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Ionen in einer linearen Paulfalle - ArchiMeD

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3.1. Die Grundlagen e<strong>in</strong>er idealen, l<strong>in</strong>earen <strong>Paulfalle</strong> 17<br />

Frequenz ω, die Bewegung im zeitlich gemittelten Fallen-Potential. Die berlagerte, schnelle<br />

Amplitudenmodulation ist die sogenannte Mikrobewegung mit der Frequenz Ω, e<strong>in</strong>e durch das<br />

Speicherfeld getriebene Schw<strong>in</strong>gung. Ihre Amplitude steigt daher mit der elektrischen Feldstrke,<br />

d.h mit wachsendem Abstand vom Zentrum, an. Die Makrobewegung als freie Bewegung<br />

kann gekhlt werden, die getriebene Mikrobewegung lt sich nur reduzieren, wenn man die Teilchen<br />

<strong>in</strong>s Zentrum der Falle, d.h. bei der l<strong>in</strong>earen Falle auf der Achse, br<strong>in</strong>gt. Dort verschw<strong>in</strong>det<br />

die Mikrobewegung aufgrund der verschw<strong>in</strong>denden elektrischen Feldstrke. Im Rahmen der<br />

adiabatischen Nherung kann man die Bewegung der <strong>Ionen</strong> im zeitabhngigen Potential vollstndig<br />

durch e<strong>in</strong> zeitlich gemitteltes Potential beschreiben, das sogenannte Pseudopotential. E<strong>in</strong>e<br />

ausfhrliche Beschreibung der adiabatischen Nherung und des Pseudopotentialmodells f<strong>in</strong>det<br />

sich unter anderem bei Dehmelt [58].<br />

Man kann die Speicherung durch das Wechselfeld auch anschaulich verstehen. Dazu betrachtet<br />

man e<strong>in</strong> Teilchen, das sich auerhalb des Fallenzentrums bef<strong>in</strong>det. Das Teilchen erfhrt<br />

whrend e<strong>in</strong>er halben Periode des Speicherfelds e<strong>in</strong>e zum Zentrum gerichtete Kraft, whrend der<br />

anderen halben Periode e<strong>in</strong>e vom Zentrum weg gerichtete Kraft. Diese Krfte heben sich allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht exakt auf. Da das Ion unter dem E<strong>in</strong>flu des Speicherfeldes auch die erzwungene<br />

Mikrobewegung ausfhrt, ist se<strong>in</strong> Abstand zum Zentrum whrend der ersten halben Periode grer<br />

als whrend der zweiten. Damit ist die Kraft zum Zentrum grer, da die Amplitude des Feldes l<strong>in</strong>ear<br />

mit dem Abstand vom Zentrum zunimmt. Demzufolge erfhrt das Ion netto e<strong>in</strong>e zum Zentrum<br />

gerichtete, d.h. speichernde Kraft.<br />

3.1.2 Axiale Speicherung<br />

Da das elektrische Wechselfeld den axialen Freiheitsgrad unbee<strong>in</strong>flut lt, braucht man zur axialen<br />

Speicherung e<strong>in</strong> zustzliches Feld. Bei der l<strong>in</strong>earen Falle wird dazu e<strong>in</strong> statisches elektrisches<br />

Feld verwendet, das dem Radiofrequenz-Speicherfeld berlagert wird. Es gibt allerd<strong>in</strong>gs<br />

fr die Anordnung der Elektroden zur Erzeugung dieses axialen Speicherpotentials e<strong>in</strong>e Reihe<br />

von verschiedenen Mglichkeiten. Die verbreitetsten s<strong>in</strong>d r<strong>in</strong>gfrmige Elektroden, die ber die<br />

Stabelektroden des l<strong>in</strong>earen Quadrupols geschoben werden, Stiftelektroden auf der Fallenachse<br />

oder e<strong>in</strong>e Segmentierung der Stabelektroden des Quadrupols. Darber h<strong>in</strong>aus gibt es noch speziellere<br />

Designs, die besonders bei m<strong>in</strong>iaturisierten Fallen zum E<strong>in</strong>satz kommen. Solche Des<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>voll um besonders hohe Bewegungsfrequenzen zu erreichen. Auch <strong>in</strong> Experimenten zur<br />

Cavity-Quantenelektrodynamik, wo man die Wechselwirkung von Licht mit Atomen <strong>in</strong> Resonatoren<br />

untersucht, braucht man spezielle Geometrien, um die <strong>Ionen</strong>falle <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en,<br />

optischen Resonators zu realisieren. E<strong>in</strong>e bersicht ber die verschiedenen Designs f<strong>in</strong>det sich<br />

z.B. bei Seibert [178]. Welche Methode am besten geeignet ist, hngt im Wesentlichen von der<br />

Anwendung ab. Dient die Falle als re<strong>in</strong>er Speicher z.B. fr die Spektroskopie, so ist die Hauptanforderung<br />

e<strong>in</strong>e lange Speicherzeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gut zugnglichen und strungsfreien Umgebung. Fr<br />

Anwendungen im Bereich der Quanten<strong>in</strong>formationsverarbeitung, wo man durch Seitenbandkhlen<br />

Teilchen im Grundzustand prparieren will, s<strong>in</strong>d hohe Frequenzen vorteilhaft, weswegen<br />

kle<strong>in</strong>e Fallen s<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d. Fr Anwendungen, bei denen die Harmonizitt des Speicherpotentials<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielt, ist e<strong>in</strong>e Geometrie vorteilhaft, mit der man auch e<strong>in</strong> harmonisches<br />

Axialpotential erreichen kann [71]. Man mu allerd<strong>in</strong>gs bemerken, da man z.B. mit zyl<strong>in</strong>drischen<br />

Fallen aus mehreren R<strong>in</strong>gelektroden auch Fallen mit guter Harmonizitt realisieren kann, wobei<br />

man e<strong>in</strong>e leicht zu fertigende Struktur hat.<br />

In unserem Fall werden als Elektroden des Quadrupols zyl<strong>in</strong>drische Stbe verwendet, die fr<br />

die axiale Speicherung segmentiert s<strong>in</strong>d. Durch Anlegen e<strong>in</strong>er positiven Gleichspannung zwischen<br />

den End- und den Mittelsegmenten erhlt man e<strong>in</strong>e rcktreibende Kraft <strong>in</strong> axialer Richtung.<br />

Der Vorteil gegenber bergeschobenen R<strong>in</strong>gen liegt <strong>in</strong> der niedrigeren Spannung, die bentigt

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