CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />
<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />
7 Risiken im Kontext der Megatrends der Nachhaltigkeit<br />
7.1 Risikokategorien<br />
7.1.1 Risikokategorien <strong>und</strong> Risikoprioritäten in der Sicht der Risikospezialisten<br />
In der Literatur zum betrieblichen <strong>Risikomanagement</strong> gibt es verschiedene Ansätze zur Kategorisierung<br />
der Risiken. Im Folgenden werden zwei dieser Ansätze vorgestellt um dann im direkten<br />
Anschluss einen Blick darauf zu werfen, welche Risiken als besonders relevant angesehen werden.<br />
Risikokategorien<br />
In seiner Kategorisierung der Risiken im <strong>Risikomanagement</strong> unterscheidet Keitsch (2004):<br />
1. Geschäftsrisiken, die sich auf das Kerngeschäft beziehen: unternehmensstrategische<br />
Entscheidungen, Produkte, Innovationen,<br />
2. Betriebsrisiken, die sich aus internen oder externen Ablaufprozessen oder Strukturen<br />
ergeben: Rechtliche Vorschriften, Straftaten, Personal, Beschaffungs- <strong>und</strong> Absatzmärkte,<br />
IT,<br />
3. Finanzrisiken, die sich auf alle Finanzpositionen beziehen <strong>und</strong> als reine Verlustrisiken<br />
zu verstehen sind. Sie ergeben sich aus Liquiditäts- <strong>und</strong> Finanzplanung, Kursveränderungen<br />
sowie Veränderungen der Ertrags-, Finanz- <strong>und</strong> Vermögenslage.<br />
Ein interessanter Gradmesser dafür, wie stark sich das <strong>Risikomanagement</strong> mir den einzelnen<br />
Risikokategorien bislang befasst hat, ist die Zahl der Seiten, die Keitsch der Behandlung dieser<br />
Kategorien widmet. Geschäftsrisiken werden auf gut einer Textseite <strong>und</strong> 5 Seiten Tabellen abgearbeitet,<br />
Betriebsrisiken auf 33 Textseiten <strong>und</strong> 11 Tabellenseiten, Finanzrisiken auf 56 Textseiten<br />
<strong>und</strong> 10 Tabellenseiten. Dass sich die Fachleute für <strong>Risikomanagement</strong> bislang vornehmlich<br />
mit Finanzrisiken befasst haben, lässt sich auch in vielen anderen Quellen erkennen. Rogler<br />
(2002) ordnet die Risken denjenigen Funktionsbreichen zu, von denen sie beeinflusst werden<br />
können. Damit ergeben sich:<br />
• Beschaffungsrisiken,<br />
• Produktionsrisiken,<br />
• Absatzrisiken,<br />
• Personalrisiken <strong>und</strong><br />
• Finanzierungsrisiken.<br />
Vergleicht man die Kategorien von Rogler (2002) mit jenen von Keitsch (2004) dann zeigt sich,<br />
dass beide die Finanzrisiken als eigene Kategorie ansehen. Die anderen Risiken werden von<br />
Rogler nach Funktionsbereichen kategorisiert, während Keitsch (2004) zwischen den operativen<br />
<strong>und</strong> z.B. mit Managementsystemen reduzierbaren betrieblichen Risiken einerseits <strong>und</strong> Geschäftsrisiken<br />
z.B. aufgr<strong>und</strong> von Marktentwicklungen andererseits unterscheidet.<br />
55