CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
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Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />
<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />
In großen Gebieten mit intensiver Landwirtschaft <strong>und</strong> hoher Bevölkerung, besonders in Nordamerika,<br />
Asien <strong>und</strong> fast im gesamten Afrika, besteht oder droht Süßwasserknappheit. Damit<br />
einhergehen werden zukünftig steigende Wasserpreise <strong>und</strong> ein deutlicher Druck zur Effizienzsteigerung<br />
der Wasserwirtschaft in Landwirtschaft, Industrie <strong>und</strong> Haushalten zur Vermeidung<br />
von Verlusten. Aber auch in Teilen Europas sieht die Zukunft eher trocken aus:<br />
Abbildung 24: Veränderungen der Wasserverfügbarkeit in der EU bis 2030<br />
Quelle: European Environment Agency (2005)<br />
Fast im gesamten Südeuropa sieht die Klimafolgen<strong>for</strong>schung ein um teilweise mehr als 25%<br />
zurückgehendes Wasserangebot. Aber auch in Mitteleuropa sieht die Lage nicht völlig unkritisch<br />
aus, denn es werden auch Verschiebungen in der jahreszeitlichen Niederschlagsmenge erwartet.<br />
In Deutschland sind beispielhaft regenreichere Winter <strong>und</strong> trockenere Sommer zu erwarten.<br />
Das Risiko der Wasserversorgung unterscheidet sich damit in einem Punkt von den Risken der<br />
Energie- <strong>und</strong> Materialversorgung. Dies sind die regionalen Unterschiede. Während Energie <strong>und</strong><br />
Klima in globale Zusammenhänge eingeb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> letztlich Energie überall knapp <strong>und</strong><br />
teuer werden kann, werden die starken regionalen Unterschiede bei Wasser bestehen bleiben.<br />
Wasser bleibt eine Standortfrage.<br />
Die ökonomischen Risiken der Wasserknappheit wurden innerhalb eines Jahres gleich zweimal<br />
aufgearbeitet. 2008 durch JP Morgen im Bericht „Watching Water: A Guide to Evaluating Corporate<br />
Risiks in a Thirsty World“ sowie 2009 durch CERES im Bericht “Water Scracity and Climate<br />
Change: Growing Risks <strong>for</strong> Business Investors”. Beide Berichte benennen die Kategorien „physische<br />
Risiken”, „regulatorische Risken” <strong>und</strong> „Reputationsrisiken“.<br />
Physische Risiken aufgr<strong>und</strong> der gigantischen Verbrauchsmengen bestehen beispielsweise in<br />
Landwirtschaft, Lebensmittelherstellung <strong>und</strong> Getränkeindustrie. CEREC (2007) ordnet aber auch<br />
die Halbleiterindustrie den Sektoren mit extrem hohem Wasserbedarf zu. In allen diesen Sektoren<br />
ist der Wasserverbrauch so groß, dass die Verfügbarkeit nicht überall sichergestellt ist. Physische<br />
Knappheit wiederum führt u.U. zu regulatorischen Aktivitäten. Holbrook (2009) berichtet:<br />
„In March 2004, local officials in Kerala, India, shut down a $ 16 million Coke bottling plant<br />
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