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83. Auktion - Auktionen Dr. Crott

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www.luisa-haeuser-frauenstiftung.de<br />

491<br />

Girard Perregaux, Werk Nr. 294362, Geh. Nr. 294362,<br />

50 mm, 119 g, circa 1910<br />

Außergewöhnlich feines, historisch bedeutendes “<strong>Dr</strong>ei Brücken<br />

Tourbillon”, gefertigt um 1910 und zu dieser Zeit das kleinste<br />

Ein-Minuten Tourbillon, sowie immer noch das kleinste jemals<br />

gefertigte Ein-Minuten Tourbillon mit Wippenchronometerhemmung.<br />

Käfig produziert von Ernest Guinand - Typ 1. Reguliert<br />

von Charles Huguenin und vormals mit Bulletin de Marche vom<br />

Observatoire de Neuchatel 1905. Geliefert an Carl Leuchs in<br />

Frankfurt a. M. Verkauft an Adolf Haeuser, Generaldirektor der<br />

Farbwerke Hoechst AG in Frankfurt-Höchst. Mit Originalschatulle<br />

Geh.: 18Kt Gold, monogrammiert “AH” (Adolf Haeuser), graviert,<br />

ornamentiert mit reliefierter Stadtansicht von Frankfurt-Höchst und den<br />

Farbwerken Hoechst, signiert, nummeriert, Goldcuvette mit fotografiertem<br />

Porträt Luisa Haeusers, der Ehefrau des damaligen Käufers.<br />

Zffbl.: Gold, kleine Sekunde, eingelegte Breguet-Zahlen, gebläute Spade<br />

Zeiger. Werk: Platine rhodiniert und perliert mit Gravuren: “GP Logo,<br />

Déposé, Nummer 294362, Patented March 27th 1884”. Aufgesetzte<br />

parallele Rotgoldbrücken, angliert und poliert, Federhaus guillochiert und<br />

graviert, goldchatoniert, Goldräderwerk, feinster Stahl-Tourbillon-Käfig<br />

mit Kompensationsunruh, Wippenchronometerhemmung und gebläuter<br />

Breguetspirale, Durchmesser 31,9 mm.<br />

Girard Perregaux’ “<strong>Dr</strong>ei Brücken Tourbillon”<br />

Das Design dieses Werkes war eines der erfolgreichsten in der Uhrengeschichte.<br />

Girard Perregaux wurde für dieses Meisterstück der höchste aller<br />

damals verliehenen Preise zuerkannt: Die Goldmedaille für “exzellente<br />

Leistungen” auf der Weltausstellung in Paris 1889. 1880 stellte die Konstruktion<br />

eines solch kleinen Tourbillonkäfigs eine Sensation dar. Es dauerte<br />

fast 40 Jahre einen noch kleineren Käfig herzustellen und es bedurfte dazu<br />

keines geringeren Meisters als James Pellaton. Dieses Tourbillon ist nach<br />

wie vor das kleinste jemals gebaute Tourbillon mit Wippenchronometerhemmung.<br />

Nur vier Exemplare sind bekannt:<br />

- Eines im Girard-Perragaux Museum<br />

- Eines versteigert in Genf im April 2002 für die Summe von<br />

531500 Schweizer Franken<br />

- Eines versteigert in Genf im Oktober 2002 für die Summe von<br />

553500 Schweizer Franken<br />

- Das vorliegende Exemplar<br />

Adolf Haeuser (1857-1938)<br />

Adolf Haeuser war ein deutscher Industrieller und Stifter. Er war von<br />

1916 bis 1932 Generaldirektor der Farbwerke Hoechst AG in Frankfurt-<br />

Höchst.<br />

Haeuser entstammte einer nassauischen Offiziersfamilie und besuchte<br />

das Gymnasium in Dortmund. Er studierte Rechtswissenschaft in Marburg<br />

und Freiburg und wurde Assessor bei der Staatsanwaltschaft Wiesbaden.<br />

Anschließend studierte er Chemie in Berlin und Universität Bonn.<br />

1888 trat er in die Farbwerke vormals Meister Lucius & Brüning in Höchst<br />

ein, deren Justitiar er 1889 wurde. Ab 1904 Mitglied des Vorstandes,<br />

übernahm er 1916 den Vorsitz im Direktorium der Farbwerke.<br />

1914-18 war er Vertreter der Nationalliberalen Partei im Preußischen<br />

Abgeordnetenhaus. Politisch stand er danach dem zerstrittenen Parteiensystem<br />

der Weimarer Republik ablehnend gegenüber. Als Jurist trat er<br />

besonders für das Patentrecht und das Urheberrecht ein.<br />

Im Zuge der Gründung der I.G. Farben (1925) trat er in den Aufsichtsrat<br />

der I.G. ein und wurde 1926 stellvertretender Vorsitzender ihres Verwaltungsrates.<br />

1932 trat er in den Ruhestand.<br />

Haeuser setzte sich für den Ausbau sozialer Leistungen der Farbwerke ein,<br />

insbesondere der Betriebskrankenkassen und des Baus von Werkswohnungen.<br />

Zusammen mit seiner Frau Luisa geb. König (1869–1953)<br />

gründete er mehrere Stiftungen in Frankfurt, deren Vermögen er auch<br />

nach der Inflation wieder aufstockte.<br />

Haeuser war Vorstandsmitglied zahlreicher kultureller und wissenschaftlicher<br />

Unternehmen, darunter der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und<br />

des Deutschen Museums. 1933 war er einer der 18 Grundsteinstifter für<br />

das 1937 erbaute Haus der Deutschen Kunst in München.<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Haeuser, Stand 21.01.2011.<br />

Luisa Haeuser (1869–1953)<br />

Tochter eines der ersten Farbwerksdirektoren, <strong>Dr</strong>. Karl Koenig, schon<br />

1914 für Höchst eine Adolf- und Luisa Häuser-Stiftung begründet, deren<br />

Erträgnisse zu Unterstützungen für Betriebsangehörige der Farbwerke und<br />

deren Hinterbliebenen bestimmt sind. Da aus der Haeuserschen Ehe keine<br />

Kinder hervorgegangen sind, wollten die Eheleute Haeuser ihr Andenken<br />

durch größere Stiftungen erhalten, die in einem gemeinschaftlichen<br />

Testament von 1934 angeordnet wurden.<br />

Aus dem Testament ergab sich, dass die Kunstschätze der großen<br />

Wohnung in Frankfurt am Main und des Sommersitzes in Oberkirch im<br />

Schwarzwald zu gleichen Teilen dem Städelschen Kunstinstitut, der Frankfurter<br />

Gemäldegalerie und dem Kunsthistorischen Institut der Universität<br />

Marburg zugedacht waren. Die Verteilung des durch den Bombenkrieg<br />

leider stark verminderten Kunstbesitzes hat inzwischen stattgefunden.<br />

Quelle: http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=771547&_ffmpar[_<br />

id_inhalt]=1836279, Stand 21.01.2011.

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