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Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de

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5. Zusammenfassung 123<br />

5. Zusamenfassung<br />

Morphologische Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Mikroglia, einer normalerweise hochverästelten, und mit<br />

Gewebsmakrophagen verwandten Hirnzelle, sind eine wichtige Begleiterscheinung bei fast<br />

allen Formen <strong>de</strong>r Gehirnpathologie. Selbst geringfügige neurale Verletzungen führen zu<br />

einer Abnahme <strong>de</strong>r mikroglialen Verästelung, Expression verschie<strong>de</strong>ner Adhäsionsmoleküle<br />

und <strong>de</strong>r Anhef<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Mikroglia an die betroffenen Struk<strong>tu</strong>ren, wie z.B. die verletzten<br />

Neurone. Dabei schwellen die Mikroglia an, wobei es Hinweise gibt, dass sie antigenes<br />

Material von verletzten Neuronen übernehmen und es <strong>de</strong>n einwan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n T-Lymphozyten<br />

präsentieren. Auf diese Weise spielen sie eine wichtige Rolle in <strong>de</strong>r Immunüberwachung <strong>de</strong>s<br />

verletzten Nervensystems. Neuronaler Zelltod und das Auftauchen <strong>de</strong>s Zell<strong>de</strong>bris führen zu<br />

einer weiteren Transformation <strong>de</strong>r Mikroglia in fortsatzlose (<strong>de</strong>ramifzierte), amoeboidphygozytotische<br />

Makrophagen, die das Hirn<strong>de</strong>bris beseitigen.<br />

In <strong>de</strong>r hier vorliegen<strong>de</strong>n Arbeit wur<strong>de</strong>n im Fazialisaxotomiemo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Maus, in <strong>de</strong>n MCSF<br />

und IL6-<strong>de</strong>fizienten Tieren, und in <strong>de</strong>r Astrozyten-Mikroglia Zellkul<strong>tu</strong>r molekulare Signale<br />

untersucht, die diese morphlogischen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Mikroglia steuern. Hier führte die<br />

MCSF-Defizienz zu einer Hemmung <strong>de</strong>r initialen Anhef<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Mikroglia an die Oberfläche<br />

<strong>de</strong>r verletzten Neurone und die von IL6 zu einer Hemmung <strong>de</strong>r etwas später einsetzen<strong>de</strong>n<br />

mikroglialen Anschwellung, Deramifikation und <strong>de</strong>r Expression von antigenpräsentieren<strong>de</strong>n<br />

Molekülen (MHC1). Allerdings führte we<strong>de</strong>r die Defizienz von IL6 noch von MCSF zu einer<br />

Hemmung <strong>de</strong>r späten mikroglialen Transformation von Mikroglia in Makrophagen, als<br />

Auswirkung auf <strong>de</strong>n verspäteten neuronalen Zelltod.<br />

Wie schon aus vorhergehen<strong>de</strong>n S<strong>tu</strong>dien bekannt, wird neuronaler Zelltod von einer Induktion<br />

einer Vielzahl <strong>de</strong>r Zytokine (Interleukin-1 beta, Tumor Nekrosis Faktor-alpha, Interferon<br />

gamma) und <strong>de</strong>r Einwan<strong>de</strong>rung von Lymphozyten begleitet. Hier war eine kausale<br />

Zuordnung <strong>de</strong>r mikroglialen Transformation zum Zell<strong>de</strong>bris <strong>de</strong>shalb bisher nicht ein<strong>de</strong>utig<br />

möglich.

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