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¨Ubungsaufgaben zur Vorlesung ” Statistische ... - komet 337

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Übungsaufgaben <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong><br />

<strong>Statistische</strong> Thermodynamik“<br />

<strong>”</strong><br />

Prof. Dr. Peter van Dongen<br />

KOMET <strong>337</strong>, Institut für Physik, Johannes Gutenberg-Universität<br />

Aufgabenblatt 04, Abgabe: 22. 05. 2006<br />

Aufgabe 9. Thermodynamik des schwarzen Strahlers (3 Punkte)<br />

Wir betrachten elektromagnetische Strahlung in einem abgeschlossenen Hohlraum (einem sogenannten<br />

<strong>”</strong><br />

schwarzen Strahler“) und nehmen an, dass die Strahlung mit den Wänden des<br />

Hohlraums im Gleichgewicht ist; die Temperatur der Wände sei T. Man findet experimentell,<br />

dass die innere Energiedichte ausschließlich von der Temperatur abhängt, U/V = e(T), und dass<br />

die Funktion e(T) auch den Strahlungsdruck auf die Wände vollständig bestimmt: P = 1 3 e(T).<br />

Bestimmen Sie die Temperaturabhängigkeit von U, P und der Entropie S, ausgehend von diesen<br />

experimentellen Befunden und rein aufgrund thermodynamischer Überlegungen.<br />

Aufgabe 10. Innere Energie (3 Punkte)<br />

Eine Spiralfeder erfülle das Hook’sche Gesetz, d.h. die Ausdehnung x sei proportional <strong>zur</strong> Kraft<br />

K = −κx. Der Koeffizient κ möge gemäß<br />

κ(T) =<br />

a<br />

T 0 + T , a > 0 , T 0 ≥ 0<br />

von der Temperatur abhängen. Wie ändert sich die innere Energie U des Systems, wenn die<br />

Spiralfeder reversibel bis <strong>zur</strong> Ausdehnung x bei konstanter Temperatur gedehnt wird?<br />

Aufgabe 11. (Ir)reversible Expansion realer Gase (7 Punkte)<br />

Als einfaches Modell für ein reales Gas betrachten wir ein Van-der-Waals-Gas mit der inneren<br />

Energie U = 3 2 Nk BT − a N2<br />

V , das die Zustandsgleichung P = Nk BT<br />

V −Nb − aN2 erfüllt. Hierbei<br />

V 2<br />

bezeichnen N,T,V und P die Teilchenzahl, die Temperatur, das Volumen und den Druck, und a<br />

und b sind zwei positive Konstanten. Wir nehmen an, dass das Van-der-Waals-Gas sich stets auch<br />

tatsächlich in der Gasphase befindet, und betrachten zwei unterschiedliche Expansionsvorgänge,<br />

wobei das Gas anfangs das Volumen V i und nach Abschluss des Vorgangs das Volumen V f > V i<br />

einnimmt.<br />

Zunächst untersuchen wir die irreversible adiabatische Expansion des Van-der-Waals-Gases. Das<br />

Gesamtsystem (Volumen V f ) ist isoliert. Das Gas (Temperatur T i ) befindet sich anfangs in einem<br />

Teil des Systems (Volumen V i ) und ist durch eine isolierende Wand vom komplementären Teil<br />

(Volumen V f −V i ) getrennt, der zunächst leer ist. Dann wird die Trennwand plötzlich weggezogen,<br />

das Gas dehnt sich aus und erreicht nach einiger Zeit einen neuen Gleichgewichtszustand.<br />

(a) Berechnen Sie ∆W, ∆Q, ∆U, ∆T und ∆S, wobei ∆A ≡ A f − A i die Differenz der Werte<br />

einer Größe A im End- bzw. Anfangszustand des Gases ist.<br />

Nun betrachten wir die reversible isotherme Expansion des Gases. Das Gesamtsystem (Volumen<br />

V f ) befindet sich in thermischem Kontakt mit einem Wärmebad der Temperatur T. Das Gas<br />

befindet sich in einem Teil des Systems, dessen Volumen im Laufe des Expansionsvorgangs<br />

reversibel von V i auf V f anwächst.<br />

(b) Berechnen Sie ∆W, ∆Q, ∆U, ∆T und ∆S für das Gas sowie die Entropieänderung ∆S B<br />

des Wärmebads.


Aufgabe 12. Carnot-Prozess mit einem realen Gas (7 Punkte)<br />

Wir nehmen wiederum an, dass das reale Gas die Van-der-Waals’sche Zustandsgleichung erfüllt,<br />

) (P + a N2<br />

V 2 (V − Nb) = Nk B T ,<br />

und sich stets auch tatsächlich in der Gasphase befindet. Die Teilchenzahl N wird im Folgenden<br />

festgehalten, so dass die innere Energie U und der Druck P bei festem N als Funktionen der<br />

zwei Veränderlichen T und V aufgefasst werden können.<br />

(a) Zeigen Sie allgemein: ( ∂U<br />

∂V<br />

)<br />

T = T ( ∂P<br />

∂T<br />

)<br />

V − P.<br />

Wir definieren die spezifische Wärme C V als C V ≡ ( )<br />

∂U<br />

∂T V .<br />

(b) Zeigen Sie, dass für das Van-der-Waals-Gas gilt:<br />

1. C V (V,T) = C V (T)<br />

2. U(V,T) − U(V 0 ,T 0 ) = aN 2 (<br />

1<br />

V 0<br />

− 1 V<br />

)<br />

+ ∫ T<br />

T 0<br />

dT ′ C V (T ′ ) .<br />

Das Van-der-Waals-Gas wird nun als Arbeitssubstanz in einem Carnot-Prozess verwendet. Der<br />

Carnot-Prozess enthält die üblichen Arbeitsschritte:<br />

1. isotherme Expansion von (T + ,V 1 ) zu (T + ,V 2 ),<br />

2. adiabatische Expansion von (T + ,V 2 ) zu (T − ,V 3 ),<br />

3. isotherme Kompression von (T − ,V 3 ) zu (T − ,V 4 ) und<br />

4. adiabatische Kompression von (T − ,V 4 ) zu (T + ,V 1 ) .<br />

(c) Bestimmen Sie die Effizienz dieser Carnot-Maschine durch eine konkrete Berechnung der<br />

absorbierten Wärme und der geleisteten Arbeit, und vergleichen Sie das Ergebnis mit dem<br />

bekannten Ergebnis für den Prozess mit einem klassischen idealen Gas als Arbeitssubstanz.

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