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Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de

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4. Diskussion 120<br />

Im Falle <strong>de</strong>r inhibitorischen RGD-Pepti<strong>de</strong>, führten alle vier Pepti<strong>de</strong> zum Auftreten von<br />

abgerun<strong>de</strong>ten Makrophagen, jedoch jeweils bei einer Konzentration, die auch eine komplette<br />

Zerstörung <strong>de</strong>s zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n Astrozytenrasens verursachte. Das Fehlen eines<br />

spezifischen Effekts auf die mikroglialen Zellen und die Empfindlichkeit <strong>de</strong>r Astrozyten<br />

gegenüber diesen Pepti<strong>de</strong>n, sind bei<strong>de</strong> im Einklang mit <strong>de</strong>r Verteilung fokaler Adhäsionen<br />

und <strong>de</strong>r extrazellulären Matrix in <strong>de</strong>r Kokul<strong>tu</strong>r. Bei<strong>de</strong> sind in interastrozytären Kontakten<br />

zahlreich vorhan<strong>de</strong>n (Bohatschek et al., 2001) und bil<strong>de</strong>n die entsprechen<strong>de</strong>n Angriffsstellen<br />

für die RGD-Pepti<strong>de</strong>. Das Vorhan<strong>de</strong>nsein eines etwa gleichstarken Effektes bei allen vier<br />

Pepti<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r jeweils gleichen Konzentration und das Fehlen eines Effektes bei<br />

Verwendung <strong>de</strong>s Kontrollpeptids mit Austausch einer Aminosäure in einer für die<br />

Objekterkennung zentralen Position unterstreicht die Spezifität dieses Effektes.<br />

Das Fehlen fokaler Adhäsionen und die gering ausgeprägte extrazelluläre Matrix auf <strong>de</strong>r<br />

Astrozytenoberfläche sind eine wichtige Eigenschaft von Mikroglia-Astrozyten-Kontakten<br />

(Bohatschek et al., 2001). Jedoch ist die Mikroglia zur Ausbildung spezifischer Adhäsionen<br />

fähig. So zeigen sie sowohl in vivo als auch in vitro hochentwickelte Kontakte zu <strong>de</strong>n<br />

benachbarten Neuronen und zu an<strong>de</strong>ren mikroglialen Zellen, (Streit et al., 1987; Sudo et al.,<br />

1998). Sie exprimieren auch zahlreiche verschie<strong>de</strong>ne Integrine, wie z.B. α4β1, α5β1, α6β1,<br />

und αMβ2 (Kloss et al., 1999, 2001), die <strong>de</strong>rartige Adhäsion vermitteln können. Gegenwärtig<br />

können wir einen direkten Einfluss <strong>de</strong>r Integrine auf die Ramifizierung <strong>de</strong>r Mikroglia, die nicht<br />

durch fokale Adhäsionen und auch nicht durch die RGD-Sequenz vermittelt wer<strong>de</strong>n, nicht<br />

sicher ausschließen. Die ak<strong>tu</strong>ellen Daten <strong>de</strong>uten jedoch auf eine indirekte Rolle über die<br />

Ausbildung eines konfluenten Astrozytenrasens hin. Hinsichtlich <strong>de</strong>r mikroglialen Integrine<br />

scheint es, dass diese mehr in die Interaktion mit Neuronen und an<strong>de</strong>ren mikroglialen Zellen<br />

eingebun<strong>de</strong>n sind, als an <strong>de</strong>r Regulation eines ramifizierten Phänotyp im Beisein von<br />

leben<strong>de</strong>n Astrozyten.<br />

Schwere Gehirnverletzungen führen zu einer erhöhten Synthese und Freigabe von vielen<br />

Trauma- und Entzündungs-assozierten Molekülen, einschließlich Zytokinen,

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