Thesis - Tumb1.biblio.tu-muenchen.de
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4. Diskussion 99<br />
Aufhebung <strong>de</strong>r mikroglialen IBA1-Funktion eine Verringerung <strong>de</strong>r Phagozytose (Ohsawa et<br />
al., 2000). Jedoch waren die meisten <strong>de</strong>r in dieser Arbeit getesteten Marker <strong>de</strong>r mikroglialen<br />
Zellfunktion, wie <strong>de</strong>r MCSF-Rezeptor, αMβ2, α5β1 und α6β1, die Ig-Immunreaktivität und<br />
TSP, in <strong>de</strong>r ruhen<strong>de</strong>n Mikroglia <strong>de</strong>r op/op-Mäuse und in <strong>de</strong>n phenotypisch normalen Mäusen<br />
gleich. Dies könnte darauf hin<strong>de</strong>uten, dass die Funktionsbeeinträchtigung von IBA1 im<br />
normalen Gehirn nur geringfügiger Na<strong>tu</strong>r ist. Zusätzlich zu <strong>de</strong>n direkten Effekten von MCSF<br />
auf die MCSF-Rezeptor-positiven Zellen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r MCSF-Mangel in <strong>de</strong>n op/op Mäusen<br />
auch von einer <strong>de</strong>utlichen Verringerung <strong>de</strong>r infiltrieren<strong>de</strong>n T-Lymphozyten während <strong>de</strong>r<br />
ersten Phase <strong>de</strong>r Lymphozytenrekrutierung begleitet.<br />
Der Mangel an MCSF-Rezeptoren auf T-Zellen selbst weist auf die mögliche Schlüsselrolle<br />
<strong>de</strong>r aktivierten mikroglialen Zellen bezüglich <strong>de</strong>r frühen Phase <strong>de</strong>r Immunüberwachung hin.<br />
Der ausbleiben<strong>de</strong> Effekt von MCSF auf die Rekrutierung von Lymphozyten in das normale<br />
Gehirn o<strong>de</strong>r auf die späte Rekrutierung in die Bereiche von neuronalem Zell<strong>de</strong>bris verweist<br />
auf ein schmales Zeitfenster in <strong>de</strong>r Wirksamkeit dieses mikroglialen Mitogens. Diese<br />
Annahme wird durch das Fehlen von funktionellen Effekten <strong>de</strong>s MCSF-Mangels auf die<br />
mikrogliale Aktivierung in Anwesenheit von neuronalem Zell<strong>de</strong>bris am Tag 14 gestützt.<br />
Vorhergehen<strong>de</strong> Untersuchungen über die Expression von MCSF und seines Rezeptors im<br />
axotomierten Fazialiskern <strong>de</strong>uten auf zwei unterschiedliche Regulationsmuster hin:<br />
Expression <strong>de</strong>r MCSF-mRNA erfolgt konsti<strong>tu</strong>tiv; MCSF ist im normalen Gehirn anwesend;<br />
und das Niveau än<strong>de</strong>rt sich nach Verletzung nicht (Raivich et al., 1998b; Streit et al., 1998).<br />
Die Expression <strong>de</strong>s MCSF-Rezeptors ist dagegen dynamischer: Die ruhen<strong>de</strong> Mikroglia<br />
exprimiert geringe Mengen <strong>de</strong>s MCSF-Rezeptors und zeigt eine starke Zunahme <strong>de</strong>r<br />
Immunreaktivität zwischen Tag 1 und Tag 2 nach Axotomie (Raivich et al., 1998b),<br />
einhergehend mit einer ausgeprägten mikroglialen Proliferation an <strong>de</strong>n Tagen 2 und 3<br />
(Raivich et al., 1994) und <strong>de</strong>r Adhäsion an die neuronale Oberfläche am Tag 4. Die Down-<br />
Regulation <strong>de</strong>s MCSFR erfolgt langsam, so dass noch 14 Tage nach Axotomie ein hohes<br />
Niveau <strong>de</strong>r Expression <strong>de</strong>s Rezeptors nachweisbar ist. Das Fehlen <strong>de</strong>s MCSFR auf einer