CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
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Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />
<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />
Ein gutes Beispiel für die Reduzierung von Risiken bei neuen Produkten ist der Produktentwicklungsprozess<br />
bei Henkel. Eines der zentralen Nachhaltigkeitsthemen bei Henkel ist die Produktsicherheit<br />
<strong>und</strong> die Verantwortung beim Einsatz von Inhaltsstoffen. Um langfristige Trends bei der<br />
Produktentwicklung zu berücksichtigen, werden Roadmaps für den Produktentwicklungsprozess<br />
verwendet. Dabei werden die Ansprüche der unterschiedlichen Stakeholder einbezogen. So wird<br />
versucht die Zukunftstrends in der Produktentwicklung zu berücksichtigen:<br />
„Henkel präsentiert mit der Adhesin A 78er Serie eine neue Generation weichmacherfreier<br />
Dispersionsklebstoffe für Verpackungen.<br />
Jüngste Berichte über den Weichmacher Diisobutylphthalat (DiBP), der aus Papier- <strong>und</strong> Kartonverpackungen<br />
migriert <strong>und</strong> sich in darin verpackten Lebensmitteln anreichern kann, haben<br />
Nahrungsmittel- <strong>und</strong> Verpackungshersteller hellhörig gemacht. Der Weichmacher<br />
stammt unter anderem aus Dispersionsklebstoffen, die in der Verpackungsindustrie sehr<br />
häufig verwendet werden. Um die Verbraucher vor möglichen Risiken zu schützen, hat Henkel<br />
neuartige Dispersionsklebstoffe entwickelt, die keinerlei Weichmacher mehr enthalten<br />
[…].“ (Henkel 2010)<br />
Reduzierung von Risiken bei Investitionen<br />
Hier empfiehlt es sich, dass bei Investitionsvorhaben ab einer bestimmten Größenordnung oder<br />
offensichtlich nennenswerten Auswirkungen automatisch eine Prüfung von ökologischen <strong>und</strong><br />
sozialen Risikopotenzialen erfolgt.<br />
Bei Henkel werden beispielsweise auch Energieaspekte bei Investitionen in Produktionsanlagen<br />
berücksichtigt, indem Referenzszenarien für eine zukünftige energieoptimale Fabrik erstellt werden<br />
(Bergmann 2010).<br />
Reduzierung von Risiken in der Unternehmensstrategie<br />
Bei der Weiterentwicklung der Unternehmensstrategien ist eine Vielzahl an Faktoren zu berücksichtigen.<br />
Es besteht dabei die Möglichkeit, dass einzelne Aspekte übersehen werden können.<br />
Der systematische Einbezug der Perspektive der <strong>CSR</strong>-Fachleute kann zum Beispiel über Berichte,<br />
Präsentationen oder Teilnahme an Sitzungen erfolgen. So können die Vorrausetzungen<br />
geschaffen werden, dass die Megatrends der Nachhaltigkeit bei strategischen Entscheidungen<br />
berücksichtigt werden.<br />
So nutzt BASF beispielweise das Nachhaltigkeitsmanagement um Zukunftsthemen frühzeitig zu<br />
erkennen:<br />
„Wichtige Themen in Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung wollen wir frühzeitig erkennen<br />
<strong>und</strong> berücksichtigen. Wir analysieren regelmäßig Nachhaltigkeitsthemen im Hinblick<br />
auf ihre gesellschaftliche Relevanz <strong>und</strong> ihre Bedeutung für BASF. Ziel ist es, Themen zu<br />
identifizieren, die derzeit oder in Zukunft zu einem Risiko oder zu einer Chance für unser Geschäft<br />
werden können. Die Ergebnisse nutzen wir, um im Unternehmen langfristige Veränderungsprozesse<br />
anzustoßen, Ziele für unsere Portfolioentwicklung zu definieren <strong>und</strong> Schwerpunkte<br />
in der Berichterstattung festzulegen.“ (BASF Bericht 2009, S. 26)<br />
Auch die Bayer AG nutzt das Nachhaltigkeitsmanagement aktiv für die Unternehmensstrategie:<br />
„Große globale Trends haben unsere Konzernausrichtung ganz wesentlich geprägt, um die<br />
Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens zu sichern: Wachstum der Weltbevölkerung, steigende<br />
Lebenserwartung, Klimawandel, Wasserknappheit. Diese Trends resultieren in Heraus<strong>for</strong>derungen,<br />
die wir annehmen <strong>und</strong> bewältigen müssen. Daher integrieren wir sie in unsere<br />
Strategien. […] Diese Heraus<strong>for</strong>derungen sind für uns gleichzeitig geschäftliche Chancen.<br />
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