Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de
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1. Einlei<strong>tu</strong>ng 3<br />
ab<strong>de</strong>cken, wohingegen in <strong>de</strong>r weißen Substanz eine Orientierung entlang <strong>de</strong>s Verlaufes <strong>de</strong>r<br />
Nervenfasern erfolgt (Compston et al., 1997). Entsprechend <strong>de</strong>r Funktion <strong>de</strong>s peripheren<br />
Makrophagen-Monozyten-System in an<strong>de</strong>ren Geweben scheint die Mikroglia im ZNS an <strong>de</strong>r<br />
Immunüberwachung beteiligt zu sein. Hierfür wer<strong>de</strong>n von ihr konsti<strong>tu</strong>tiv Rezeptoren für <strong>de</strong>n<br />
Fc-Teil von γ-Immunglobulinen (IgG) und <strong>de</strong>r Komplement-Rezeptor 3 (CR3) exprimiert<br />
(Graeber et al., 1988; Fishmann und Savitt, 1989; Liu et al., 1995; Peress et al., 1993;<br />
Werner et al., 1998).<br />
Die ruhen<strong>de</strong> Mikroglia kann jedoch im Rahmen von Schädigungen <strong>de</strong>s Gehirnparenchyms<br />
schnell in einen aktivierten Zustand transformiert wer<strong>de</strong>n (Nissl, 1894; Merzbacher, 1909; <strong>de</strong>l<br />
Rio-Hortega, 1932; Kreutzberg, 1996; Raivich et al., 1999; Kreutzberg 2000). Dies führt<br />
morphologisch zu einem Anschwellen <strong>de</strong>s Zellkörpers, einer Verdickung <strong>de</strong>r proximalen<br />
Fortsätze und einer Abnahme <strong>de</strong>r distalen Ramifizierung (Abbildung 1C, Seite 8). Wenn es<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Traumas zu einer Schädigung <strong>de</strong>r BBB kommt, dann lässt sich ein Kräuseln<br />
<strong>de</strong>r mikroglialen Membranoberfläche beobachten, welches auf ein exploratives Verhalten<br />
bezüglich ihrer Zellumgebung hin<strong>de</strong>utet. Auf molekularer Ebene verläuft die Aktivierung über<br />
verschie<strong>de</strong>ne Stadien, welche mit einer verän<strong>de</strong>rten Regulation von Oberflächen- und<br />
Zytoskelettproteinen einhergehen (Tabelle 1; Seite 5).<br />
Die frühe Aktivierung <strong>de</strong>r Mikroglia (Phase 1; Abbildung 1C) innerhalb <strong>de</strong>r ersten 24 S<strong>tu</strong>n<strong>de</strong>n<br />
nach Trauma geht mit einer Zunahme <strong>de</strong>r Immunreaktivität für verschie<strong>de</strong>ne<br />
Immunmolekühle einher. So wird die Expression von IgG, Thrombospondin (TSP), <strong>de</strong>m<br />
InterCellular Adhesion Molecule 1 (ICAM1) und seinem Rezeptor, <strong>de</strong>m Integrin αMβ2 (auch<br />
bekannt als MAC-1 o<strong>de</strong>r Complement Receptor type 3/CR3), erhöht (Graeber et al., 1988b;<br />
Möller et al, 1996; Raivich et al., 1998a; Werner et al., 1998). Die vermehrte Expression<br />
mikroglialer Adhäsionsmoleküle ermöglicht es, <strong>de</strong>n Kontakt zu verschie<strong>de</strong>nen Immunzellen<br />
<strong>de</strong>s Blutes, wie z.B. Granulozyten, Leukozyten, Makrophagen und Lymphozyten,<br />
herzustellen (Hynes et al., 1992).