CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability

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Loew, Clausen, Rohde (2011) CSR und Risikomanagement Unterschiedliche Relevanz von Risiken allgemein und in Bezug auf Umweltrisiken Natürlich wird die Bedeutung einzelner Risiken für das Geschäft sehr unterschiedlich eingeschätzt. So fasst z. B. die Economists Intelligence Unit (2007) Antworten auf die Frage „How significant a threat do the following risks pose to your company’s global business operation today?” wie folgt zusammen: Abbildung 12: Gefahr einzelner Risiken für globale Unternehmen Quelle: Economist Intelligence Unit 2007, Umfrage unter weltweit 218 Risikomanagern globaler Unternehmen Unter Rückblick auf die oben angeführten Risikokategorien aus der deutschen, betriebswirtschaftlichen Literatur fällt auf, dass sich nicht alle dieser Risiken spontan den aufgeführten Kategorien zuordnen lassen. Der Weg der Kategorisierung nach „Beeinflussbarkeit“ lässt zunächst diejenigen Risiken draußen vor, die im engeren Sinne nicht beeinflussbar sind: Politik, Terrorismus, Naturkatastrophen. Alle drei lassen sich auch nicht direkt den Kategorien Geschäftsrisiko, Betriebsrisiko oder Finanzrisiko zuordnen. Kontextabhängig können sie sich in allen drei Bereichen auswirken. Dieser Effekt tritt auch ein, wenn wir z.B. einen Blick auf die „15 top risks for business“ werfen, die Ernst & Young regelmäßig durch Oxford Analytica einem Expertendelphi bei 70 bis 100 Experten erheben lässt. 56

Loew, Clausen, Rohde (2011) CSR und Risikomanagement Abbildung 13: Top risks for business in der Sicht des Expertendelphis von Ernst & Young Rank Top Risks 2008 Top Risks 2009 1 Regulatory and compliance risk The credit crunch 2 Global financial shocks Regulation and compliance 3 Aging consumers and workforce Deepening recession 4 Emerging markets Radical Greening 5 Industry consolidation/ transition Non-traditional entrants 6 Energy shocks Cost cutting 7 Execution of strategic transactions Managing talent 8 Cost inflation Executing alliances and transactions 9 Radical Greening Business model redundancy 10 Consumer demand shifts Reputation risks 11 War for talent Consumer demand shifts 12 Pandemic Emerging markets 13 Private equity’s rise Globalizing the enterprise 14 Inability to innovate Emerging technologies 15 China setback Capital allocation Quelle: Ernst & Young 2008 und 2009 Abgesehen von der grundsätzlichen Problematik des Vergleichs zweier Jahre einer solchen Untersuchung, die zur Erreichung eines hohen Pressewertes sehr originell formuliert ist und daher keine Kontinuität der Kategorien herstellt, fällt ins Auge, dass viele Nennungen sich im Bereich der Geschäftsrisiken bewegen. Radikale Ökologisierung, Änderung der Konsumentenwünsche (im Detail wird hier auch „going green“ genannt), neue Technologien (hier ist das erste konkrete Wort cleantech): Hier stellt sich grundsätzlich die Frage, ob die Ausrichtung der Produkte des Unternehmens solchen umweltbezogenen Marktanforderungen entspricht. Die Untersuchung von Ernst & Young ist nicht die einzige, von der die Bedeutung von Risiken im Kontext von Umweltschutz und Nachhaltigkeit betont wird. In einer ähnlichen Untersuchung des amerikanischen Versicherungs- und Risikomanagementunternehmens AON rangiert das „commodity price risk“ an fünfter Stelle. „Commodity prices were ranked fifth due to dramatic volatility in certain commodity markets such as oil, coal, metals and agriculture. For many industries price volatility is a tremendous concern and a sizeable risk for both sellers and buyers” (AON 2009). Die restlichen Ausführungen zum Thema betreffen die Möglichkeiten, die Risiken aus volatilen Ressourcenkosten zu minimieren. Der Frage, welche Gründe hinter den steigenden Ressourcenkosten stehen, wird keine Aufmerksamkeit geschenkt. Grundsätzlich schlagen also Megatrends der Nachhaltigkeit in die Welt der Risikospezialisten durch. Noch bis vor kurzer Zeit aber wurden die dahinter liegenden Problemstrukturen nicht systematisch analysiert. Ein erster Beitrag des Risiko-Mainstreams zum Thema liegt mit der Broschüre der Economist Intelligence Unit „Under the spotlight. The transition of environmental risk management“ seit 2008 vor (EIU 2008). Hierzu wurden im März 2008 weltweit 320 excecutives befragt. 57

Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />

<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Unterschiedliche Relevanz von Risiken allgemein <strong>und</strong> in Bezug auf Umweltrisiken<br />

Natürlich wird die Bedeutung einzelner Risiken für das Geschäft sehr unterschiedlich eingeschätzt.<br />

So fasst z. B. die Economists Intelligence Unit (2007) Antworten auf die Frage „How<br />

significant a threat do the following risks pose to your company’s global business operation today?”<br />

wie folgt zusammen:<br />

Abbildung 12: Gefahr einzelner Risiken für globale Unternehmen<br />

Quelle: Economist Intelligence Unit 2007, Umfrage unter weltweit 218 Risikomanagern globaler Unternehmen<br />

Unter Rückblick auf die oben angeführten Risikokategorien aus der deutschen, betriebswirtschaftlichen<br />

Literatur fällt auf, dass sich nicht alle dieser Risiken spontan den aufgeführten Kategorien<br />

zuordnen lassen. Der Weg der Kategorisierung nach „Beeinflussbarkeit“ lässt zunächst<br />

diejenigen Risiken draußen vor, die im engeren Sinne nicht beeinflussbar sind: Politik, Terrorismus,<br />

Naturkatastrophen. Alle drei lassen sich auch nicht direkt den Kategorien Geschäftsrisiko,<br />

Betriebsrisiko oder Finanzrisiko zuordnen. Kontextabhängig können sie sich in allen drei Bereichen<br />

auswirken.<br />

Dieser Effekt tritt auch ein, wenn wir z.B. einen Blick auf die „15 top risks <strong>for</strong> business“ werfen,<br />

die Ernst & Young regelmäßig durch Ox<strong>for</strong>d Analytica einem Expertendelphi bei 70 bis 100 Experten<br />

erheben lässt.<br />

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