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CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability

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Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />

<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

that local citizens blamed <strong>for</strong> a drastic decline in both the quantity and quality of water available<br />

to the local community.”<br />

Holbrook sieht aber neben „physischen Risiken”, „regulatorischen Risken” <strong>und</strong> „Reputationsrisiken“<br />

noch Kostenrisiken erwachsen. Während Unternehmen früher Wasser meist kostenlos fördern<br />

durften <strong>und</strong> nur die Kosten für die technischen Anlagen zur Wassergewinnung anfielen,<br />

z.B. für Brunnen, sieht sie die Zeiten freien <strong>und</strong> kostenlosen Zugangs zu Wasser bald enden.<br />

Sowohl Begrenzungen der Menge wie auch Wasserentnahmeentgelte sieht sie auf Unternehmen<br />

zukommen.<br />

Als empfehlenswerte Strategien sind langfristig nur zwei Wege gangbar:<br />

• erhebliche Steigerung der Wassereffizienz <strong>und</strong> Verbrauchsreduktion oder<br />

• Ansiedlung in Regionen ohne Wasserknappheit.<br />

Interessant im Wasserkontext ist auch die Einschätzung des Global Risk 2009 Berichtes des<br />

World Economic Forum (2009), dass Wasser <strong>und</strong> Energieressourcen eng verknüpft sind. Argumentativ<br />

wird aufgeführt, dass nicht nur in thermischen Kraftwerken viel Wasser benötigt wird,<br />

welches allerdings meist in Kreisläufen geführt wird, sondern auch beim Anbau von Energiepflanzen<br />

<strong>und</strong> der Raffination von Biofuel viel Wasser benötigt wird. In der anderen Richtung sind<br />

oft 50% der Kosten der Wassergewinnung Energiekosten. Eine positive Rückkopplung könnte<br />

also die Risiken beider Bereiche in die Höhe schnellen lassen.<br />

Auffällig an der Rezeption der Risken der Wasserversorgung in den Publikationen des <strong>Risikomanagement</strong>s<br />

ist, dass über die wirklichen Probleme der Ressourcenverfügbarkeit gesprochen<br />

wird <strong>und</strong> nicht (wieder) ein Mantel aus Preisrisiken darüber gehängt wird. Denn Hedging hilft hier<br />

nicht, da Wasser meist (noch) kostenlos genutzt wird. Wenn in den Betriebsbrunnen zu wenig<br />

Wasser ist oder die städtische Versorgung rationiert wird, dann ist das kein Preisproblem. Insoweit<br />

besteht kaum eine Möglichkeit, am wirklichen Problem - der potentiellen Knappheit - vorbei<br />

zu denken. Unterstützt wird dies vermutlich durch die regionalen Wasserversorgungssysteme.<br />

Da der Wasserpreis durch Transport über lange Entfernungen immens steigen würde, können<br />

sich Marktkräfte nicht entfalten.<br />

7.2.5 Gr<strong>und</strong>legende Regeln zur systematischen Vermeidung von Umweltrisiken<br />

Erste Ansätze für Gr<strong>und</strong>regeln umweltgerechten Wirtschaftens wurden bereits in den 1970er<br />

Jahren entwickelt. So ist die Begrenztheit der Ressourcen Ausgangspunkt der Überlegungen<br />

Georgescu-Roegens in seinem Buch „The Entropy Law and the Economic Process“<br />

(Georgescu-Roegen 1971) <strong>und</strong> Herman Daly entwickelte auf dieser Basis seine „Steady-state<br />

economics“ (Daly 1977) 15 .<br />

Vier gr<strong>und</strong>legende Regeln für das Management von Stoffströmen wurden dann von der Enquete-Kommission<br />

"Schutz des Menschen <strong>und</strong> der Umwelt" (1994) <strong>for</strong>muliert. Eine fünfte Regel<br />

wurde vom Sachverständigenrat für Umweltfragen eingeführt, um dem Aspekt der Risikovorsorge<br />

mit Blick auf die Wahrung des Lebens <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heit des Menschen in Gegenwart <strong>und</strong><br />

Zukunft“ Rechnung zu tragen (SRU 1994):<br />

15 Diese Überlegungen haben dann Hallay <strong>und</strong> Pfriem (1992), Stahlmann (1994) bei der Entwicklung des Öko-<br />

Controlling aufgegriffen wo Stoffströme u.a. anhand der Begrenzung der Rohstoffvorkommen bewertet werden.<br />

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