AUF WELTREISE ZEHN JAHRE RED CAGE SEMF - PIGmagazin
AUF WELTREISE ZEHN JAHRE RED CAGE SEMF - PIGmagazin
AUF WELTREISE ZEHN JAHRE RED CAGE SEMF - PIGmagazin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
36 // THEMA<br />
The EnRoute<br />
Text Egbert Schwartz Bilder Artur Linkor<br />
Kris Kristofferson schrieb in seinem (später dann von Janis Joplin gecoverten) Song „Me<br />
and Bobby McGee“: Freedom is just another word for nothing left to lose. Es geht um<br />
Landstreicherei, Reisen, Verlust und – Freiheit. Der Böblinger Artur Linkor hat vor einem<br />
Jahr alles hinter sich gelassen, hat seinen Job gekündigt, alles verkauft, was er hatte und<br />
sich auf die Suche gemacht. Nach mehr Zufriedenheit, nach Freiheit. Vor Kurzem war er<br />
für 14 Tage auf Heimatbesuch und traf sich mit mir zu einer kleinen Plauderstunde. Ein<br />
paar Stunden später zog es ihn wieder hinaus – dieses Mal ans andere Ende der Welt.<br />
Nach drei Tagen Heimat wollte er<br />
wieder weg. Artur Linkor, der vor<br />
einem Jahr mit seinen Rucksack<br />
in Richtung Australien, Ozeanien<br />
zog, hält nichts in seiner alten<br />
Heimat. Es war zwar schön, Freunde und Familie<br />
wieder zu sehen, aber der 26-Jährige wollte schnell<br />
wieder hinaus in die weite Welt, wo er im letzten<br />
Jahr etwas fand, das er in seinem alten Leben vergebens<br />
suchte. Freiheit und Zufriedenheit.<br />
Damals, irgendwann im Frühjar 2010, hörte er auf<br />
darüber zu quatschen und nachzudenken. Er handelte,<br />
kündigte seinen Job als Chemikant bei Schill<br />
& Seilacher, verkaufte all sein Zeug und machte<br />
seine Liebe zum Reisen zu seinem Leben.<br />
„Hier in Böblingen fühlte ich 80<br />
Prozent Unzufriedenheit und<br />
20 Prozent Glück und<br />
Zufriedenheit.<br />
Ich wollte<br />
dieses Verhältnis einfach auf den Kopf stellen. Und<br />
zumindest bisher ist es mir gelungen.“ Nach zwei<br />
Wochen, als er in Südkorea ankam, merkte er, dass<br />
das kein Urlaub ist, sondern richtiges Leben. Er<br />
genoss es umso mehr und hatte ein halbes Jahr ein<br />
Dauergrinsen im Gesicht. Vor allem in Australien.<br />
„Das war pure Freiheit. Das Land, die Menschen.<br />
Ich musste nirgendwo sein, hatte<br />
keine Verpflichtungen, außer: was<br />
esse ich, wo schlafe ich und<br />
wie und wohin geht<br />
es weiter.“ →