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CSR und Risikomanagement - Institute for Sustainability

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Loew, Clausen, Rohde (2011)<br />

<strong>CSR</strong> <strong>und</strong> <strong>Risikomanagement</strong><br />

Neben den Risiken, die aus Megatrends resultieren, werden insbesondere von Unternehmen<br />

anderer Branchen Risiken im Zusammenhang mit dem allgemeinen Umweltschutz genannt, wobei<br />

es sich meist um Risiken im Kontext von Pflichten aus dem Umweltrecht handelt.<br />

Um einen Eindruck der Darstellung von Nachhaltigkeitsrisiken zu vermitteln, werden im Folgenden<br />

beispielhaft einige von Unternehmen genannte Risiken vorgestellt.<br />

Risiken aus dem Klimawandel<br />

Hier handelt es sich zum einen um Risiken, die sich daraus ergeben, dass der Klimawandel <strong>und</strong><br />

dessen Folgen in politischen Entscheidungen berücksichtigt werden, zum anderen um Marktrisiken,<br />

die sich durch veränderte Verbrauchernachfrage ergeben.<br />

Sehr häufig wurden Risiken aus dem EU-Emissionshandel genannt, so heißt es beispielsweise<br />

im Risikobericht des Energiekonzerns RWE:<br />

„Der ständige Wandel des politischen, rechtlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Umfelds kann die<br />

Ertragslage des RWE-Konzerns in starkem Maße beeinflussen. Angesichts des großen Anteils<br />

von Braun- <strong>und</strong> Steinkohlekraftwerken an unserem Stromerzeugungsportfolio sind wir<br />

erheblichen Risiken aus dem EU-weiten CO 2 -Emissions-handelssystem ausgesetzt. Diese<br />

können sich insbesondere aus erhöhten Beschaffungskosten für CO 2 -Zertifikate ergeben. Die<br />

Mitgliedstaaten der EU haben sich im Dezember 2008 darauf geeinigt, dass dem Stromsektor<br />

in Westeuropa ab 2013 so gut wie keine Zertifikate mehr unentgeltlich zugeteilt werden. Unsere<br />

Ausgaben für CO 2 -Zertifikate werden dann wesentlich höher sein als in der aktuellen<br />

Handelsperiode bis 2012“ (RWE Geschäftsbericht 2009, S. 101).<br />

Marktrisiken, die im Klimawandel begründet sind, kommen vor allem für die Automobilindustrie<br />

zum Tragen. Denn durch ein verändertes Nachfrageverhalten können Automobilunternehmen<br />

bestimmte Produkte ihres Portfolios schlechter absetzen. So schreibt beispielsweise Daimler im<br />

aktuellen Geschäftsbericht:<br />

"Der bisher schon ausgeprägte Wettbewerbsdruck auf den Automobilmärkten hat sich hierdurch<br />

ebenfalls weiter verschärft. In vielen Märkten ist eine zunehmende Tendenz im Nachfrageverhalten<br />

hin zu kleineren, verbrauchsgünstigeren Fahrzeugen zu verzeichnen; dies ist<br />

die Folge einer stark gestiegenen Sensibilität der K<strong>und</strong>en hinsichtlich der Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

der Fahrzeuge <strong>und</strong> der Kraftstoffpreisentwicklung. Um die Attraktivität von weniger verbrauchsgünstigen<br />

Fahrzeugen zu steigern, könnten zusätzliche ergebnisbelastende Maßnahmen<br />

notwendig werden. Diese zusätzlichen Maßnahmen würden nicht nur die Erträge<br />

des Neufahrzeuggeschäfts belasten, sondern auch zu niedrigeren Preisniveaus auf den Gebrauchtwagenmärkten<br />

<strong>und</strong> damit zu abnehmenden Fahrzeugrestwerten führen. Eine Verschiebung<br />

im Modell-Mix hin zu kleineren, renditeschwächeren Fahrzeugen würde darüber<br />

hinaus die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage von Daimler belasten" (Daimler Geschäftsbericht<br />

2009, S. 105).<br />

Interessant ist zudem, dass von Daimler keine Gegenmaßnahmen genannt werden, die sich z.B.<br />

auf effizientere oder kleinere Modelle beziehen sondern, dass davon gesprochen wird “die Attraktivität<br />

weniger verbrauchsgünstiger Modelle zu steigern”.<br />

Auch für die Zulieferer der Automobilindustrie, wie z.B. Johnson Controls, sind solche Risiken<br />

von Bedeutung. Hier nimmt man auf die sich verändernden Marktan<strong>for</strong>derungen Bezug:<br />

“Recent increases in energy costs may shift consumer demand away from motor vehicles that<br />

typically have higher interior content that we supply, such as light trucks, cross-over vehicles,<br />

minivans and SUVs, to smaller vehicles having less interior content. The loss of business with<br />

respect to or a lack of commercial success of, one or more particular vehicle models <strong>for</strong> which<br />

we are a significant supplier could reduce our sales and harm our profitability, thereby ad-<br />

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