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Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de

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1. Einlei<strong>tu</strong>ng 4<br />

Die zweite Phase <strong>de</strong>r Aktivierung <strong>de</strong>r Mikroglia ist durch die Zielfindung und Adhäsion an<br />

verletzte Neurone gekennzeichnet. Hiermit gehen eine Zunahme <strong>de</strong>s im Zytoskelett<br />

vorkommen<strong>de</strong>n Proteins Vimentins und eine weitere Abnahme <strong>de</strong>r Ramifizierung einher<br />

(Graeber et al., 1988c, Raivich et al, 1993), welche offensichtlich zu einer<br />

Mobilitätssteigerung <strong>de</strong>r Mikroglia nach Verletzung führt (Angelov et al., 1995). Dies<br />

ermöglicht nun <strong>de</strong>n direkten Kontakt mit <strong>de</strong>n verletzten Neuronen, wo sie die<br />

präsynaptischen Axonendigungen entfernen, ein Phänomen, das als „synaptic stripping“<br />

bezeichnet wird (Blinzinger und Kreutzberg, 1968). Des weiteren kommt es zu einer<br />

Zunahme <strong>de</strong>r Expression <strong>de</strong>r Rezeptoren für <strong>de</strong>n Makrophagen-Kolonie-stimulieren<strong>de</strong>n<br />

Faktor (MCSF) und <strong>de</strong>n Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulieren<strong>de</strong>n Faktor<br />

(GMCSF), was zu einer Zunahme <strong>de</strong>r Proliferation beiträgt (Raivich et al., 1991, 1998b). Die<br />

mitotische Aktivität <strong>de</strong>r Mikroglia ist 2-3 Tage nach Axotomie maximal und führt zu einer 4-<br />

bis 6-fachen Zunahme ihrer Zellzahl (Raivich et al., 1994) sowie einer damit einhergehen<strong>de</strong>n<br />

Zunahme <strong>de</strong>r Oberflächenproteine MHC1 und B7.2, die bei <strong>de</strong>r Antigenpräsentation eine<br />

wichtige Rolle spielen (Streit et al., 1989; Raivich et al., 1993, Bohatschek et al., 1998). Der<br />

direkte Zellkontakt zwischen axotomierten Neuronen und Mikroglia trägt mi<strong>tu</strong>nter zur<br />

Aufnahme von verschie<strong>de</strong>nen, durch die teilweise undichte neuronale Membran<br />

freigesetzten Molekülen bei, die <strong>de</strong>n infiltrieren<strong>de</strong>n Lymphozyten präsentiert wer<strong>de</strong>n können.<br />

Im weiteren Verlauf kann die Mikroglia in ihren ursprüglichen ramifizierten Ruhezustand<br />

zurückkehren (Phase 0`), sofern keine weitere Schädigung <strong>de</strong>r Neurone mit konsekutivem<br />

Zell<strong>de</strong>bris entstan<strong>de</strong>n ist. Falls es jedoch im geschädigten Parenchym zu neuronalem Zelltod<br />

kommt, erfolgt eine weitere Transformation <strong>de</strong>r mikroglialen Zellen in Phagozyten (Phase 3a;<br />

Abb. 1C), die das entstehen<strong>de</strong> neuronale Debris und assozierte Myelin abräumen (Möller et<br />

al., 1996; Streit et al., 1988a). Dies führt häufig zur Ausbildung von so genannten<br />

mikroglialen Knötchen, bestehend aus 3-20 Phagozyten, die sich im Bereich <strong>de</strong>r<br />

verbleiben<strong>de</strong>n zellulären Struk<strong>tu</strong>ren großer Motoneurone bil<strong>de</strong>n (Streit et al., 1988b). In<br />

diesem Stadium kommt es zu einem massiven Anstieg <strong>de</strong>r Aktivierungsmarker <strong>de</strong>r Phase 1

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