CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
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Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />
<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />
Breite Teile der Wirtschaft fußen mit ihren Geschäftsmodellen auf letztlich risikointensiven<br />
Technologien. In Geschäftsleitung, F&E wie <strong>Risikomanagement</strong> herrscht das Paradigma,<br />
Risiken von Basistechnologien durch das Aufsatteln von Risikobeherrschungstechnologien zu<br />
reduzieren – eine Art End-of-the-Pipe Technologie im <strong>Risikomanagement</strong>. Beispielhaft wären<br />
aufzuführen:<br />
• die Beherrschung der Kreisläufe von spaltbarem Material in der Kernkraft,<br />
• die Beherrschung der Kreisläufe bestimmter Chemikalien (z.B. Pestizide) oder<br />
gentechnisch veränderter Pflanzen <strong>und</strong> Tiere,<br />
• die Beherrschung zu starker Motoren in Automobilen durch ESP, ihres Beitrages zum<br />
Treibhauseffekt durch Hybridtechnologie u.a.m.<br />
Die fehlende Fehlerfre<strong>und</strong>lichkeit der Basistechnologien ist oft Ursache der Notwendigkeit, die<br />
auftretenden Risiken zu kontrollieren. Der Gedanke, durch Änderung der Geschäftsmodelle <strong>und</strong><br />
Infragestellung der Basistechnologien Risken gr<strong>und</strong>sätzlich zu vermeiden, kommt im Regelfall<br />
im <strong>Risikomanagement</strong> nicht auf.<br />
6 Empirische Studien zu <strong>Risikomanagement</strong> <strong>und</strong> Risikoberichterstattung<br />
Im Rahmen der Recherchen wurden auch einige empirische Studien identifiziert, deren Ergebnisse<br />
für das Vorhaben von Interesse sind. Die Analyse von Lageberichten durchgeführt von<br />
Berger <strong>und</strong> Gleißner (2007) zeigt Stärken <strong>und</strong> Schwächen von <strong>Risikomanagement</strong>systemen <strong>und</strong><br />
Risikoberichten auf. Mit den 2010 veröffentlichten Ergebnissen einer Befragung von deutschen<br />
Unternehmen belegt PWC (2010), dass viele Unternehmen ihr <strong>Risikomanagement</strong> weiter optimieren<br />
bzw. dies planen. Die Bedeutung des Klimawandels als Ursache von Risiken für Unternehmen<br />
haben im letzten Jahr sowohl IMUG (2009) als auch oekom (2009) untersucht. Eine<br />
Übersicht zu weiteren empirischen Studien findet sich bei Weißenberger/Löhr (2008).<br />
6.1 Risikoberichterstattung in Geschäftsberichten<br />
Berger <strong>und</strong> Gleißner (2007) haben die Geschäftsberichte von börsennotierten Kapitalgesellschaften<br />
ausgewertet, um den Stand des <strong>Risikomanagement</strong>s <strong>und</strong> der Risikosituation darzustellen<br />
<strong>und</strong> Veränderungen im Zeitverlauf aufzuzeigen. Auch wird auf die Erfüllung der gesetzlichen<br />
An<strong>for</strong>derungen an die Berichterstattung eingegangen. Von 2001 bis 2005 wurde die Risikoberichterstattung<br />
von insgesamt 137 HDAX 9 Unternehmen 10 bewertet. Banken <strong>und</strong> Versicherungen<br />
wurden nicht einbezogen, da für sie andere aufsichtsrechtliche Pflichten gelten, weshalb<br />
sich die Risikoberichte gr<strong>und</strong>sätzlich von denen anderer Branchen unterscheiden.<br />
Analyse des <strong>Risikomanagement</strong>systems<br />
Zur Analyse <strong>und</strong> Bewertung des <strong>Risikomanagement</strong>systems wurden, durch Rückgriff auf die<br />
An<strong>for</strong>derungen des Deutschen Rechnungslegungsstandard zur Risikoberichterstattung (DRS 5),<br />
9 Im HDAX werden alle 110 Unternehmen aus den deutschen Auswahlindices DAX, MDAX <strong>und</strong> TecDAX zusammengefasst.<br />
Der HDAX wird daher oft auch als HDAX110 bezeichnet. Er hat gegenüber dem deutschen Leitindex<br />
DAX eine verbreiterte, branchenübergreifende Basis.<br />
10 2005 auch SDAX Unternehmen.<br />
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