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Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de

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4. Diskussion 108<br />

Diese Befun<strong>de</strong> unterstreichen die Notwendigkeit, die IL6-<strong>de</strong>fizienten Tiere eingehen<strong>de</strong>r zu<br />

untersuchen, um die physiologische Funktion dieses endogenen Zytokins besser verstehen<br />

zu lernen.<br />

Das Fehlen von IL-6 führt bei <strong>de</strong>r Mikroglia zu einer <strong>de</strong>utlich abgeschwächten Verän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Morphologie nach Verletzung. Dieser Einfluss scheint Stadium-spezifisch zu sein, da<br />

eine Vielzahl an frühen Aktivierungsmarkern wie MCSFR, α5β1 und α6β1-Integrin und TSP<br />

in <strong>de</strong>n IL6-<strong>de</strong>fizienten Mäusen verringert sind. Es zeigt sich auch eine mäßige Abnahme <strong>de</strong>r<br />

mikroglialen Proliferation (Klein et al., 1997), verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Aktivierungungsmarker und <strong>de</strong>r mikroglialen Zelldichte.<br />

Im Gegensatz zu diesen frühen Effekten wird die späte mikrogliale Aktivierung am Tag 14<br />

und die Zunahme von MHC1 und B7.2 nicht durch einen IL6 Mangel beeinflusst (Galiano et<br />

al., 2001). Insgesamt <strong>de</strong>uten die gegenwärtigen Daten auf zwei unterschiedliche Phasen <strong>de</strong>r<br />

neuroglialen Aktivierung hin, die jeweils durch unterschiedliche Zytokine gesteuert wer<strong>de</strong>n:<br />

Die erste Phase wird durch die verletzten regenerationsfähigen Neurone IL6 und MCSF<br />

vermittelt; die zweite Phase wird durch die Reaktion auf <strong>de</strong>n neuronalen Zelltod sowie durch<br />

die Zytokine IL1 und TNFα, wobei IL6 in dieser Phase eine verhältnismäßig geringe Rolle<br />

spielt, gesteuert (Galiano et al., 2001; Raivich et al., 2002, 2003).<br />

Die IL6-abhängige Rekrutierung <strong>de</strong>r Lymphozyten und die Expression <strong>de</strong>r immunassozierten<br />

Moleküle durch die aktivierten mikroglialen Zellen (Galiano et al., 2001) <strong>de</strong>uten offenbar<br />

darauf hin, dass diese Zellen Bestandteil eines in hohem Gra<strong>de</strong> spezialisierten immunen<br />

Überwachungsprogramms sind. Die Reaktion dieses Programms scheint schrittweise zu<br />

erfolgen. Während <strong>de</strong>s ersten Phase sucht die aktivierte Mikroglia ihre Umgebung auf<br />

aktivierte T-Zellen ab, bin<strong>de</strong>t Antikörper und Antigene mit ihren neu exprimierten Rezeptoren<br />

für Immunoglobuline, Komplement und lymphozytäre Oberflächenstruk<strong>tu</strong>ren.<br />

Dieses wird von <strong>de</strong>r Adhäsion <strong>de</strong>r Mikroglia an <strong>de</strong>n Zellkörper <strong>de</strong>r verletzten Neurone und<br />

<strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>r Expression von MHC Molekülen begleitet, einem Schlüsselbestandteil in <strong>de</strong>r<br />

Antigenpräsentation. Die Apposition und Ausbrei<strong>tu</strong>ng auf <strong>de</strong>r neuronalen Oberfläche bringt

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