Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD
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3.2. Reale Falle und nichtl<strong>in</strong>eare Resonanzen 19<br />
Richtung:<br />
Φ r (x, y, z) = m 2q<br />
(<br />
ω 2 r − 1 2 ω2 z) (x 2 + y 2) (3.15)<br />
Im Experiment kann man durch Messen der Bewegungsfrequenzen das Potential untersuchen.<br />
Variiert man die Amplitude der Anregung, kann man die Strke der Nichtl<strong>in</strong>earitt untersuchen,<br />
<strong>in</strong>dem man die Asymmetrie der L<strong>in</strong>ie analysiert. Die Messung der Frequenzen bietet auerdem<br />
die Mglichkeit das Potential zu bestimmen, das die <strong>Ionen</strong> tatschlich spren. Die gemessenen<br />
Frequenzen knnen mit denen verglichen werden, die man theoretisch aus den auen angelegten<br />
Spannungen errechnet. Abweichungen zwischen diesen Werten s<strong>in</strong>d z.B. bei greren <strong>Ionen</strong>zahlen<br />
durch Raumladungseffekte mglich. Auch die Anteile der hheren Multipole im Potential<br />
verndern die Frequenz. Weitere Konsequenzen dieser hheren Ordnungen werden im nchsten<br />
Abschnitt besprochen.<br />
3.2 Reale Falle und nichtl<strong>in</strong>eare Resonanzen<br />
In der Praxis hat man - auch <strong>in</strong> radialer Richtung - im allgeme<strong>in</strong>en ke<strong>in</strong>e idealen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
vorliegen. So ist das Speicherfeld meist ke<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Quadrupolfeld, sondern es s<strong>in</strong>d auch Anteile<br />
hherer Multipole vorhanden. Ursachen dafr s<strong>in</strong>d unter anderem, da nur endliche Ausdehnungen<br />
der Elektroden realisierbar s<strong>in</strong>d und Fertigungstoleranzen oder Ungenauigkeiten beim Zusammenbau<br />
zu Abweichungen vom idealen Feldverlauf fhren. Bei der l<strong>in</strong>earen Falle ist e<strong>in</strong> weiterer<br />
Grund, da man <strong>in</strong> der Praxis meist ke<strong>in</strong>e hyperbolisch geformten Elektroden verwendet. Vor<br />
allem bei mehreren <strong>Ionen</strong> spielen darber h<strong>in</strong>aus Raumladungseffekte als Strfaktor e<strong>in</strong> wesentliche<br />
Rolle, d.h. das Coulombfeld der gespeicherten Teilchen modifiziert das Speicherfeld. Es<br />
kommt beispielsweise zu Abschirmeffekten durch das Feld der <strong>Ionen</strong>. Wenn man mit wenigen<br />
Teilchen arbeitet, die sich bei guter Khlung im Fallenzentrum bef<strong>in</strong>den, spielen diese Effekte<br />
e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle, da das Potential fr kle<strong>in</strong>e Auslenkungen kaum von e<strong>in</strong>em harmonischen<br />
abweicht. Warum s<strong>in</strong>d aber diese hheren Anteile problematisch? Durch die hheren Anteile<br />
im Potential kann es zu Kopplungen zwischen den verschiedenen Bewegungen kommen,<br />
was zur Energieaufnahme der Teilchen aus dem Speicherfeld fhrt. Dadurch vergrern sich die<br />
Amplituden der <strong>Ionen</strong>bewegung, so da im Extremfall e<strong>in</strong> <strong>Ionen</strong>verlust beobachtet wird. Diese<br />
sogenannten nichtl<strong>in</strong>earen Resonanzen treten auf, wenn die Bed<strong>in</strong>gung<br />
NΩ = nω r + mω z (3.16)<br />
mit n, m, N ∈ N erfllt wird. Die fr die meisten Flle wichtigste Konsequenz dieser Nichtl<strong>in</strong>earitten<br />
besteht dar<strong>in</strong>, da <strong>in</strong>nerhalb des Stabilittsbereichs <strong>in</strong>stabile Arbeitspunkte auftreten. Die<br />
Instabilitten ziehen sich als L<strong>in</strong>ien durch das Stabilittsdiagramm. Fr jeden Multipol kann man<br />
entsprechende L<strong>in</strong>ien f<strong>in</strong>den, auf denen diese Instabilitten auftreten, wobei die L<strong>in</strong>iendichte bei<br />
hheren q-Werten besonders hoch ist (Abb.3.5). Man sollte also deshalb bevorzugt bei kle<strong>in</strong>en<br />
q-Werten arbeiten, um die Instabilitten zu vermeiden. Bereits <strong>in</strong> der Anfangszeit der Benutzung<br />
des Massenfilters wurden solche Probleme beobachtet [193]. E<strong>in</strong>e ausfhrliche Untersuchung<br />
dieser Thematik f<strong>in</strong>det sich auch <strong>in</strong> neueren Arbeiten u.a. bei Alheit [2] und Gudjons [93]. Es<br />
gibt allerd<strong>in</strong>gs auch Mglichkeiten den Effekt der nichtl<strong>in</strong>earen Resonanzen positiv auszunutzen.<br />
So ist es mit Hilfe e<strong>in</strong>er solchen Resonanz mglich, verschiedene Isotope zu trennen wie Alheit<br />
et al. [3] am Beispiel von Eu + zeigten.