CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability

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22.11.2013 Aufrufe

Loew, Clausen, Rohde (2011) CSR und Risikomanagement Abbildung 18: ICE Brent Crude Oil Closing Price (begin July 1998) Quelle: www.oilnergy.com vom 6.8.2010 Grundsätzlich sehen auch die Ernst&Young Studie „Strategic Business Risk (E&Y 2008 und 2009) das Energiepreisrisiko (Risiko Nr.6 von 10 in 2008, Nr. 17 von 20 in 2009) als sehr bedeutend an und empfiehlt 2008 „skilled hedging of sources, types and timing of fuel supplies.“ Die Hintergründe einer Energieversorgung, die auf immer weniger Nationalstaaten als Großlieferanten beruht und deren Transport auf wenigen angreifbaren Tankerrouten passiert, wird allerdings auch als globales politisches Problem beschrieben, dass Minderungsstrategien des Risikomanagements nur begrenzt zugänglich ist. Aber für die Abschätzung von Risiken rund um den Energieverbrauch ist nicht nur der Energiepreis der Vergangenheit von Belang, auch und eigentlich in erster Linie die zukünftige Entwicklung des Preises lässt Rückschlüsse auf kommende Risiken zu. Diese Preisentwicklung hat das Wuppertal Institut (2007) für die regenerativen Energien und Kohlekraftwerke mit und ohne CCS für einige kommende Jahrzehnte abgeschätzt. Im Ergebnis kann nur im Fall kontinuierlich niedriger Kohlepreise und im Falle des Ausbleibens eines CO 2 -Emissionsaufschlags von Stromgestehungskosten um die 4 €-Cent/kWh (rote Linien) gerechnet werden. Die 4 €-Cent sind aber auch im Lichte der Tatsache optimistisch, dass der Grundlastpreis für Strom an der EEX seit 2005 eigentlich durchgängig über 5 €-Cent/kWh lag und erst seit Anfang 2009 wieder 3,5 €-Cent erreichte. Ein neues Gas- und Dampfkraftwerk mit CCS könnte dagegen schon 2020 zu Stromgestehungskosten von 6,4 €-Cent/kWh führen und wäre damit ca. 0,3 €-Cent teuer als Neuanlagen im Onshore-Wind (6,1 €-Cent / kWh in 2020). 64

Loew, Clausen, Rohde (2011) CSR und Risikomanagement Abbildung 19: Verlauf der Stromgestehungskosten (Neuanlagen) Quelle: Wuppertal Institut (2007) (Wind Offshore wurde im EEG 2009 deutlich abweichend festgelegt) Frühestens ab 2025 ist aufgrund des EEG 2009 nunmehr damit zu rechnen, dass der Strompreis zusätzlich durch Offshore-Windkraftanlagen gedrückt wird. Weitere Unsicherheiten bringen zusätzlich Großprojekte wie „Desertec“ mit sich. Wie aber geht das Risikomanagement mit solchen Risiken um? Coffin (2008) lobt die Strategie der Southwest Airlines, die für 2008 mehr als 70% ihres Kerosinbedarfs gehedged hatten und damit im Jahr 2008 einen deutlich erfreulicheren Profit machten als ihre Wettbewerber. Eine langfristige Absicherung gegen steigende Energiepreise kann so allerdings nicht erreicht werden. Dies sieht Coffin auch und hebt Volvos Anstrengungen hervor, mit regenerativen Energien wie Rapsmethylester (RME) und Dimethylether (DME) an Nachfolgern zu erdölbasierten Treibstoffen zu forschen. Sehgal (2008) leitet quer durch die Branchen eine breite Palette von Geschäftschancen ab, die sich rund um regenerative Energie und Energieeffizienz abzeichnen. In weiteren Beiträgen schaut Atkinson (2008) eher zurück und beschreibt Risiken des USamerikanischen Stromnetzes ohne dabei aber die notwendigen Umstrukturierungen zu thematisieren, die dem Netz zur Adaption an dezentrale, regenerative Stromerzeugung bevorstehen. Arnold (2008) beschreibt neue Chancen der Versicherungswirtschaft in der Versicherung von Windenergieanlagen. 65

Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />

<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Abbildung 19: Verlauf der Stromgestehungskosten (Neuanlagen)<br />

Quelle: Wuppertal Institut (2007) (Wind Offshore wurde im EEG 2009 deutlich abweichend festgelegt)<br />

Frühestens ab 2025 ist aufgr<strong>und</strong> des EEG 2009 nunmehr damit zu rechnen, dass der Strompreis<br />

zusätzlich durch Offshore-Windkraftanlagen gedrückt wird. Weitere Unsicherheiten bringen<br />

zusätzlich Großprojekte wie „Desertec“ mit sich.<br />

Wie aber geht das <strong>Risikomanagement</strong> mit solchen Risiken um? Coffin (2008) lobt die Strategie<br />

der Southwest Airlines, die für 2008 mehr als 70% ihres Kerosinbedarfs gehedged hatten <strong>und</strong><br />

damit im Jahr 2008 einen deutlich erfreulicheren Profit machten als ihre Wettbewerber. Eine<br />

langfristige Absicherung gegen steigende Energiepreise kann so allerdings nicht erreicht werden.<br />

Dies sieht Coffin auch <strong>und</strong> hebt Volvos Anstrengungen hervor, mit regenerativen Energien<br />

wie Rapsmethylester (RME) <strong>und</strong> Dimethylether (DME) an Nachfolgern zu erdölbasierten Treibstoffen<br />

zu <strong>for</strong>schen. Sehgal (2008) leitet quer durch die Branchen eine breite Palette von Geschäftschancen<br />

ab, die sich r<strong>und</strong> um regenerative Energie <strong>und</strong> Energieeffizienz abzeichnen. In<br />

weiteren Beiträgen schaut Atkinson (2008) eher zurück <strong>und</strong> beschreibt Risiken des USamerikanischen<br />

Stromnetzes ohne dabei aber die notwendigen Umstrukturierungen zu thematisieren,<br />

die dem Netz zur Adaption an dezentrale, regenerative Stromerzeugung bevorstehen.<br />

Arnold (2008) beschreibt neue Chancen der Versicherungswirtschaft in der Versicherung von<br />

Windenergieanlagen.<br />

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