Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD
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4.1. Methoden zur Laserkhlung gespeicherter Atome 29<br />
Falle <strong>in</strong> den quantenmechanischen Grundzustand khlen kann. Damit das gut funktioniert, mssen<br />
folgende Bed<strong>in</strong>gungen erfllt se<strong>in</strong>:<br />
1. Die Abstnde der Schw<strong>in</strong>gungsniveaus sollten quidistant se<strong>in</strong>, d.h. man braucht e<strong>in</strong> harmonisches<br />
Potential.<br />
2. Man mu im Lamb-Dicke-Regime se<strong>in</strong>, damit sich bei der spontanen Emission die Schw<strong>in</strong>gungs-<br />
Quantenzahl nicht ndert.<br />
3. Man braucht strong conf<strong>in</strong>ement.<br />
Nur dann kann man selektiv e<strong>in</strong> Seitenband anregen, whrend die brigen bergnge nur vernachlssigbar<br />
angeregt werden. Allerd<strong>in</strong>gs ist damit auch die Intensitt des Khllasers beschrnkt, denn<br />
bei hherer Intensitt ist e<strong>in</strong>e ungewollte Anregung benachbarter bergnge wahrsche<strong>in</strong>licher. Der<br />
Lamb-Dicke Parameter η = √ ω rec<br />
gibt das Verhltnis aus Rckstofrequenz zu Fallenfrequenz<br />
ν<br />
an. Ist er kle<strong>in</strong> gegen E<strong>in</strong>s, bef<strong>in</strong>det man sich fr den entsprechenden bergang im Lamb-Dicke<br />
Regime. Die Rckstofrequenz ist der Rckstoimpuls bei der spontanen Emission <strong>in</strong> Frequenze<strong>in</strong>heiten<br />
angegeben. Dieser Wert mu kle<strong>in</strong>er se<strong>in</strong> als die Fallenfrequenz, damit sich bei der spontanen<br />
Emission die Schw<strong>in</strong>gungsquantenzahlen nicht ndern. Daher ist e<strong>in</strong>e steife Falle vorteilhaft.<br />
In der <strong>Paulfalle</strong> kann auerdem noch die Mikrobewegung, wenn sie nicht kompensiert werden<br />
kann, zu weiteren Seitenbndern im Abstand nΩ fhren, so da sich e<strong>in</strong>e Vielzahl von L<strong>in</strong>ien bei<br />
ω 0 ± nν ± mΩ ergibt. E<strong>in</strong> Nachteil beim Seitenbandkhlen ist die ger<strong>in</strong>ge bergangsrate, da man<br />
bei diesem Verfahren nur schmalbandige optische bergnge verwenden kann, weshalb die Khlzeiten<br />
entsprechend lang werden. Man bentigt e<strong>in</strong>e Vorkhlung z.B. durch Dopplerkhlen, um<br />
gute Startbed<strong>in</strong>gungen - d.h. niedrige Quantenzahlen - zu schaffen. Je nach Steifigkeit der Falle<br />
hat man nach dem Dopplerkhlen Quantenzahlen zwischen 10 (7,5MHz) und 750(10kHz). Beim<br />
Seitbandkhlen von <strong>Ionen</strong>ketten mu man beachten, da nur e<strong>in</strong>e Schw<strong>in</strong>gungsmode, typischerweise<br />
die Schwerpunktsbewegung, gekhlt wird. Alle hheren Moden der Vibrationsbewegung,<br />
deren Frequenz ja von der der Schwerpunktsbewegung abweicht, werden nicht gekhlt. Man<br />
kann die Khlrate beim Seitenbandkhlen dadurch erhhen, da man den verwendeten bergang anfangs<br />
knstlich durch Ankoppeln an e<strong>in</strong> kurzlebiges Niveau verbreitert [67, 138]. Variiert man<br />
diese Kopplung kann man die effektive L<strong>in</strong>ienbreite des Khlbergangs e<strong>in</strong>stellen.<br />
Bei der konkreten Realisierung des Seitenbandkhlens hat man je nach Niveausystem der<br />
<strong>Ionen</strong> verschiedene Mglichkeiten. Whrend im Falle von 40 Ca + Seitenbandkhlen auf dem elektrischen<br />
Quadrupolbergang 4S 1/2 − 3D 5/2 mglich ist [168], mu man bei anderen <strong>Ionen</strong> wie<br />
z.B. Be + auf die Methode des Raman-Seitenbandkhlens ausweichen. Monroe et al. [137] setzten<br />
Raman-Seitenbandkhlen e<strong>in</strong>, um damit e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Be + -Ion <strong>in</strong> den quantenmechanischen<br />
Grundzustand zu khlen. Die bisher grte <strong>Ionen</strong>zahl, die <strong>in</strong> den Grundzustand gekhlt und verschrnkt<br />
werden konnte ist 4 <strong>Ionen</strong> [170]. Auch fr Ca + wurde durch Seitenbandkhlung auf dem<br />
4S 1/2 − 3D 5/2 -bergang fr e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Ion <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er m<strong>in</strong>iaturisierten <strong>Paulfalle</strong> der Fallengrundzustand<br />
erreicht. 1989 wurde erstmals von Diedrich et al. [67] mittels Seitenbandkhlung e<strong>in</strong><br />
Hg + -Ion im Grundzustand der Falle prpariert.<br />
Da das Erreichen des quantenmechanischen Grundzustands e<strong>in</strong>e notwendige Voraussetzung<br />
fr die Realisierung von Quantengattern <strong>in</strong> <strong>Ionen</strong>fallen ist, wurde die Seitenbandkhlung <strong>in</strong> letzter<br />
Zeit verstrkt untersucht. Dabei geht es vor allem um die Khlzeiten, die Problematik strender<br />
Heizeffekte und die Besonderheiten beim Khlen von <strong>Ionen</strong>ketten, die ja mehrere Bewegungsmoden<br />
auer der Schwerpunktsbewegung haben. Seitenbandkhlen wird nicht nur <strong>in</strong> <strong>Ionen</strong>fallen<br />
erfolgreich angewendet, sondern auch <strong>in</strong> Dipolfallen [100] oder optischen Gittern [99]. Es kann<br />
pr<strong>in</strong>zipiell auf alle Teilchen angewendet werden, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em harmonischen Potential gespeichert<br />
werden, wenn man die oben erwhnten Bed<strong>in</strong>gungen erfllen kann.