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Stress und Stressmanagement - Notfallseelsorge in Deutschland

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give – Infoseiten „<strong>Stress</strong> <strong>und</strong> <strong>Stress</strong>management“ 3<br />

Schulisches Wohlbef<strong>in</strong>den (nach Prof. Dr. T<strong>in</strong>a Hascher) umfasst folgende sechs<br />

Wohlbef<strong>in</strong>densbereiche:<br />

1. positive E<strong>in</strong>stellungen <strong>und</strong> Emotionen zur Schule,<br />

2. Freude <strong>und</strong> Anerkennung <strong>in</strong> der Schule,<br />

3. schulischer Selbstwert,<br />

4. ke<strong>in</strong>e Sorgen wegen der Schule,<br />

5. ke<strong>in</strong>e körperlichen Beschwerden wegen der Schule sowie<br />

6. ke<strong>in</strong>e sozialen Probleme <strong>in</strong> der Schule<br />

Diese sechs Bereiche werden durch folgende schulspezifischen Aspekte bee<strong>in</strong>flusst:<br />

• soziale <strong>und</strong> didaktische Merkmale des Unterrichts bei den KlassenlehrerInnen<br />

• empf<strong>und</strong>ener Leistungsdruck im Unterricht<br />

• Schulleistungen der SchülerInnen<br />

• Diskrim<strong>in</strong>ierung von MitschülerInnen sowie<br />

• Interaktion <strong>in</strong> den Schulpausen.<br />

[FRANZE, PAULUS 2004]<br />

1.3. Die psychische Ges<strong>und</strong>heit von Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern- Ergebnisse<br />

der HBSC-Studie 1<br />

Psychische Störungen bei K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen s<strong>in</strong>d etwa gleich häufig wie bei<br />

Erwachsenen. 3-4% aller K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen benötigen akute Hilfe von kompetenten<br />

Fachleuten.<br />

Psychische Störungen des K<strong>in</strong>des- <strong>und</strong> Jugendalters s<strong>in</strong>d geschlechtsabhängig. So zeigen sich<br />

bei Jungen durchgehend höhere Raten von hyperk<strong>in</strong>etischen Störungen, aggressiv-dissozialen<br />

Störungen, Störungen des Substanzgebrauchs sowie monosymptomatischen Störungen wie<br />

Ticks. Bei Mädchen s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen Essstörungen häufiger.<br />

Psychosomatische Beschwerden treten h<strong>in</strong>gegen relativ häufig auf. Immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Viertel bis e<strong>in</strong><br />

Drittel der befragten SchülerInnen leiden regelmäßig an Kopfschmerzen, Gereiztheit, Nervosität<br />

<strong>und</strong> Schlafstörungen. Fast die Hälfte der SchülerInnen leidet unter Müdigkeit <strong>und</strong> Erschöpfung.<br />

Erfahren die K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen Unterstützung durch Eltern, LehrerInnen <strong>und</strong><br />

Klassenkameraden wird ihre Lebenszufriedenheit gefördert. Denn je selbstsicherer <strong>und</strong><br />

lebenszufriedener sich die K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen fühlen, desto seltener leiden sie an<br />

psychischen Beschwerden wie z.B. Nervosität, Angst, Erschöpfung oder Missstimmung.<br />

Der Lebensraum Schule kann daher viel dazu beitragen, dass die K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendlichen das<br />

Gefühl haben ihr Leben zu meistern <strong>und</strong> den Herausforderungen <strong>in</strong> ihrem Leben gewachsen zu<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Abschließend sei noch erwähnt, dass im Zeitraum der Pubertät Stimmungsschwankungen,<br />

Risikoverhaltensweisen, soziale Distanzierung, Leistungsunwillen, provokantes Verhalten etc.<br />

normale Verhaltensweisen s<strong>in</strong>d, die nicht als solche pathologisiert werden sollten. Erst Ausmaß,<br />

Dauer <strong>und</strong> Intensität e<strong>in</strong>zelner Auffälligkeiten, zumeist <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit weiteren Symptomen,<br />

sollten Anlass zur Sorge se<strong>in</strong>.<br />

Um problematische Verhaltensweisen von Jugendlichen rechtzeitig zu erkennen <strong>und</strong><br />

gegebenenfalls zu behandeln, ist e<strong>in</strong>e offene Kooperation der Eltern <strong>und</strong> LehrerInnen mit<br />

Schulpsychologen/-psycholog<strong>in</strong>nen, Schulärzten/-ärzt<strong>in</strong>nen, Fachärzten/-ärzt<strong>in</strong>nen für K<strong>in</strong>der<strong>und</strong><br />

Jugendheilk<strong>und</strong>e oder für K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendneuropsychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapeuten/-<br />

therapeut<strong>in</strong>nen erforderlich. [BMGF, BMBWK, LBIMGS 2004]<br />

1 Health Behaviour <strong>in</strong> School-aged Children (HBSC) ist e<strong>in</strong>e regelmäßig wiederholte Studie der WHO. Die<br />

vorliegenden Ergebnisse basieren auf dem österreichischen Datenset von 2001/2002.<br />

© give • Servicestelle für Ges<strong>und</strong>heitsbildung im ÖJRK. E<strong>in</strong>e Initiative von BMBWK, BMGF <strong>und</strong> ÖJRK.

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