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3. Ergebnisse 71<br />

3.2 Interleukin-6 (IL6) im verletzten Nervensystem<br />

Das Zytokin IL6, ein 26 kDA schweres Glykoprotein, ist ein früher Marker bei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Verletzungsformen <strong>de</strong>s Gehirnparenchyms. Es tritt sowohl nach peripherer Axotomie im Ncl.<br />

Facialis, als auch nach direkten Hirntrauma, Ischämie, Infektion o<strong>de</strong>r neuro<strong>de</strong>generativen<br />

ZNS-Erkrankungen wie Alzheimer Demenz o<strong>de</strong>r Morbus Parkinson (Hopkins et al., 1995;<br />

Raivich et al., 1996) auf. In IL6-<strong>de</strong>fizienten Tieren kommt es nach Trauma zu einer <strong>de</strong>utlich<br />

vermin<strong>de</strong>rten Induktion von GFAP-positiven Astrozyten, sowie zu einer verspäteten<br />

neuronalen Expression von Galanin (Klein et al., 1997). Bei<strong>de</strong> Zellarten exprimieren<br />

Rezeptoren für IL6. Interessanterweise beeinträchtigt diese genetische Ausschal<strong>tu</strong>ng von IL6<br />

auch die posttraumatische mikrogliale Proliferation, obwohl diese Zellen keine Rezeptoren<br />

für dieses Zytokin tragen (Klein et al., 1997). In <strong>de</strong>r hier durchgeführten Arbeit wur<strong>de</strong>n die<br />

dabei stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r mikroglialen Morphologie in <strong>de</strong>n IL6-<strong>de</strong>fizienten<br />

(IL6-/-) Tieren und IL6+/+ Kontrollen nach Fazialisaxotomie untersucht und mit <strong>de</strong>m<br />

Expressionsmuster <strong>de</strong>r mikroglialen Adhäsionsmoleküle verglichen.<br />

3.2.1 Morphologische Verän<strong>de</strong>rungen bei IL6-<strong>de</strong>fizienten Tieren nach Axotomie<br />

Das Fehlen von IL6 in <strong>de</strong>n homozygoten, IL6 - / -<br />

Mäusen führte zu eine Reihe<br />

morphologischer Verän<strong>de</strong>rungen nach Fazialisaxotomie. In <strong>de</strong>n IL6+/+ Tieren konnte man<br />

eine ausge<strong>de</strong>hnten Bindung <strong>de</strong>r zahlreich aktivierten α5β1+/α6β1+ Mikroglia an die<br />

axotomierten Neurone beobachten (Abb. 18). Dabei kam es zu einem Anschwellen <strong>de</strong>s<br />

Zellkörpers und einer Deramifizierung <strong>de</strong>r peripheren Zellausläufer.<br />

Die Mikroglia von IL6-<strong>de</strong>fizienten Mäusen vermochte in dieser Frühphase (1-4 Tage) zwar<br />

auch Kontakte zu <strong>de</strong>n Neuronen auszubil<strong>de</strong>n und mit ihrem Zellkörper an die Oberfläche <strong>de</strong>s<br />

Motoneurons zu adhärieren. Gleichzeitig kam es aber nicht zu einem Anschwellen <strong>de</strong>r<br />

mikroglialen Zellkörper, diese Zellkörper blieben so schlank wie auf <strong>de</strong>r unoperierten Seite<br />

(Abb. 18). Auch die ramifizierten Zellausläufer blieben weitgehend erhalten. Die Ausbildung

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