CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
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Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />
<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />
2.2 Internationale Vorgaben<br />
2.2.1 Risikoberichterstattung gemäß der International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS)<br />
Da deutsche Unternehmen nicht nur nach dem Handelsgesetzbuch sondern zusätzlich gemäß<br />
der International Financial Reporting Standards (IFRS) ihre Rechnungslegung vornehmen können,<br />
soll auf diese Standards hier kurz eingegangen werden.<br />
Die International Financial Reporting Standards (IFRS) beinhalten internationale Rechnungslegungsvorschriften<br />
für Unternehmen, die unabhängig von nationalen Vorschriften die Aufstellung<br />
international vergleichbarer Jahres- <strong>und</strong> Konzernabschlüsse regeln. Die IFRS werden von zahlreichen<br />
Ländern zumindest für kapitalmarktorientierte Unternehmen vorgeschrieben. 5 In<br />
Deutschland besteht keine Verpflichtung zur Anwendung des Standards, er kann jedoch auf<br />
freiwilliger Basis zusätzlich zum handelsrechtlichen Einzelabschluss angewendet werden.<br />
Das oberste Ziel der IFRS ist die Vermittlung entscheidungsrelevanter In<strong>for</strong>mationen für die Investoren.<br />
Diese Standards sollen die weltweite Vergleichbarkeit der Abschlüsse kapitalmarktorientierter<br />
Unternehmen erleichtern, den Schutz der Anleger verbessern <strong>und</strong> den Aufbau eines<br />
integrierten Kapitalmarktes gewährleisten. Sie verfolgen insbesondere das Ziel, die Adressaten<br />
in die Lage zu versetzen, den Einfluss von Finanzinstrumenten auf die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong><br />
Ertragslage abzuschätzen.<br />
Gegenstand der IFRS ist unter anderem das Risikoreporting im Rahmen der externen Unternehmensberichterstattung<br />
(Gleißner 2008). Dabei geht es vor allem um die Darstellung von Risiken<br />
in Zusammenhang mit der Finanzierung wie Zins(änderungs)risiko <strong>und</strong> Ausfallrisiko. Der<br />
IFRS enthält außerdem Vorgaben über die Berichterstattung zur <strong>Risikomanagement</strong>politik <strong>und</strong><br />
zu Methoden der Ermittlung von Finanzrisiken.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich kann jedes Land durch die Verabschiedung von entsprechenden Gesetzen entscheiden,<br />
ob der Standard angewendet werden muss <strong>und</strong> für welche Unternehmen er maßgeblich<br />
ist.<br />
2.2.2 Sarbanes Oxley Act (SOX)<br />
Der Sarbanes Oxley Act (SOX oder auch SOA) wurde 2002 als Reaktion auf eine an Reihe Bilanzskandalen<br />
<strong>und</strong> Unternehmenszusammenbrüchen in den USA entwickelt. Ziel des SOX ist<br />
zum einen die Sicherstellung korrekter Veröffentlichungen <strong>und</strong> zum anderen das Vorhandensein<br />
<strong>und</strong> Testat eines internen Kontrollsystems. Damit sollte die Verlässlichkeit der Berichterstattung<br />
von Unternehmen, die an der US Börse notiert sind, verbessert werden <strong>und</strong> das Vertrauen der<br />
Anleger in die Richtigkeit <strong>und</strong> Verlässlichkeit der veröffentlichten Finanzdaten von Unternehmen<br />
wiederhergestellt werden. Er ist ein US B<strong>und</strong>esgesetz <strong>und</strong> hat auch für jene deutschen Unternehmen<br />
Gültigkeit, die an der US-Börse notiert sind.<br />
Gemäß des Sarbanes Oxley Act ist das Management von Unternehmen verpflichtet:<br />
• ein internes Kontrollsystem zur Finanzberichterstattung zu entwickeln <strong>und</strong> aufrechtzuerhalten<br />
(Section 404) <strong>und</strong><br />
5 Für eine Übersicht der Länder siehe: http://www.iasplus.de/country/useias.php (Stand 09.02.2010).<br />
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