CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
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Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />
<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />
Auch dann sind strukturierte Prozesse fallweise ad hoc Entscheidungen vorzuziehen, etwa um<br />
sicher zu stellen, dass eine Auseinandersetzung mit <strong>CSR</strong> Themen in der Strategiefindung <strong>und</strong><br />
der Ausgestaltung von organisatorischen Abläufen erfolgt.<br />
8.6 Nutzung der Risikoperspektive um <strong>CSR</strong> Themen Anerkennung<br />
zu verschaffen <strong>und</strong> zu bewerten<br />
Diffey (2007) stellt fest, dass Synergien zwischen <strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong> deshalb bestehen,<br />
da Risikoin<strong>for</strong>mationen auf Finanzmärkten eine höhere Bedeutung haben als <strong>CSR</strong>-<br />
In<strong>for</strong>mationen. Konsequent wird eine Systematik entwickelt, um soziale <strong>und</strong> ökologische Problemfelder<br />
als Geschäftsrisiken zu identifizieren, deren Materialität zu bewerten <strong>und</strong> anschließend<br />
über die Entwicklung gegengerichteter Szenarien Risikominimierungsstrategien, abzuleiten.<br />
Diffey (2007) zeigt dies Vorgehen am Beispiel des Unternehmens De Beers in Südafrika<br />
(Abbildung 30).<br />
Abbildung 30: Identifikation sozialer <strong>und</strong> ökologischer Risiken nach Diffey<br />
Quelle: Diffey (2007)<br />
Die Bewertung als kleines, mittleres oder großes Risiko verschafft dem Thema Priorität. Nach<br />
Diffey bedient sich die <strong>CSR</strong>-Abteilung der Methoden des <strong>Risikomanagement</strong>s, um die Relevanz<br />
von <strong>CSR</strong>-Themen für den Unternehmenserfolg aufzuzeigen.<br />
Materialitätsanalysen<br />
Auch Siemens nutzt unter anderem In<strong>for</strong>mationen aus dem <strong>Risikomanagement</strong> um die Bedeutung<br />
der Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen zu ermitteln (Abbildung 31).<br />
„Unser Materialitätsportfolio stellt die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen <strong>und</strong> ihre Bedeutung<br />
für unsere Stakeholder <strong>und</strong> Siemens gegenüber. Wir erstellen es jährlich – basierend<br />
auf einem eng verzahnten Prozess aus der Analyse allgemeiner Trends, der Orientierung an<br />
den Megatrends sowie intensivem Stakeholder-Dialog.<br />
Unser Materialitätsportfolio entsteht im engen Austausch mit unseren Stakeholdern. Die Ergebnisse<br />
dieses Stakeholder-Dialogs werden im Rahmen von Workshops mit Vertretern der<br />
Fachbereiche einer internen Analyse auf Erheblichkeit <strong>und</strong> Relevanz unterzogen. Abschließend<br />
werden sie im <strong>Sustainability</strong> Board <strong>und</strong> im Siemens <strong>Sustainability</strong> Advisory Board erör-<br />
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