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Mai 2012 > Nachhaltiger Fisch – Verantwortung des ... - Edeka

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<strong>Mai</strong> <strong>2012</strong><br />

> <strong>Nachhaltiger</strong> <strong>Fisch</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Verantwortung</strong> <strong>des</strong> Lebensmittelhandels<br />

EDEKA ZENTRALE AG & Co. KG | New-York-Ring 6 | 22297 Hamburg


EDEKA im Dialog<br />

Konserven und Marinaden. Zum anderen<br />

unterhalten die EDEKA-Kaufleute in ihren<br />

Märkten mehr als 2 000 Frisch-<strong>Fisch</strong>theken.<br />

Der Lebensmittelhandel und besonders<br />

EDEKA sind sich ihrer besonderen<br />

<strong>Verantwortung</strong> als Schnittstelle zwischen<br />

<strong>Fisch</strong>fang und Verarbeitung sowie<br />

Verbrauchern bewusst. Nachhaltigkeit ist<br />

daher das Leitmotiv der <strong>Fisch</strong>einkaufspolitik<br />

<strong>des</strong> EDEKA-Verbun<strong>des</strong>.<br />

> Positive Bilanz der<br />

Kooperation mit dem WWF<br />

Der EDEKA-Verbund zieht nach mehr<br />

als drei Jahren der Kooperation mit dem<br />

WWF (World Wide Fund for Nature) beim<br />

Thema Nachhaltige <strong>Fisch</strong>erei <strong>–</strong> besonders<br />

vor dem Hintergrund der Reform der<br />

Gemeinsamen <strong>Fisch</strong>ereipolitik (GFP) <strong>–</strong><br />

eine äußerst positive Bilanz. Die gesetzten<br />

Meilensteine wurden erreicht und das<br />

Thema nachhaltige <strong>Fisch</strong>erei deutschlandweit<br />

vorangebracht. EDEKA begrüßt<br />

in diesem Zusammenhang die von<br />

der Europäischen Kommission formulierte<br />

Zielsetzung der GFP-Reform, die<br />

die Nachhaltigkeit der <strong>Fisch</strong>erei in ökologischer,<br />

wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht<br />

sicherstellen soll.<br />

<strong>Fisch</strong> ist ein schmackhaftes und hochwertiges<br />

Nahrungsmittel. Er ist reich an<br />

wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien.<br />

<strong>Fisch</strong>fleisch ist zudem leicht verdaulich<br />

und bietet sich aus diesem Grund<br />

auch als diätgeeignetes Nahrungsmittel<br />

an. EDEKA führt zum einen ein sehr<br />

umfangreiches Sortiment an gekühlter<br />

Selbstbedienungsware, Tiefkühlkost,<br />

EDEKA trägt aktiv zum Schutz der <strong>Fisch</strong>bestände<br />

und zur Förderung umweltschonender<br />

und selektiver Fangmethoden<br />

bei. Bei den EDEKA-Eigenmarken<br />

sind bereits 76 Prozent <strong>des</strong> Sortiments<br />

mit <strong>Fisch</strong>en aus nachhaltigen Quellen<br />

umgestellt. In Bezug auf die Wildfisch-<br />

Produkte sind es davon bereits 87 Prozent.<br />

Zu den erreichten Meilensteinen der<br />

Kooperation mit dem WWF gehören weiterhin<br />

die Auslistung vom Aussterben bedrohter<br />

<strong>Fisch</strong>arten wie z.B. Aal, Hai, Rochen<br />

und Wildstör, die Zertifizierung der<br />

<strong>Fisch</strong>bedienungstheken sowie die Förderung<br />

von nachhaltigen <strong>Fisch</strong>ereien. Damit<br />

leistet EDEKA schon jetzt einen großen<br />

Beitrag zur Verwirklichung wichtiger Ziele<br />

der GFP-Reform. Diese Anstrengungen<br />

sind umso höher zu bewerten, da EDEKA<br />

diese Maßnahmen für mehr als 12 000<br />

Märkte durchführt. Das Engagement von<br />

EDEKA hat auch wesentlich<br />

dazu beigetragen, dass<br />

sich der Anteil von zertifiziert<br />

umweltschonenden <strong>Fisch</strong>ereien<br />

am deutschen Markt<br />

mehr als verdreifacht hat.<br />

Um die Problematik der<br />

Überfischung der Meere<br />

anschaulich und verständlich<br />

an Lieferanten und Verbraucher<br />

zu kommunizie-<br />

2<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2012</strong>


EDEKA im Dialog<br />

ren, hat EDEKA Leitlinien für ein nachhaltiges<br />

<strong>Fisch</strong>- und Meeresfrüchtesortiment<br />

veröffentlicht. Darüber hinaus unterstützt<br />

der EDEKA-Verbund den Aufbau einer<br />

<strong>Fisch</strong>bestandsdatenbank (www.portal-fischerei.de).<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz sowie<br />

zahlreichen Verbänden werden auf diesem<br />

Wege bis <strong>2012</strong> rund 200 Datensätze<br />

mit wissenschaftlich belastbaren<br />

Informationen zu allen wichtigen Speisefischarten<br />

für einen an Nachhaltigkeitskriterien<br />

orientierten <strong>Fisch</strong>einkauf zur Verfügung<br />

gestellt. Regionale Initiativen wie die<br />

Unterstützung eines WWF Beifang-Monitoring-Projektes<br />

in der traditionellen Ostsee-<strong>Fisch</strong>erei<br />

mit Beteiligung <strong>des</strong> Johann<br />

Heinrich von Thünen-Instituts runden das<br />

Engagement <strong>des</strong> EDEKA-Verbun<strong>des</strong> ab.<br />

> Neue Herausforderungen<br />

Jedoch gibt es Themen, deren Forcierung<br />

in Richtung Nachhaltigkeit von besonderer<br />

Bedeutung ist. Um der steigenden<br />

Relevanz von <strong>Fisch</strong>en aus Aquakulturen<br />

für die Ernährung gerecht zu<br />

werden, muss die Entwicklung eines<br />

weltweit anerkannten Nachhaltigkeitssiegels<br />

für solche <strong>Fisch</strong>e gefördert werden.<br />

EDEKA greift in diesem Zusammenhang<br />

auf <strong>Fisch</strong>zuchten zurück, die intensiv<br />

auf das Nachhaltigkeitssiegel ASC<br />

(Aquaculture Stewardship Council) hinarbeiten,<br />

welches sich derzeit noch in der<br />

Entwicklungsphase befindet. Zudem beurteilt<br />

EDEKA mit der Unterstützung <strong>des</strong><br />

WWF <strong>Fisch</strong>zuchten in Einzelbewertungen<br />

nach ihrer nachhaltigen<br />

Entwicklung<br />

und Ausrichtung.<br />

Durch den Bezug<br />

aus <strong>Fisch</strong>zuchtbetrieben, die sich in Richtung<br />

Nachhaltigkeit entwickeln, wird dieser<br />

Prozess verhindert, dass sich neue<br />

Absatzmärkte wie z.B. in Russland oder in<br />

China ergeben, wo Umweltaspekte kaum<br />

eine Rolle spielen.<br />

Beim Thema Thunfisch arbeitet EDEKA<br />

eng mit <strong>Fisch</strong>ereien zusammen, die sich<br />

in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln.<br />

Aufgrund der Wanderbewegungen von<br />

Thunfischen und der fehlenden Daten<br />

über Thunfischbestände gab es bislang<br />

noch keine nennenswerten Mengen mit<br />

einer anerkannten Umweltzertifizierung.<br />

EDEKA engagiert sich zudem in entsprechenden<br />

internationalen Meeresschutzprojekten<br />

<strong>des</strong> WWF. Im sogenannten<br />

„Korallendreieck“ im West- und Zentralpazifischen<br />

Ozean, unterstützt EDEKA die<br />

Errichtung von „Thunfisch-Kinderstuben“.<br />

Das Ziel <strong>des</strong> Projekts ist die Feststellung<br />

der Laich- und Aufzuchtgebiete verschiedener<br />

Thunfischarten und die anschließende<br />

Ausweisung oder Schließung dieser<br />

Meeresgebiete für die <strong>Fisch</strong>erei. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt von EDEKA liegt<br />

bei der Förderung einer nachhaltigeren<br />

Thunfisch-<strong>Fisch</strong>erei im Indo-Pazifik. So<br />

können mit einfachen Mitteln <strong>–</strong> z.B. mit<br />

Hilfe von runden statt J-förmigen Haken<br />

an den Leinen <strong>–</strong> der Beifang von Meeresschildkröten<br />

deutlich reduziert und ein<br />

nachhaltiges Management<br />

in der Thunfischfischerei<br />

vorangebracht<br />

werden.<br />

EDEKA versteht seine<br />

Arbeit an nachhaltigen<br />

<strong>Fisch</strong>sortimenten als<br />

kontinuierliche Aufgabe,<br />

da sich der Zustand<br />

der <strong>Fisch</strong>bestände und<br />

3<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2012</strong>


EDEKA im Dialog<br />

EDEKA im Dialog<br />

<strong>Fisch</strong>zuchten naturgemäß laufend ändert.<br />

Nachhaltigkeit ist kein Status, sondern ein<br />

fortlaufender Prozess. In der langfristig<br />

angelegten Partnerschaft mit dem WWF<br />

wird EDEKA auch in Zukunft thematische<br />

Schwerpunkte in Bereichen setzen, in denen<br />

es noch Lösungsbedarf gibt.<br />

> Für eine Reform der<br />

Gemeinsamen <strong>Fisch</strong>ereipolitik<br />

Die Europäische Kommission und das Europäische<br />

Parlament haben erkannt, dass<br />

die Flottenüberkapazität und die Überfischung<br />

der Meere weltweit <strong>–</strong> nicht zuletzt<br />

in ihren eigenen Gewässern <strong>–</strong> dramatische<br />

Ausmaße angenommen haben. Die Zahl<br />

der nachhaltig bewirtschafteten <strong>Fisch</strong>bestände<br />

wächst nur sehr langsam und<br />

nach wie vor gelten drei von vier <strong>Fisch</strong>beständen<br />

in EU-Gewässern als überfischt<br />

sind. Hinzu kommt das Problem <strong>des</strong> Beifangs,<br />

das beispielhaft für das Scheitern<br />

der bisherigen GFP steht. Um eine nachhaltige,<br />

sichere und gesunde Nahrungsmittelversorgung<br />

mit <strong>Fisch</strong> sicherzustellen,<br />

sind neue Rahmenbedingungen der<br />

GFP entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

unumgänglich.<br />

<strong>Nachhaltiger</strong> <strong>Fisch</strong>fang muss jetzt der<br />

elementare Maßstab für die europäische<br />

<strong>Fisch</strong>ereipolitik sein. Eine an hohen Nachhaltigkeitsstandards<br />

ausgerichtete zukünftige<br />

GFP würde nicht nur den hiesigen<br />

<strong>Fisch</strong>beständen zugute kommen,<br />

gleichzeitig könnte die europäische <strong>Fisch</strong>erei<br />

eine Vorbildfunktion für andere<br />

Regionen in der Welt einnehmen. Dafür<br />

müssen folgende neue Rahmenbedingungen<br />

verwirklicht werden:<br />

• Die Höchstfangmengen müssen konsequent<br />

den wissenschaftlichen Vorgaben<br />

folgen. Zu hohe Quoten und<br />

das Überschreiten der Empfehlungen<br />

schaden nachweislich den <strong>Fisch</strong>beständen.<br />

Um gesunde <strong>Fisch</strong>bestände<br />

dauerhaft zu sichern und wo notig<br />

wieder herzustellen bedarf es langfristiger<br />

Mehrarten-Managementpläne.<br />

Alle kommerziell genutzten <strong>Fisch</strong>bestände<br />

müssen im Rahmen von<br />

Mehrjahresplänen auf einem ökosystembasiertem<br />

Mehrartenansatz bewirtschaftet<br />

werden. Die vorgeschlagene<br />

Verpflichtung der Erhebung von<br />

wissenschaftlichen Daten über <strong>Fisch</strong>bestände<br />

durch die Mitgliedsstaaten<br />

muss Realität werden. Die Zugrundelegung<br />

<strong>des</strong> Vorsorgeansatzes im <strong>Fisch</strong>ereimanagement<br />

und die Ausrichtung<br />

der Nutzung der biologischen<br />

Meeresschätze am höchstmöglichen<br />

Dauerertrag bis 2015 werden von<br />

EDEKA ausdrücklich unterstützt.<br />

4<br />

• EDEKA befürwortet einen schrittweisen<br />

Abbau <strong>des</strong> Rückwurfs und damit<br />

die Einführung eines Anlandegebots.<br />

Es sollte geprüft werden, ob ein Verbot<br />

der Rückwürfe nicht schon früher<br />

als bis 2015 erfolgen kann. Begleitend<br />

dazu müssen mehr Anreize geschaf-<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2012</strong>


EDEKA im Dialog<br />

EDEKA im Dialog<br />

fen werden, um unerwünschte Fänge<br />

durch technische Lösungen wie selektiven<br />

Fanggeräten zu unterbinden.<br />

Kritisch sieht EDEKA allerdings<br />

die Möglichkeit der Vermarktung von<br />

<strong>Fisch</strong>fängen, die über die festgesetzte<br />

Quote hinaus getätigt werden, und<br />

die Verarbeitung von gefangenem<br />

<strong>Fisch</strong> unterhalb der Referenzmin<strong>des</strong>tgröße<br />

zu <strong>Fisch</strong>mehl.<br />

• Die Piratenfischerei muss weiterhin<br />

entschlossen bekämpft werden. Die<br />

in der seit 2010 geltenden EU-Verordnung<br />

zur IUU-<strong>Fisch</strong>erei vorgesehenen<br />

Sanktionsmechanismen müssen aber<br />

strenger angewendet werden.<br />

• Um wertvolle Lebensräume zu schonen<br />

und Rückzugsräume für <strong>Fisch</strong>bestände<br />

zu schaffen, müssen sowohl<br />

dauerhafte als auch zeitlich<br />

flexible Meeresschutzzonen errichtet<br />

werden. Von besonderer Wichtigkeit<br />

ist der Schutz der Laichgebiete<br />

von wirtschaftlich bedeutenden<br />

Arten. Ein Verweis auf die Umsetzungsverpflichtung<br />

der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie<br />

ist hier angebracht.<br />

Bei den Verhandlungen zwischen dem<br />

Rat der Europäischen Union und dem<br />

Europäischen Parlament kommt es darauf<br />

an, dass die Interessen vereinzelter<br />

Mitgliedsstaaten mit einem zum Großteil<br />

nicht-nachhaltig operierenden <strong>Fisch</strong>ereisektor<br />

zurückgestellt werden. Die Einigung<br />

auf einen nachhaltigen Schutz der<br />

Meere muss die oberste Priorität sein.<br />

Nur mit einer ökologischen Kehrtwende<br />

bei der Bewirtschaftung der Meere können<br />

wir noch in der Zukunft mit guten Gewissen<br />

<strong>Fisch</strong> genießen.<br />

5<br />

Fotos: Schmid, <strong>Fisch</strong>er, EDEKA<br />

• Den vorgeschlagenen Regelungsansatz,<br />

den Fang- sowie Entnahmezeitpunkt<br />

künftig zu kennzeichnen, lehnt<br />

EDEKA entschieden ab. Zum einen<br />

würde der bürokratische und technisch-logistische<br />

Aufwand so groß<br />

sein, dass der Verkauf von <strong>Fisch</strong> v.a.<br />

über die Bedientheke zum Erliegen<br />

käme. Zum anderen beinhalten diese<br />

Detailinformationen keine qualitative<br />

Aussagekraft und würden nur zu<br />

einer Verwirrung der Verbraucher<br />

führen.<br />

%<br />

EDEKA im Profil<br />

Der mittelständisch geprägte EDEKA-Verbund<br />

ist genossenschaftlich organisiert<br />

und wird von 4 500 selbstständigen<br />

Kaufleuten getragen. Kerngeschäftsfeld ist<br />

das von Unternehmern geführte Vollsortimentsgeschäft.<br />

Mit dem Tochterunternehmen<br />

Netto Marken-Discount ist EDEKA<br />

darüber hinaus auch im Discountgeschäft<br />

präsent. EDEKA erzielte 2011 mit seinen<br />

rund 12 000 Märkten und über 300 000<br />

Mitarbeitern einen Umsatz von 45,55<br />

Mrd. Euro. Mit 18 000 Auszubildenden ist<br />

EDEKA einer der führenden Ausbilder in<br />

Deutschland.<br />

www.edeka-gruppe.de<br />

EDEKA Zentrale AG & Co. KG • Unternehmenskommunikation/Public Affairs • New-York-Ring 6 • 22297 Hamburg<br />

Tel.: 040 / 6377-2182 • Fax: 040 / 6377-2971 • www.edeka-gruppe.de

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