Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de
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3. Ergebnisse 55<br />
3. Ergebnisse<br />
3.1 MCSF im verletzten Nervensystem<br />
Das Glykoprotein MCSF, ein Homodimer mit einem Molekulargewicht von 45-90 kDA, ist ein<br />
potentes Mitogen für monozytäre Vorläuferzellen (Roth et al., 1992), amöboi<strong>de</strong> Makrophagen<br />
<strong>de</strong>s Gehirns (Giulian et al., 1988; Sawada et al., 1990) sowie für ramifizierte Mikroglia (Kloss<br />
et al., 1997). Während <strong>de</strong>r posttraumatischen Zellproliferation <strong>de</strong>r Mikroglia im Rahmen von<br />
verschie<strong>de</strong>nen pathologischen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Gehirns kommt es zu einer selektiven<br />
und starken Induktion <strong>de</strong>s MCSF-Rezeptors (MCSFR) auf diesen Zellen (Raivich et al.,<br />
1998b; Du Yan et al., 1997; Hulkover et al., 1993).<br />
MCSF-<strong>de</strong>fiziente osteopetrotische Mäuse gewähren wichtige Einblicke für die Rolle dieses<br />
Zytokins im verletzten ZNS. Hier kommt es durch eine natürliche „frame shift"-Mutation im<br />
Anfangsteil <strong>de</strong>s kodieren<strong>de</strong>n Bereiches im MCSF-Gen auf <strong>de</strong>m Chromosom 5q33.1 (Yoshida<br />
et al., 1990) zu einem vollständigen Fehlen dieses Wachs<strong>tu</strong>msfaktors (Wiktor-Jedrzejczak et<br />
al.,1990). Nach Fazialisaxotomie führt diese Defizienz bei <strong>de</strong>n homozygoten op/op-Tieren zu<br />
einer 70 bis 80% Reduktion <strong>de</strong>r mikroglialen Proliferation, verglichen mit <strong>de</strong>n phänotypisch<br />
normalen Kontrollen (Raivich et al., 1994). Bisher war jedoch unklar, wie die Regulation<br />
dieses proinflammatorischen Zytokines an <strong>de</strong>n morphologischen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
Mikroglia nach Verletzungen <strong>de</strong>s ZNS beteiligt ist.<br />
3.1.1 Morphologische Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Mikroglia bei MCSF-<strong>de</strong>fizienten Tieren<br />
Das Fehlen von MCSF in <strong>de</strong>n homozygoten, osteopetrotischen Mäusen (op/op) führte zu<br />
einer Reihe von Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Mikroglia im normalen Gehirn und in <strong>de</strong>r frühen<br />
mikroglialen Antwort nach Verletzung. In <strong>de</strong>n phenotypisch normalen Mäusen kam es nach<br />
Axotomie <strong>de</strong>s N. facialis zu einer schnellen Zunahme <strong>de</strong>r Zahl von Mikroglia im axotomierten<br />
Kerngebiet. Im Vergleich zu <strong>de</strong>r unoperierten Seite gab es eine starke, ungefähr dreifache<br />
Zunahme <strong>de</strong>r mikroglialen Zellzahl am Tag 3 (Abb. 7), bei Nachweis <strong>de</strong>r Immunoreaktivität