CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />
<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />
Abbildung 44: Einschätzung der Bedeutung von Risiken aus Megatrends für Unternehmen<br />
Demographischer Wandel<br />
2<br />
5<br />
Knappheit fossiler Energieträger<br />
1<br />
2<br />
4<br />
Es besteht<br />
ein Risiko für:<br />
Klimawandel<br />
4<br />
3<br />
einige Unternehmen<br />
viele Unternehmen<br />
Wasserknappheit<br />
2<br />
2<br />
3<br />
fast alle Unternehmen<br />
Knappheit von Rohstoffen (ohne<br />
Energie)<br />
3<br />
2<br />
2<br />
Anzahl der Fälle<br />
Quelle: eigene Darstellung<br />
Bei dieser Frage war nicht immer eindeutig, ob die Befragten sich in ihrer Antwort auf die direkte<br />
oder die indirekte Betroffenheit der Unternehmen beziehen. Besonders beim Risiko demographischer<br />
Wandel führte dies zu divergenten Bewertungen. Während fünf Befragte danach urteilten,<br />
dass alle Unternehmen letztlich entweder auf dem Weg über die K<strong>und</strong>en oder auf dem Weg<br />
über die Beschäftigten, von Auswirkungen des demographischen Wandels betroffen seien, argumentierten<br />
drei Befragte, dass die Auswirkungen des demographischen Wandels ja 20 bis 30<br />
Jahre im Voraus bekannt wären <strong>und</strong> insoweit eigentlich überhaupt kein Risiko (im Sinne von<br />
Unsicherheit) vorläge. Hinsichtlich der Megatrends Knappheit fossiler Energieträger <strong>und</strong> Klimawandel<br />
herrscht ein weitgehender Konsens der Betroffenheit von vielen, wenn nicht gar allen<br />
Unternehmen.<br />
Mit Blick auf die Megatrends „Knappheit von Rohstoffen“ <strong>und</strong> „Wasserknappheit“ gehen die Meinungen<br />
dagegen weiter auseinander. Zu Wasser konstatiert Interviewpartner 1 „In unserer geografischen<br />
Lage keine gr<strong>und</strong>sätzliche Knappheit.“ Interviewpartner 7 führt dagegen beispielhaft<br />
einen texanischen Farmer an, für den Wasserknappheit letztlich das Ende seines Geschäftsmodells,<br />
der Rinderzucht, bedeuten würde.<br />
Zur Knappheit von Rohstoffen meint Interviewpartner 2:<br />
„Hiervon sind nur wenige Unternehmen betroffen. Denn solange die Marktmechanismen wirken,<br />
wird keine Knappheit auftreten. Sollten die Preise steigen, dann werden entweder neue<br />
Quellen erschlossen, oder es werden Substitutionsmöglichkeiten entwickelt. Auch können<br />
andere Ersatz- oder Vermeidungstechnologien entwickelt werden.“<br />
Dieser letztlich neoklassischen Sichtweise können sich dagegen die aus dem umweltbezogenen<br />
<strong>Risikomanagement</strong> kommenden Interviewpartner 7 <strong>und</strong> 8 nicht anschließen, die auch hier eine<br />
hohe Bedeutung für alle Unternehmen sehen.<br />
117