CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
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Loew, Clausen, Rohde (2011) CSR und Risikomanagement könnte“ (a.a.O.). Diese Sichtweise scheint im Risikomanagement noch nicht angekommen zu sein. Es scheint ganz deutlich so zu sein, dass auch im Kontext der Materialversorgung der im wesentlichen auf Preise fokussierte Blickwinkel des klassischen Risikomanagements nicht ausreicht, um die Risken der Megatrends der Nachhaltigkeit korrekt abzubilden. 7.2.4 Risiken der Wasserversorgung Weltweit haben mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der größte Teil des der Umwelt entnommenen Wassers wird allerdings verschwendet. UNEP (2002) geht von Verlusten zwischen 90% bei industrieller Wassernutzung und 30% in der Landwirtschaft aus. Die Knappheit von Süßwasser ist dabei regional stark unterschiedlich. Die weltweiten Süßwasserreserven sind zwar groß, die Schwerpunkte der Reserven liegen allerdings nicht unbedingt dort, wo die Schwerpunkte des Verbrauchs liegen. Hinzu kommt, dass immer mehr Süßwasserreserven mit unterschiedlichen chemischen und biologischen Stoffen (z.B. Schwermetalle, Düngemittel) kontaminiert sind. In China führt dies bereits zu bedrohlicher Wasserknappheit. FAO und UN unterscheiden des Weiteren, wie in der Abbildung gezeigt, zwischen Gebieten mit physischer und ökonomischer Wasserknappheit. Abbildung 23: Gebiete mit Süßwasserknappheit Quelle: JP Morgan (2008) 70
Loew, Clausen, Rohde (2011) CSR und Risikomanagement In großen Gebieten mit intensiver Landwirtschaft und hoher Bevölkerung, besonders in Nordamerika, Asien und fast im gesamten Afrika, besteht oder droht Süßwasserknappheit. Damit einhergehen werden zukünftig steigende Wasserpreise und ein deutlicher Druck zur Effizienzsteigerung der Wasserwirtschaft in Landwirtschaft, Industrie und Haushalten zur Vermeidung von Verlusten. Aber auch in Teilen Europas sieht die Zukunft eher trocken aus: Abbildung 24: Veränderungen der Wasserverfügbarkeit in der EU bis 2030 Quelle: European Environment Agency (2005) Fast im gesamten Südeuropa sieht die Klimafolgenforschung ein um teilweise mehr als 25% zurückgehendes Wasserangebot. Aber auch in Mitteleuropa sieht die Lage nicht völlig unkritisch aus, denn es werden auch Verschiebungen in der jahreszeitlichen Niederschlagsmenge erwartet. In Deutschland sind beispielhaft regenreichere Winter und trockenere Sommer zu erwarten. Das Risiko der Wasserversorgung unterscheidet sich damit in einem Punkt von den Risken der Energie- und Materialversorgung. Dies sind die regionalen Unterschiede. Während Energie und Klima in globale Zusammenhänge eingebunden sind und letztlich Energie überall knapp und teuer werden kann, werden die starken regionalen Unterschiede bei Wasser bestehen bleiben. Wasser bleibt eine Standortfrage. Die ökonomischen Risiken der Wasserknappheit wurden innerhalb eines Jahres gleich zweimal aufgearbeitet. 2008 durch JP Morgen im Bericht „Watching Water: A Guide to Evaluating Corporate Risiks in a Thirsty World“ sowie 2009 durch CERES im Bericht “Water Scracity and Climate Change: Growing Risks for Business Investors”. Beide Berichte benennen die Kategorien „physische Risiken”, „regulatorische Risken” und „Reputationsrisiken“. Physische Risiken aufgrund der gigantischen Verbrauchsmengen bestehen beispielsweise in Landwirtschaft, Lebensmittelherstellung und Getränkeindustrie. CEREC (2007) ordnet aber auch die Halbleiterindustrie den Sektoren mit extrem hohem Wasserbedarf zu. In allen diesen Sektoren ist der Wasserverbrauch so groß, dass die Verfügbarkeit nicht überall sichergestellt ist. Physische Knappheit wiederum führt u.U. zu regulatorischen Aktivitäten. Holbrook (2009) berichtet: „In March 2004, local officials in Kerala, India, shut down a $ 16 million Coke bottling plant 71
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wesentlichen auf Preise fokussierte Blickwinkel des klassischen <strong>Risikomanagement</strong>s nicht ausreicht,<br />
um die Risken der Megatrends der Nachhaltigkeit korrekt abzubilden.<br />
7.2.4 Risiken der Wasserversorgung<br />
Weltweit haben mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.<br />
Der größte Teil des der Umwelt entnommenen Wassers wird allerdings verschwendet. UNEP<br />
(2002) geht von Verlusten zwischen 90% bei industrieller Wassernutzung <strong>und</strong> 30% in der Landwirtschaft<br />
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Die Knappheit von Süßwasser ist dabei regional stark unterschiedlich. Die weltweiten Süßwasserreserven<br />
sind zwar groß, die Schwerpunkte der Reserven liegen allerdings nicht unbedingt<br />
dort, wo die Schwerpunkte des Verbrauchs liegen. Hinzu kommt, dass immer mehr Süßwasserreserven<br />
mit unterschiedlichen chemischen <strong>und</strong> biologischen Stoffen (z.B. Schwermetalle, Düngemittel)<br />
kontaminiert sind. In China führt dies bereits zu bedrohlicher Wasserknappheit. FAO<br />
<strong>und</strong> UN unterscheiden des Weiteren, wie in der Abbildung gezeigt, zwischen Gebieten mit physischer<br />
<strong>und</strong> ökonomischer Wasserknappheit.<br />
Abbildung 23: Gebiete mit Süßwasserknappheit<br />
Quelle: JP Morgan (2008)<br />
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