Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de
Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de
Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1. Einlei<strong>tu</strong>ng 2<br />
Caroni, 1988, Müller und Stoll, 1998). Insgesamt weist diese einheitliche Reaktion <strong>de</strong>r<br />
Gliazellen auf ein stark konserviertes Programm hin, <strong>de</strong>m eine wichtige Rolle bei Schutz und<br />
Regeneration <strong>de</strong>s verletzten Nervensystems zukommt (Kreutzberg, 1996). Das bessere<br />
Verständnis <strong>de</strong>r damit einhergehen<strong>de</strong>n eingeschränkten Regenerationsfähigkeit wird zu<br />
einer rationalen Basis für die gezielte therapeutische Intervention bei Schädigungen <strong>de</strong>s<br />
Nervensystems führen.<br />
1.2 Reaktion <strong>de</strong>r Mikroglia<br />
Die Mikrogliazellen, welche ca. 10-20% <strong>de</strong>r gesamten Neuroglia ausmachen, sind funktionell<br />
mit <strong>de</strong>m peripheren Makrophagen-Monozyten-System verwandt. Sie wur<strong>de</strong>n Anfang <strong>de</strong>s<br />
letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts erstmals von Pio <strong>de</strong>l Rio-Hortega beschrieben, <strong>de</strong>r 1919 eine auf<br />
Silbercarbonat basieren<strong>de</strong> Färbemetho<strong>de</strong> für Gewebeschnitte entwickelt hatte, mit welcher<br />
sich die mikroglialen Zellen von <strong>de</strong>n übrigen im Gehirn vorkommen<strong>de</strong>n Zellen unterschei<strong>de</strong>n<br />
ließen (<strong>de</strong>l Rio-Hortega,1919; <strong>de</strong>l Rio-Hortega, 1932). Er erkannte ihre Mitbeteiligung bei<br />
Verletzungen <strong>de</strong>s ZNS, und beschrieb ihre Abstammung von peripheren Monozyten, die<br />
während <strong>de</strong>r Embryonalentwicklung Zugang zum Gehirnparenchym erhalten. Obwohl es in<br />
<strong>de</strong>r Folgezeit einige Diskussion über die Abstammung <strong>de</strong>r Mikroglia gab, wird heute<br />
allgemein angenommen, dass sie von peripheren Monozyten abstammen, die während <strong>de</strong>r<br />
Embryonalentwicklung durch die offene BBB in das Parenchym einwan<strong>de</strong>rn und dort<br />
sesshaft wer<strong>de</strong>n (Eglitis und Mezey, 1994; Hickey et al., 1992; Ling und Wong, 1993; Kurz<br />
und Christ, 1998).<br />
In ihrer neuen Umgebung nimmt die Mikroglia eine verästelte (ramifizierte) Form an und<br />
verteilt sich nicht-überlappend im Parenchym (Kreutzberg et al., 1996). Die Verteilung erfolgt<br />
heterogen, mit einem höheren Anteil in <strong>de</strong>r grauen Substanz als in <strong>de</strong>r weißen Substanz<br />
(Lawson et al., 1992). Im normalen Gehirn zeigt die Mikroglia in <strong>de</strong>r grauen Substanz eine<br />
stellare Morphologie, mit welcher die Zellen ein Volumen von 30-40 µm Durchmesser