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83. Auktion - Auktionen Dr. Crott

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85<br />

P(ierre) Lagisse, 57 mm, 176 gr., circa 1630<br />

Sehr seltene einzeigrige Spindeltaschenuhr mit Wecker<br />

Geh.: Silber, glatt, Lunette mit Schallöffnungen, großes Außenscharnier.<br />

Zffbl.: vergoldet, dekoriert, Emailkartuschen mit radialen röm. Zahlen,<br />

zentrale Weckerscheibe, Eisenzeiger. Werk: Vollplatinenwerk, Schlüsselaufzug,<br />

gekörnt, vergoldet, Kette/Schnecke, konische Werkspfeiler,<br />

aufgesetztes gebläutes Eisengesperr, 1 Hammer/1 Glocke, Spindelhemmung,<br />

Eisen-Ringunruh, fein floral gravierte und durchbrochen<br />

gearbeitete Unruhbrücke.<br />

Pierre Lagisse<br />

Die Lagisses in Genf waren während des 17. und 18. Jhdts. als Uhrmacherfamilie<br />

in berühmt. Form und Ausführung der vorliegenden Uhr erinnern<br />

den Betrachter an persisches Kunsthandwerk; die Uhr ist wahrscheinlich<br />

das Werk von Pierre Didier Lagisse, der zuerst in Genf arbeitete und sich<br />

später dann in Isfahan niederließ. Er wurde dort zum Uhrmacher und<br />

Berater des Schahs berufen, eine Position die ihm während seiner beruflichen<br />

Laufbahn zu einem beträchtlichen Vermögen verhalf.<br />

A very rare single handed verge pocket watch with alarm<br />

Case: silver, smooth, bezel with sound holes, large lateral hinge. Dial: gilt<br />

decorated, enamel cartouches with radial Roman numerals, central<br />

alarm disc, iron hand. Movm.: full plate movement, keywind, frosted,<br />

gilt, chain/fusee, conical movement pillars, applied blued iron click<br />

work, 1 hammer/1 bell, verge escapement, iron ring balance, fine florally<br />

engraved and pierced balance bridge.<br />

Pierre Lagisse<br />

During the 17th and 18th century the family Lagisse was well-known<br />

in Geneva for the horological pieces they created. The shape and the<br />

ornamentation of the watch at hand reminds the viewer of Persian<br />

decorative art; most probably it was created by Pierre Didier Lagisse,<br />

who worked in Geneva before settling in Ispahan to become watchmaker<br />

and advisor to the Shah. This position enabled him make a considerable<br />

fortune during his career.<br />

32106 G/C: 3, 7, 23 Z/D: 2, 34 W/M: 3, 8, 20, 30, 41<br />

4.000 - 6.000 EUR 5.700 - 8.500 USD 40.000 - 60.000 HKD<br />

86<br />

Balthasar Martinot à Paris, 58 mm, 235 gr., circa 1700<br />

Schwere, decorative “Oignon” Spindeltaschenuhr<br />

Geh.: Gold, randseitig floral graviert, rückseitig gravierte Darstellung von<br />

Paris und Helena, großes Außenscharnier. Zffbl.: vergoldet, Champlevé-<br />

Zifferblatt, Emailkartuschen mit blauen radialen röm. Zahlen, fein ziseliert<br />

und gravierte Arabeske im Zentrum. Werk: feines Vollplatinenwerk,<br />

Schlüsselaufzug, gekörnt, vergoldet, Kette/Schnecke, ägyptische Werkspfeiler,<br />

aufgesetztes gebläutes Eisengesperr, Spindelhemmung, zweiarmige<br />

Eisenunruh, große gravierte und durchbrochen gearbeitete Unruhbrücke<br />

mit dem Harfe spielenden Orpheus und zwei musizierenden Putti, silberne<br />

Regulierscheibe.<br />

Balthasar Martinot<br />

Balthazar Martinot II ist ohne Zweifel der berühmteste Sohn einer<br />

großen Uhrmacherfamilie. Er wurde 1636 in Rouen als ältester Sohn von<br />

Balthazar Martinot I und seiner Frau Catherine Hubert geboren und starb<br />

1714 in Saint-Germain-en-Laye. Martinot war bereits vor 1683 in Paris<br />

ansässig; er erbte von seinem Schwiegervater Pierre Belon nach dessen<br />

Tod den Titel als Uhrmacher der Königin Anna von Österreich und wurde<br />

später zum Uhrmacher des königlichen Rates ernannt. Eine Inventaraufnahme<br />

im Jahre 1700 offenbarte, dass Martinot den umfangreichsten<br />

Lagerbestand an Großuhren in ganz Paris besaß; fünf Jahre zuvor hatte er<br />

bereits mit seinem Kollegen Nicholas Gribelin eine großartige Verlosung<br />

von Uhren am Hofe organisiert. Martinot zählte die wichtigsten Mitglieder<br />

der Gesellschaft wie König Ludwig XIV. und den Dauphin sowie viele der<br />

wohlhabendsten Aristokraten zu seinen Kunden. Die Uhren Martinots sind<br />

heute in den berühmtesten Museen der Welt zu sehen; darunter sind der<br />

Louvre, das Musée de Cluny und das Musée de Pau sowie das Victoria and<br />

Albert Museum in London.<br />

Quelle: Tardy, “Dictionnaire des Horlogers Francais”, Paris 1972, Seiten 442ff.

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