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4. Diskussion 121<br />

Prostaglandinen, Proteasen wie Thrombin sowie intrazellulären Nukleoti<strong>de</strong>n. ATP und UTP<br />

wer<strong>de</strong>n von undichten verletzten Zellen o<strong>de</strong>r von stark elektrisch stimulierten Zellen<br />

freigesetzt (Schipke et al., 2002), Thrombin an Orten <strong>de</strong>r lokalen Koagulation sowie durch<br />

lokale Synthese in geschädigtem Gewebe (Citron et al., 2000) und PGD2, das eigentliche im<br />

ZNS vorkommen<strong>de</strong> Prostaglandin (Siren, 1982), hauptsächlich von aktivierten mikroglialen<br />

Zellen (Matsuo et al., 1995; Minghetti und Levi, 1995). Interessanterweise schien keines<br />

dieser Moleküle einen starken, die Ramifikation inhibieren<strong>de</strong>n Effekt in <strong>de</strong>r Kokul<strong>tu</strong>r zu<br />

haben, obgleich sie an<strong>de</strong>re Parameter <strong>de</strong>r mikroglialen Aktivierung beeinflussten (Walz et<br />

al., 1993; Norenberg et al., 1997; Möller et al., 2000).<br />

In vorhergehen<strong>de</strong>n S<strong>tu</strong>dien (Kloss et al., 1997; Jones et al., 1998) zeigten zahlreiche<br />

Zytokine keinen Einfluss auf die ramifizierte Morphologie <strong>de</strong>r Mikroglia, obgleich sie die<br />

Proliferation erhöhten (MCSF, GMCSF, IL1, IL3, IL6) o<strong>de</strong>r inhibierten (TGFβ1, IL2, IL4, IL10,<br />

TNFα, IFNγ). Des weiteren führte die Zugabe von Thrombin, an<strong>de</strong>rs als bei Neuronen, bei<br />

<strong>de</strong>nen es in vitro nach Zugabe zu einem Kollaps <strong>de</strong>r Neuriten kommt (Jalink und Moolenaar,<br />

1992), zu keiner <strong>de</strong>rartigen Degeneration <strong>de</strong>r ramifizierten Mikroglia. Von all <strong>de</strong>n extrazellulär<br />

aktiven Molekülen, die in <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Arbeit geprüft wur<strong>de</strong>n, hatten nur ATP und PGD2<br />

einen mäßig <strong>de</strong>ramifizieren<strong>de</strong>n Einfluss auf die mikrogliale Morphologie, ohne gleichzeitig<br />

<strong>de</strong>n zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n Astrozytenrasen zu schädigen. Jedoch wur<strong>de</strong>n diese Effekte nur bei<br />

Konzentrationen zwei Zehnerpotenzen über <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Rezeptoren für PGD<br />

(Narumiya et al., 1999; Monneret et al., 2001) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r lokalen effektiven ATP-<br />

Konzentrationen (0.1-1mM) im verletzten Gewebe beobachtet und scheinen somit<br />

nichtphysiologische Effekte wie<strong>de</strong>rzuspiegeln. ATP scheint bei physiologisch relevanten<br />

Konzentrationen von 1mM zu einer erhöhten peripheren Verästelung in reinen mikroglialen<br />

Zellkul<strong>tu</strong>ren zu führen (Wollmer et al., 2001).<br />

Das Fehlen eines <strong>de</strong>ramifizieren<strong>de</strong>n Effektes von extrazellulären Signalen ist in<br />

Übereinstimmung mit <strong>de</strong>r selektiven Wirkung <strong>de</strong>s Zell<strong>de</strong>bris auf die phagozytieren<strong>de</strong> und<br />

nicht auf die benachbarte nichtphagozytieren<strong>de</strong> Mikroglia, und verweist auf die intrazelluläre

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