg + -<strong>Ionen</strong> <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e <strong>Paulfalle</strong> zu laden und geme<strong>in</strong>sam zu speichern. Man hat bei dieser Methode als Parameter,<br />
welche die <strong>Ionen</strong>erzeugung bestimmen, die Verstimmung der Ionisationslaser gegenber der<br />
Resonanz, die Laser<strong>in</strong>tensitt und den Atomflu. Durch geeignete Wahl dieser kann man relativ<br />
e<strong>in</strong>fach die passende <strong>Ionen</strong>zahl prparieren und auch groe Ensembles mit hoher Re<strong>in</strong>heit herstellen.<br />
Im Rahmen der Experimente dieser Arbeit wurde die Methode der Elektronenstoionisation<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Um <strong>Ionen</strong> zu erzeugen wird e<strong>in</strong> Atomstrahl <strong>in</strong> der Falle mit Elektronen ionisiert. Der<br />
Atomstrahl wird durch Heizen e<strong>in</strong>es Ofens erzeugt. Dieser besteht aus e<strong>in</strong>em Keramikzykl<strong>in</strong>der<br />
mit vier Bohrungen, von denen man durch drei e<strong>in</strong>en Wolframdraht fdelt. In die vierte Bohrung<br />
wird metallisches Calcium <strong>in</strong> Form von Granulat gefllt. Auch die seltenen Isotope s<strong>in</strong>d teilweise<br />
<strong>in</strong> metallischer Form verfgbar, leichter und billger s<strong>in</strong>d sie aber meist <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dugen z.B. als<br />
Ca-Carbonat erhltlich. Auch daraus kann man mit der gleichen Methode <strong>Ionen</strong> erzeugen, wie<br />
an Hand e<strong>in</strong>er 44 CaCO 3 -Probe getestet wurde. Der Wolframdraht wird auf etwa 3A geheizt, so<br />
da der Draht wei glht. Die aus dem Heizdraht austretenden Elektronen gelangen teilweise <strong>in</strong> die<br />
Falle, wo sie durch das Fallenfeld beschleunigt werden knnen, und ionisieren durch Ste die Atome.<br />
Daher braucht man nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e zustzliche Elektronenkanone. Typischerweise erhlt<br />
man nach etwa 3-5 M<strong>in</strong>uten Heizen (auf etwa 3A) e<strong>in</strong>ige <strong>Ionen</strong>. Durch die Variation der Zeit, fr<br />
die man den Ofen glht, kann man relativ gut die gewnschte <strong>Ionen</strong>zahl e<strong>in</strong>stellen. Zur Erzeugung<br />
e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Ions versucht man durch Reduktion der Erzeugungszeit die <strong>Ionen</strong>zahl passend<br />
e<strong>in</strong>zustellen. Da dies allerd<strong>in</strong>gs nicht immer funktioniert, mu man anschlieend durch Variation<br />
der Speicherparameter (Amplitude des Speicherfelds) versuchen, berzhlige <strong>Ionen</strong> aus der Falle<br />
zu entfernen. Man kann dabei wahlweise den a- oder q-Parameter getrennt variieren. Man mu<br />
aufpassen, da man ke<strong>in</strong>e nichtl<strong>in</strong>eare Resonanz oder den Rand des Speicherbereichs erreicht,<br />
da man dann leicht totalen <strong>Ionen</strong>verlust erleidet. Man kann auch durch Blauverstimmen des<br />
Khllasers versuchen <strong>Ionen</strong> durch Laserheizen zu entfernen. Seit kurzem wird zustzlich e<strong>in</strong> anderer<br />
Ofentyp verwendet. Dabei wird das Calcium als Pulver <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Tantal-Rhrchen mit e<strong>in</strong>em<br />
Durchmesser von ca. 1mm gefllt, Das Rhrchen hat e<strong>in</strong>e Wandstrke von nur 0,1mm. An dieses<br />
Rhrchen wird e<strong>in</strong> Tantaldraht durch Punktschweien angebracht. Dann kann man das gesamte<br />
Rhrchen heizen, <strong>in</strong>dem man e<strong>in</strong>en Strom von ca. 2,5A durch das System schickt. Die Calciumatome<br />
knnen dann ebenfalls durch Elektronensto ionisiert werden. Da allerd<strong>in</strong>gs der Strom fr<br />
diesen Draht relativ ger<strong>in</strong>g ist, sollte man e<strong>in</strong>e separate Elektronenkanone haben. Experimentell<br />
hat sich gezeigt, da auch e<strong>in</strong> wesentlich e<strong>in</strong>facheres Design ebenfalls zu guten Ergebnissen fhrt.<br />
Dabei wird auf das Anschweissen des Drahtes verzichtet, dafr wird e<strong>in</strong> Wolframdraht durch das<br />
Rhrchen gefdelt und das Rhrchen am Ende zusammengepresst. Durch Heizen des Drahtes erhlt<br />
man hier wiederum direkt Elektronen und nach e<strong>in</strong>er im Vergleich zu den Keramikfen wesentlich<br />
krzeren Zeit von unter e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute <strong>Ionen</strong>. Vermutlich ist dies auf die ger<strong>in</strong>gere thermische<br />
Trgheit zurckzufhren. Das Metallrhrchen bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Marcorzyl<strong>in</strong>der, um es vom<br />
Ofenhalter zu isolieren.