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Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de

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4. Diskussion 103<br />

Des weiteren führt die kombinierte Ausschal<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Gene, die für <strong>de</strong>n Typ 1 und 2 <strong>de</strong>s TNF-<br />

Rezeptors kodieren, zu einem nahezu kompletten Verschwin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gliaknötchen am Tag<br />

14 und zu einer 75% Reduktion <strong>de</strong>s neuronalen Zelltods 30 Tage nach Fazialisaxotomie<br />

(Bohatschek et al., 1998). Wie in einer vorhergehen<strong>de</strong>n S<strong>tu</strong>die gezeigt wer<strong>de</strong>n konnte, wird<br />

die Zahl <strong>de</strong>r mikroglialen Zellen um 40% im Kerngebiet <strong>de</strong>r Kontrollseite und um einen<br />

Faktor von 3 bis 4 im axotomierten Fazialiskern am Tag 7, <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r größten<br />

mikroglialen Zelldichte, in <strong>de</strong>n op/op Mäusen verringert (Raivich et al., 1994). Der fehlen<strong>de</strong><br />

Einfluss in <strong>de</strong>n op/op Tieren auf das Überleben <strong>de</strong>r verletzten Neurone im axotomierten<br />

Fazialiskern <strong>de</strong>utet darauf hin, dass die mikrogliale Zellzahl an sich nicht ein limitieren<strong>de</strong>r<br />

Faktor ist, wenn es um die Generierung eines neurotoxischen Effektes durch die Mikroglia<br />

geht.<br />

Wenn die mikroglialen Zellen nicht die axonale Regeneration, das „synaptic stripping“ und<br />

das neuronale Überleben während <strong>de</strong>r frühen Stadien nach Durchtrennung <strong>de</strong>s N. facialis<br />

beeinflussen, welche Funktion üben diese Zellen während ihrer Adhäsion an die verletzten<br />

sich regenerieren<strong>de</strong>n Neurone aus? Untersuchungen über <strong>de</strong>n retrogra<strong>de</strong>n Transport von<br />

neurotrophen Faktoren haben gezeigt, dass diese Neurone ihre Abbauprodukte mit einer<br />

kurzen Verzögerung, nach<strong>de</strong>m sie im neuronalen Zellkörper angekommen sind, wie<strong>de</strong>r<br />

erneut sekretieren (Johnson et al., 1978; Ure und Campenot, 1994).<br />

Dieses tritt auch bei applizierten retrogra<strong>de</strong>n Markern wie Weizenkeimagglutinin (WGA),<br />

Tetanustoxin (TT), Fluorogold (FG) und Meerrettichperoxidase (HRP) auf, die durch die<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Neuritenendigungen (WGA, TT), durch gliale Zellen (FG) o<strong>de</strong>r sogar durch<br />

benachbarte perivaskuläre Makrophagen (HRP) aufgenommen wer<strong>de</strong>n (Schwab und<br />

Thoenen, 1977; Harrison et al., 1984; Balin et al., 1986; Angelov et al., 1999). In <strong>de</strong>r Tat<br />

kommt <strong>de</strong>r trans-synaptischen Aufnahme <strong>de</strong>s retrograd transportierten Materials eine<br />

Schlüsselfunktion für die Ausbrei<strong>tu</strong>ng von Infektionen <strong>de</strong>s Gehirnparenchyms mit<br />

neurotropen Viren, wie Tollwut, Varicella o<strong>de</strong>r Herpes simplex, zu (Lentz et al., 1983; Rostad<br />

et al., 1989; Strack und Loewy, 1990; Dehal et al., 1993).

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