CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
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Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />
<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />
Auch haben multinationale Unternehmen mit Umweltmanagementsystemen zur Vermeidung von<br />
Risiken oft einheitliche interne Standards aufgestellt, die je nach Standort auch deutlich anspruchsvoller<br />
als das dort gültige Umweltrecht sind.<br />
8.2 <strong>CSR</strong> als (Beitrag zum) <strong>Risikomanagement</strong> von sozialen <strong>und</strong><br />
ökologischen Risiken<br />
Während sich <strong>CSR</strong> in vielen Unternehmen aus dem Umweltmanagement entwickelte, ging damit<br />
bei den großen Unternehmen auch ein Umdenken im Umgang mit kritischen Meinungen zum<br />
Unternehmen <strong>und</strong> seinen Geschäftstätigkeiten einher. Auch hat sich durch das Internet die<br />
Schlagkraft der Nichtregierungsorganisationen verändert. Schließlich wird zunehmend erkannt,<br />
dass die ökologischen <strong>und</strong> sozialen Megatrends, wie etwa der Klimawandel oder der demografische<br />
Wandel, nicht nur Risiken, sondern auch Chancen für Innovationen <strong>und</strong> neue Märkte eröffnen<br />
(z.B. Roland Berger 2007, BMU 2008, Siemens 2008, PWC 2010a).<br />
Auch lässt sich feststellen, dass in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Branchen<br />
damit begonnen hat, sich verstärkt mit der Vermeidung ökologischer <strong>und</strong> sozialer Missstände<br />
bei ihren Lieferanten zu befassen, die Meinung kritischer Anspruchsgruppen stärker zu berücksichtigen<br />
sowie im Innovationsmanagement ökologische <strong>und</strong> soziale Gesichtspunkte systematischer<br />
zu integrieren. Alle diese Aktivitäten tragen letztlich auch zur Reduzierung von Risiken bei.<br />
Dabei ist hervorzuheben, dass dieses Reduzieren von Risiken zumeist außerhalb der <strong>for</strong>malen<br />
<strong>Risikomanagement</strong>abläufe stattfindet.<br />
Dass in Unternehmen Risiken auch außerhalb der <strong>for</strong>malen <strong>Risikomanagement</strong>abläufe vermieden<br />
oder reduziert werden, ist normal <strong>und</strong> hat schon stattgef<strong>und</strong>en bevor <strong>Risikomanagement</strong><br />
eingeführt wurde. In den meisten Geschäftsprozessen werden über die Definition von Vorgaben<br />
<strong>und</strong> Abläufen Vorkehrungen getroffen um Fehler zu vermeiden oder Risiken aus ungünstigen<br />
Entwicklungen z.B. bei Geschäftspartnern zu reduzieren (Siehe Abbildung 28). Beispielsweise<br />
ist es im Einkauf üblich, dass Unternehmen versuchen sich nicht von einzelnen Lieferanten abhängig<br />
zu machen, weil sie sich unter anderem Alternativen für unerwartete Lieferschwierigkeiten<br />
offen halten wollen. Und im Verkauf wird quasi schon immer darauf geachtet, dass man nicht<br />
nur von wenigen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> deren Zahlungsfähigkeit abhängig ist. Diese Risikovermeidung<br />
bzw. Reduzierung findet also bereits integriert statt. Durch die Anpassung der Vorgaben <strong>und</strong><br />
Abläufe, z.B. angeregt durch das <strong>CSR</strong>-Management, können weitere in diesem Bereich bestehende<br />
Nachhaltigkeitsrisiken vermieden werden.<br />
Trotz aller Maßnahmen, lassen sich manche Risiken nicht vermeiden. Kleinere Risiken werden<br />
dann durch den jeweiligen Bereichsmanager gesteuert <strong>und</strong> nur Risiken ab einer vom Unternehmen<br />
definierten Größenschwelle fließen in die <strong>for</strong>malen Abläufe des <strong>Risikomanagement</strong>s ein.<br />
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