Kunst ohne Kompromisse
Kunst ohne Kompromisse
Kunst ohne Kompromisse
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www.klassikakzente.de • C 43177 • 2 • 2008<br />
Gustavo Dudamel<br />
Fiesta Venezolana<br />
Christa Ludwig<br />
Interview zu<br />
Karajans 100.<br />
Danielle de Niese und<br />
Measha Brueggergosman<br />
Sopranistinnen<br />
unter Starkstrom<br />
Rolando Villazón<br />
<strong>Kunst</strong> <strong>ohne</strong><br />
<strong>Kompromisse</strong>
Die Quelle für reinen Klang<br />
Natürlich.<br />
Die Musik von audior.<br />
Choral<br />
Klangwelt der Klöster<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Klavierkonzerte<br />
Nr. 26 »Krönungskonzert« & 27<br />
Canon & Gigue<br />
Werke von Pachelbel | Purcell<br />
Bach | Telemann<br />
Joseph Haydn<br />
Cembalokonzerte Nr. 3, 4 & 11<br />
2<br />
CD<br />
Claudio Monteverdi<br />
L’Orfeo<br />
Gesamtaufnahme<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Symphonien Nr. 5 & 7<br />
Virtuose Oboen<br />
Wer<br />
serrat | Santo Domingo de Silos<br />
Notre Dame de Fontgombault<br />
Malcom Bilson<br />
The English Baroque Soloists | Sir John Eliot Gardiner<br />
Musica Antiqua Köln | Reinhard Goebel<br />
Ton Koopman | Musica Antiqua Amsterdam<br />
Amsterdam Baroque Orchestra<br />
Ainsley | Bonner | Bott | Gooding | King<br />
New London Consort | Philip Pickett<br />
Orchestre Révolutionnaire et Romantique<br />
Sir John Eliot Gardiner<br />
Heinz Holliger | Ca<br />
Große Werke vom Mittelalter bis zur Romantik in zeitgemäßen Interpretationen und in<br />
Aufnahmen von höchster Klangqualität – das bietet Ihnen die neue CD-Serie audior. Herausragende<br />
Künstler wie John Eliot Gardiner, Christopher Hogwood, Trevor Pinnock, Ton Koopman, Reinhard<br />
Goebel, Frans Brüggen und viele andere stehen mit ihren Aufnahmen für Qualität und Leidenschaft.<br />
Alle 20 aktuellen Veröffentlichungen der Reihe audior<br />
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Editorial<br />
Andreas Kluge<br />
Intro<br />
4 Malibran-Vollprogramm • Karajan auf allen<br />
Kanälen • Erwin Schrott exklusiv bei Decca<br />
Rolando Villazón im Kino<br />
Titel<br />
6 Rolando Villazón: <strong>Kunst</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Kompromisse</strong><br />
Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,<br />
man kann es drehen und wenden wie man will, aber nun hat sie<br />
es geschafft: Anna Netrebko gehört zu den happy few, auf die<br />
sich das universelle mediale Interesse konzentriert und man darf<br />
gespannt sein, wann die ersten Paparazzo-Bilder in den einschlägigen<br />
Postillen auftauchen. So im Stile von „Die süße Anna mit<br />
ihrem kernigen Verlobten am Pool“, „Hat sich das musikalische<br />
Paar schon einen klingenden Namen für den Nachwuchs ausgesucht?“<br />
oder „So glücklich haben wir Anna und Erwin noch nie<br />
gesehen“ etc. etc.<br />
Spätestens jetzt darf sich Anna Netrebko mit Maria Callas in<br />
einem Atemzug nennen lassen. Denn wenn auch die immer wieder<br />
gern aufgewärmten musikalischen Gemeinsamkeiten beider<br />
Sopranistinnen eher das Wunschdenken zahlreicher, nicht gerade<br />
von der kreativen Muse geküssten Journalistinnen und Journalisten<br />
widergespiegelt haben – Anna war nie „die zweite Callas“,<br />
wohl aber von Anfang an „die erste Netrebko“ – so ist sie mit der<br />
Aufmerksamkeit, die allen Facetten ihres Privatlebens nunmehr<br />
gewidmet wird, endlich der Callas ebenbürtig geworden. Die<br />
konnte irgendwann auch keinen Schritt mehr unbeobachtet<br />
gehen, musste sich in allen möglichen und unmöglichen Situationen<br />
ablichten lassen und war der bevorzugte Stoff, aus dem<br />
jedes noch so absurde Gerücht zu einer aus Insiderkreisen bestätigten<br />
Wahrheit wurde. Anna, willkommen im Club der Stars und<br />
Sternchen aus Film, Fernsehen und Popmusik, möchte man ihr<br />
zurufen, und dabei warnend den Zeigefinger heben: Aber bitte<br />
pass auf, Anna, dass du nicht allzu sehr zur öffentlichen Person<br />
wirst! Denn: Wo bliebe dann das süße Geheimnis, das jede<br />
schöne Frau, jeden interessanten Mann umgibt oder zumindest<br />
umgeben sollte?<br />
Vielleicht ist es ja auch nur der erste Kulturschock der klassischen<br />
Rezeption, die sich nach jahrzehntelanger, mausgrauer<br />
Mauerblümchen-Existenz plötzlich im Zentrum von Lifestyle und<br />
Glamour wiederfindet und dem Ganzen noch ein wenig skeptisch<br />
gegenübersteht? Wie dem auch sei, was zählt ist doch, dass Klassik<br />
wieder in ist und einige ihrer Protagonisten in aller Munde sind.<br />
Also dann: Anna, Rolando, Cecilia, Jonas, Hélène, Anne-Sophie,<br />
Lang Lang, Juan Diego und wie sie alle heißen – habet Dank!<br />
Interview<br />
10 Christa Ludwig: „Sie sind wie eine Katze.“<br />
Magazin<br />
12 Danielle de Niese:<br />
Schöne Aussichten für Händel und Mozart<br />
14 Hilary Hahn: Hilary for President!<br />
15 Claudio Abbado: Freiheit und Poesie<br />
16 Gustavo Dudamel: Fiesta Venezolana<br />
17 Measha Brueggergosman:<br />
Powerfrau mit Starkstromstimme<br />
18 DVDs: Macht- und Liebeskämpfe<br />
19 FOCUS-Edition: Helden der Konzertsäle<br />
20 Kleiner Hörsaal: Katharina Wagner<br />
21 Der klassische Fragebogen,<br />
beantwortet von Jonas Kaufmann<br />
Reingehört<br />
22 Alle neuen Veröffentlichungen<br />
ausführlich vorgestellt<br />
27 Veröffentlichungsregister<br />
Service<br />
30 Live-Termine<br />
31 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste<br />
Vorschau<br />
KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />
Ihr Andreas Kluge<br />
www.KlassikAkzente.de 3
Intro<br />
Cecilia Bartoli<br />
Foto: Uli Weber / Decca<br />
Karajan auf allen Kanälen<br />
Herbert von Karajan ist das musikalische Thema des Jahres –<br />
nicht nur bei seinen Plattenfirmen, sondern auch im Radio und<br />
im Fernsehen. Letzteres läutet den Reigen mit einer exzellenten<br />
Dokumentation in der Regie von Robert Dornhelm ein, die<br />
kurz vor dem Geburtstag des Maestro am 3. April im ZDF<br />
ausgestrahlt wird. Auch der der deutsch-französische Kultursender<br />
ARTE legt sich ins Zeug, veranstaltet für Karajan ein<br />
Geburtstagsfest mit Anne-Sophie Mutter, Seiji Ozawa und den<br />
Berliner Philharmonikern, widmet Herbert von Karajan zwei<br />
Folgen von „Maestro“ (am 6. und 13. April mit Beethovens 5.<br />
bzw. 6. Symphonie) sowie am 7. April das Gedenkkonzert der<br />
Berliner Philharmoniker und am 14. April eine Dokumentation<br />
unter dem Titel „Der Dirigent als Fernsehstar“. Der Bayerische<br />
Rundfunk, Bayern 4 Klassik, wiederum erklärt Sonntag, den 6.<br />
April zum „Tag mit Herbert von Karajan“ und bietet von 6 Uhr<br />
morgens bis Mitternacht Musik mit dem Maestro, darunter einen<br />
Sendung mit Aufnahmen, ausgewählt von Anne-Sophie Mutter<br />
(ab 10:05 Uhr), ein Feature unter dem Titel „Cinema – Kino für<br />
die Ohren/Karajan, die Berliner Philharmoniker und der Film“ (ab<br />
18:05 Uhr) sowie „Karajan – das Porträt“ von Bernhard Neuhoff<br />
(ab 19:05 Uhr).<br />
Malibran-Vollprogramm<br />
Der 24. März bist bereits seit langem rot im Kalender von<br />
Cecilia Bartoli markiert: an diesem Tag jährt sich zum<br />
200. Mal der Geburtstag der legendären Operndiva Maria<br />
Malibran, deren Renaissance im öffentlichen Bewusstsein<br />
sich die Römerin seit Herbst vergangenen Jahres auf ihre<br />
musikalischen Fahnen geschrieben hat. Nach der Veröffentlichung<br />
ihrer Hommage-CD „Maria“ sowie der gleichnamigen<br />
DVD (siehe auch Seite 26), zelebriert die Bartoli<br />
am 24. März in der Pariser Salle Pleyel ein Konzert à la<br />
Malibran: bereits um 9 Uhr wird der Film „La Malibran“<br />
gezeigt, um 11 Uhr singt Cecilia Bartoli, begleitet vom Geiger<br />
Vadim Repin und dem Pianisten Lang Lang Kompositionen<br />
von Rossini, Bellini, Tartini, Viardot, Malibran, Czerny<br />
und anderen. Um 15 Uhr ist Cecilia Bartoli Star einer konzertanten<br />
Aufführung von Rossinis „La Cenerentola“ und<br />
um 20.45 schließlich folgt ein weiteres Galakonzert mit<br />
Musik von Mozart, Chopin, Paganini und Rossini. Cecilia<br />
Bartoli im Maria-Malibran-Rausch!<br />
Foto: Siegfried Lauterwasser / DG<br />
Herbert von Karajan<br />
4 www.KlassikAkzente.de
Erwin Schrott<br />
Erwin Schrott exklusiv bei Decca<br />
Decca hat den südamerikanischen Bassbariton Erwin Schrott<br />
exklusiv für das Label verpflichtet. Der 35-jährige Sänger<br />
aus Uruguay hat sich in den zurückliegenden Monaten einen<br />
Namen mit seiner faszinierenden Interpretation der Titelrolle<br />
von Mozarts „Don Giovanni“ gemacht. Unter anderem auch<br />
am Royal Opera House, Covent Garden, an der Seite von<br />
Anna Netrebko als Donna Anna – jener Partie wiederum, mit<br />
der die Russin ihre steile Karriere 2002 in Salzburg begonnen<br />
hat. Die Medien schrieben über Erwin Schrott, er sehe aus wie<br />
eine Mischung aus Wagners Siegfried und Antonio Banderas<br />
– wobei sie auf seine durchtrainierte Statur und die dunklen<br />
Locken anspielten – und er singe wie ein junger Gott. In seinem<br />
Heimatland Uruguay gilt er derzeit als das heißeste Eisen<br />
im Opernfeuer und wird als „Marlon Brando der Oper“ gehandelt.<br />
Sein erstes Soloalbum mit Porträts von Bösewichtern<br />
der Operngeschichte erscheint im Sommer, rechtzeitig zu den<br />
Salzburger Festspielen, wo Schrott wieder in Mozarts „Don<br />
Giovanni“ auftritt – diesmal allerdings nicht als der berühmteste<br />
Verführer der Musikgeschichte, sondern als dessen Diener<br />
Leporello. In den zurückliegenden Wochen wurde Erwin Schrott<br />
zum Talk of the town, als bekannt wurde, dass der Verlobte von<br />
Anna Netrebko auch der Vater ihres ersten Kindes ist.<br />
Foto: Clive Barda / ArenaPAL<br />
Foto: Felix Broede / DG<br />
Rolando Villazón im Kino<br />
Rolando Villazón ist wieder da! Nicht nur, dass der internationale<br />
Startenor im Januar an der Wiener Staatsoper<br />
eine triumphale Rückkehr auf die Opernbühne feierte als<br />
Massenets „Werther“, im Moment steht er gemeinsam mit<br />
Anna Netrebko vor den Filmkameras, um Puccinis Rodolfo<br />
in einer opulenten Opernverfilmung von „Krieg und Frieden“-Regisseur<br />
Robert Dornhelm zu realisieren, die im<br />
Herbst in die Kinos kommen soll. Nach der Veröffentlichung<br />
seines ersten Soloalbums auf Deutsche Grammophon<br />
am 7. März ist der temperamentvolle Mexikaner am<br />
29. März ab 20:15 Uhr zu Gast bei der „Wetten, dass …?“-<br />
Sendung aus dem thüringischen Erfurt. Zuvor gibt er in<br />
München (14. März) und Köln (24. März) zwei Konzerte<br />
zum neuen Album „Cielo e mar“ und schließlich ist Villazón<br />
mit einem Recital, am Klavier begleitet von Daniel Barenboim,<br />
am 22.03. beim Osterfestival der Staatsoper Berlin<br />
vertreten.<br />
Rolando Villazón<br />
www.KlassikAkzente.de 5
Titel<br />
<strong>Kunst</strong> <strong>ohne</strong><br />
<strong>Kompromisse</strong><br />
Manchmal ist es die größte <strong>Kunst</strong> eines Sängers, nicht zu singen.<br />
Das ist die Lehre, die man aus Rolando Villazóns halbjährigem Sabbatical<br />
ziehen kann – und seinem beeindruckenden Comeback.<br />
Leben in Wahnsinn, lieben in Verzweiflung – und am Ende wird meist tragisch gestorben.<br />
Sänger bringen ein Menschenleben in zwei oder drei Stunden hinter sich. Abend<br />
für Abend, immer und immer wieder. Und während der Tenor im Scheinwerferlicht die<br />
Leiden fremder Menschen spielt, erwartet das Publikum im Dunkel des Opernhauses<br />
nicht weniger als Gänsehaut und endlosen Gefühlstaumel von ihm. Eine Erwartungshaltung,<br />
die kaum ein Sänger so ernst nimmt wie Rolando Villazón. Jahrelang stand er<br />
auf der Bühne, in Konzerten und Opern, liebte ausgelassen und grenzenlos, starb hingebungsvoll,<br />
stand wieder auf, wenn der Vorhang gefallen war, ließ sich beklatschen,<br />
um am nächsten Tag erneut in wenigen Opernstunden sein Leben auszuhauchen.<br />
Villazón wurde auch deshalb zum Publikumsliebling, weil er im Leben so leidenschaftlich<br />
ist wie auf der Bühne. Bei ihm verwischen die Grenzen zwischen Oper und<br />
Wirklichkeit, beides scheint gleich existenziell: Der Tenor sorgte bei Thomas Gottschalk<br />
auf einem Rodeo-Bullen für gute Laune, streifte mit der Pianistin Hélène Grimaud für<br />
den Fernsehsender ARTE durch die Nacht und gab die südamerikanische Frohnatur,<br />
wo immer er auftrat. Einer, der Gefühle nicht nur spielt, sondern verkörpert. Vor einem<br />
halben Jahr legte er dann eine Pause ein, verabschiedete sich für einige Zeit von der<br />
Öffentlichkeit, zog sich zurück, dachte nach.<br />
Jetzt ist Rolando Villazón zurück. Sein neues Album trägt den Titel der vielleicht<br />
schönsten Arie aus Ponciellis „La Gioconda“: „Cielo e mar“ – „Himmel und Meer“. Villazón<br />
hat Arien zusammengetragen, die nicht unbedingt zu den Schlagern der Operngeschichte<br />
gehören, von denen er aber überzeugt ist, dass sie es wert sind, entdeckt zu<br />
werden. Auch hier singt er sich wieder durch die schier wahnsinnigen Leben der Operncharaktere<br />
von Komponisten wie Ciela, Gomes, Donizetti, Boito und Verdi. „Arien sind<br />
die Brenngläser der Opern“, sagt Villazón, „in ihnen kulminieren alle Gefühlswelten in<br />
wenigen Minuten, hier kommt alles zusammen, was die Menschen bewegt. Ich selbst<br />
habe diese Arien irgendwo aufgeschnappt, fand sie wunderschön und habe mir sofort<br />
die ganzen Opern angehört – ich hoffe, auch das Publikum dazu verführen zu können.“<br />
6 www.KlassikAkzente.de
Ein Menschenleben in<br />
zwei oder drei Stunden:<br />
Rolando Villazón<br />
Foto: Felix Broede / DG<br />
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Titel<br />
„Das Singen macht keinen Spaß, wenn man<br />
nicht an seine Grenzen geht.“ Rolando Villazón<br />
Der Sänger sitzt in einem Berliner Hotel und sieht aus wie<br />
immer: die dunklen, wilden Locken, das schlabberige T-Shirt, das<br />
laute, einnehmende Lachen. Wer glaubt, dass die Pause den Tenor<br />
verändert habe, wird schnell eines Besseren belehrt. Villazón ist<br />
noch immer der Tausendsassa, der mit einer Hand telefoniert, mit<br />
der anderen gestikuliert, der seine Sätze singt, statt sie zu sprechen,<br />
wenn ihm danach ist, und der in all seinem aufgeregten Sein schier<br />
unermüdlich ist.<br />
Er hat sich erholt, seine ersten erfolgreichen Opernabende hat<br />
er bereits hinter sich gebracht. Aber von einem „Comeback“ will er<br />
nicht sprechen, denn die Pause gehörte für ihn ebenso zu einem<br />
Sängerleben wie ein Auftritt oder eine Schallplattenaufnahme. Sie<br />
war kein Einschnitt, nichts, um sich zu sorgen, sondern Teil einer<br />
homogenen Entwicklung. Villazón kennt die Operngeschichte und<br />
weiß, dass Sängerkarrieren heute immer kürzer werden, dass Stimmen<br />
im Alltag schnell verbrannt sind. Deshalb gibt es für ihn auch<br />
nur eine Wirklichkeit, nur einen verlässlichen Karriere-Berater – und<br />
das ist seine Stimme. „Natürlich verstehe ich das Publikum, die<br />
Intendanten, die Veranstalter, die mich bitten aufzutreten, auch,<br />
wenn ich krank bin“, sagt er, aber seine Stimme bleibt das letzte<br />
Korrektiv, seine Seele.<br />
„Wir Sänger haben das Glück, dass unser Körper uns zeigt,<br />
wann wir uns zurückziehen müssen, wann unser Geist in Unordnung<br />
ist, wann wir die Reißleine ziehen müssen.“ Er kennt natürlich<br />
auch die Beispiele seiner Idole, die sich ebenfalls Auszeiten gegönnt<br />
haben, um besser als je zuvor zurückzukehren. Zum Beispiel sein<br />
größter Förderer, Plácido Domingo. Der hat einmal gesagt: „Irgendwann<br />
habe ich mich leer gefühlt, ich spürte den Druck bei jeder Aufführung,<br />
die Erwartung, dass auf der Bühne alles so perfekt klingen<br />
muss wie auf einer CD. Ich habe mich zurückgezogen, Abstand<br />
gewonnen – und ich bin wiedergekommen und wusste, was ich<br />
wollte.“<br />
Was er will, das weiß Rolando Villazón auch. Oder anders: Er<br />
weiß, was er nicht will. „Ich habe natürlich gelesen, dass viele Leute<br />
mir raten, jetzt vorsichtiger zu sein, mich zurückzunehmen, meine<br />
Stimme zu schonen“, sagt er, „aber was für eine Vorstellung haben<br />
diese Menschen von der <strong>Kunst</strong>? Das Singen macht keinen Spaß,<br />
wenn man nicht an seine Grenzen geht, wenn man nicht in der<br />
Gefahr schwebt, sie zu überschreiten, wenn man Rücksicht auf sich<br />
selbst nimmt und seinen Körper nicht für die Wahrhaftigkeit seiner<br />
Charaktere opfert, wenn man seine Stimme nicht voll und ganz den<br />
großen Meistern wie Verdi, Puccini oder Gounod hingibt.“ Und dann<br />
beendet der Tenor alle Debatten über den Weg seiner Zukunft: „Mit<br />
angezogener Handbremse zu singen, ist keine <strong>Kunst</strong>. Denn <strong>Kunst</strong><br />
ist der Moment der Wahrheit, sie birgt das Risiko der Rücksichtslosigkeit,<br />
des Scheiterns. <strong>Kunst</strong> ist existenziell, nur das macht sie<br />
lebensnotwendig.“<br />
Rolando Villazón ist ein kluger Tenor. Wer ihn nur aus dem Fernsehen<br />
kennt, bekommt den Eindruck, dass er dauernd gutgelaunt,<br />
ausgelassen und unbeschwert ist. Was nur wenige wissen, ist,<br />
dass sein Leben mehr Momente der Muße hat als Augenblicke der<br />
Ausgelassenheit. Rolando Villazón hat zwei große Leidenschaften:<br />
Seine Familie und die Literatur. Und beidem hat er sich in den letzten<br />
Monaten exzessiv gewidmet.<br />
Er hat die Werke Döblins gelesen und sich immer wieder mit<br />
seinem Lieblingsautor getroffen, dem mexikanischen Landsmann<br />
Jorge Volpi. Dessen Buch „Das Klingsor-Paradox“ handelt von Physikern,<br />
die versuchen, dem Nationalsozialismus auf die Schliche zu<br />
kommen und die Liebe zu verstehen. Am Ende scheitern sie allerdings<br />
an einer Welt, in der Sein und Schein nicht mehr auseinanderzuhalten<br />
sind. „Das ist wie im echten Leben“, sagt Villazón, „auch<br />
als Opernsänger weiß man irgendwann nicht mehr, ob man noch<br />
man selbst ist oder ob man nur einer Projektion der anderen folgt.<br />
Es besteht dauernd die Gefahr, sich selbst aus dem Auge zu verlieren.<br />
Wir spielen Rollen auf der Bühne, wir spielen Rollen in der<br />
Öffentlichkeit – und es ist leicht, sich in diesen Rollen zu verlieren.<br />
Aber wahrhaftiges Singen ist nur dann möglich, wenn man ganz bei<br />
sich selbst ist.“<br />
Rolando Villazón ist zurück, und er ist wieder ganz bei sich<br />
selbst. Das kann man auch hören. „Cielo e mar“ ist der Versuch,<br />
Arien auszuwählen, die es nicht immer leicht beim Publikum hatten,<br />
Stücke, von denen der Sänger selbst überzeugt ist, Opern, die<br />
er wiederentdecken möchte, die er bekannt machen will. Arien, die<br />
ihn selbst begeistert haben und von denen er sich wünscht, dass<br />
sie populärer werden, als sie es derzeit sind.<br />
„Cielo e mar“ – zwischen Himmel und Meer spielte auch das<br />
einschneidendste Erlebnis, das der Sänger hatte, als er nicht jeden<br />
Abend auf der Bühne stand: „Ich war mit meinen Kindern am Strand,<br />
das Meer rollte auf den Sand und verschwand wieder in der Unendlichkeit.<br />
Vor mir saß mein Sohn und baute eine Burg, er war so sehr<br />
mit sich selbst beschäftigt, dass er alles um sich herum vergessen<br />
hatte. In diesem Moment spürte ich einen Zustand vollkommener<br />
Schönheit, und mir kamen die Tränen.“<br />
Frank Laufmöller<br />
www.rolando-villazon.net<br />
8 www.KlassikAkzente.de
Zwischen Himmel und Meer:<br />
Rolando Villazón<br />
Foto: Felix Broede / DG<br />
Giuseppe Verdi<br />
Francesco Cilea<br />
Gaetano Donizetti u.a.<br />
Cielo e mar<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 7593<br />
Rolando Villazón, Tenor<br />
Orchestra Sinfonica e<br />
Coro di Milano Giuseppe<br />
Verdi • Dirigent: Daniele<br />
Callegari<br />
www.KlassikAkzente.de 9
Interview<br />
„Sie sind wie eine Katze.“<br />
Sie wird 80, er wäre 100 geworden – und sie hatten ein ganz besonderes Verhältnis. Immer wieder feierten sie<br />
gemeinsame Erfolge, in Wien, in Salzburg und im Plattenstudio. Christa Ludwig über Herbert von Karajan.<br />
KlassikAkzente: Frau Ludwig, Sie kannten<br />
Herbert von Karajan schon, als Sie noch ein<br />
Kind waren.<br />
Christa Ludwig: Ja, da war er Generalmusikdirektor<br />
in Aachen. Mein Vater, Anton Ludwig,<br />
war zu dieser Zeit in Aachen Regisseur<br />
und Stellvertreter des Operndirektors. Meine<br />
Mutter, Eugenie Besalla, war dramatische<br />
Altistin, und da sie eine gute Höhe hatte,<br />
sang sie auch hochdramatische Partien wie<br />
die Elektra unter Karajan. Das war 1936, ich<br />
war acht Jahre alt, saß immer in den Proben<br />
und kannte das Stück bald auswendig.<br />
KlassikAkzente: Es heißt, Ihre Mutter war<br />
das erste Karajan-Opfer …<br />
Ludwig: Karajan war damals 26 und wusste<br />
sicher noch nicht, was eine Stimme aushalten<br />
kann und was nicht. Meine Mutter wollte<br />
unbedingt die Elektra singen. Sie sagte: „Lieber<br />
höre ich zehn Jahre eher auf, als es nicht<br />
versucht zu haben.“ Die Elektra mit Karajan<br />
zu singen, war ihr größtes Erlebnis. Aber von<br />
diesem dauernden Rauf und Runter, vom Alt<br />
zum Sopran und zurück, bekam ihre Stimme<br />
einen Knacks. Das war mir ein warnendes<br />
Beispiel, als ich später vor derselben Situation<br />
stand: Karajan bot mir die Isolde an, die<br />
Brünnhilden, die Elektra. Ich hab das alles<br />
studiert, zuhause gesungen – und dann<br />
schweren Herzens abgesagt. Ich war nicht<br />
sicher, ob ich die anstrengende Probenzeit<br />
durchgehalten hätte.<br />
KlassikAkzente: Und wie hat er reagiert?<br />
Ludwig: Ganz verständnisvoll. Er sagte:<br />
„Christa, Sie sind wie eine Katze. Wenn man<br />
einem Hund befiehlt: ‚Spring!‘, dann springt<br />
er zum Fenster raus. Aber eine Katze prüft<br />
vorher ganz genau, ob sie diesen Sprung<br />
schaffen kann. Und wenn sie nicht sicher ist,<br />
springt sie nicht.“ Und er hatte ganz Recht:<br />
Jeder Sänger trägt die Verantwortung für<br />
seine Stimme selbst – er muss ja nicht, wenn<br />
er sich nicht sicher fühlt. Deshalb finde ich<br />
es auch nicht richtig, wenn man sagt: Karajan<br />
hat viele Sänger auf dem Gewissen.<br />
KlassikAkzente: Vielleicht haben sich manche<br />
nicht getraut, „Nein“ zu sagen.<br />
Ludwig: Ach wo, meist wollen es die Sänger<br />
doch selber! Ich ja auch. Eine Grenze zu<br />
überschreiten, ein Hindernis zu überwinden,<br />
ist ja eine viel größere Herausforderung als<br />
ewig nur das zu singen, was man sowieso<br />
kann. Was man kann, ist ja langweilig. Was<br />
man nicht kann, das möchte man können!<br />
Und die Sänger, die mit ihm ins Risiko<br />
gegangen sind, denen hat Karajan enorm<br />
geholfen. Er hat ihnen einen Teppich ausgebreitet,<br />
auf dem man sich ganz leicht bewegen<br />
konnte. So ging es mir zum Beispiel mit<br />
der Kundry in „Parsifal“. Da kam er vor der<br />
Premiere in meine Garderobe, und ich jammerte:<br />
„Herr von Karajan, ich bin so nervös!“<br />
Daraufhin machte er mir ein Kreuz auf die<br />
Stirn und sagte: „Ich bin bei Ihnen!“<br />
KlassikAkzente: Karajan, der Gottvater am<br />
Pult …<br />
Ludwig: Er hatte ein derartiges Charisma,<br />
dass man dachte: Es kann einem nichts<br />
passieren. Das war auch so, wenn man mit<br />
ihm im Flugzeug saß.<br />
KlassikAkzente: Das Flugzeug kann nicht<br />
abstürzen, weil Karajan an Bord ist?<br />
Ludwig: Genau das!<br />
KlassikAkzente: Karajans Klangästhetik<br />
war und bleibt umstritten: Die einen schwärmen:<br />
„So schön klingt’s nur bei Karajan“,<br />
die anderen stöhnen: „Da ersäuft ja alles in<br />
Schönheit!“<br />
Ludwig: Dieses „Ersäuft in Schönheit“ finde<br />
ich nicht nett – und auch nicht richtig. Gut,<br />
bei den späten Videos ist mir vieles zu glatt,<br />
zu gekünstelt. Da sind mir die Liveaufnahmen<br />
entschieden lieber. Aber das ist auch<br />
eine Sache von Zeit und Geschmack. Wer<br />
weiß, vielleicht sind gerade diese Studioproduktionen<br />
in 50 Jahren ganz gefragt. Nein,<br />
was mich beim Karajan immer wieder fasziniert<br />
hat: Wie er mit Klangfarben gearbeitet<br />
hat, wie er daran gefeilt hat, dass Stimmund<br />
Orchesterklang miteinander verschmelzen.<br />
Er hat den Musikern gesagt, dass sie<br />
auf die Sänger hören sollen und umgekehrt.<br />
Beim „Lied von der Erde“ hat er mich gebeten,<br />
dass ich nach einem Cello-Solo den<br />
Klang des Cellos mit meiner Stimme aufnehmen<br />
soll, so dass es keinen Bruch gibt<br />
zwischen dem Cello-Ton und meinem Ton.<br />
Wen gibt es heute, der einem so etwas<br />
sagt? Und diese Suche nach dem schönsten<br />
Ton, nach der schönsten Phrasierung,<br />
nach dem idealen Zusammenklang von<br />
Stimme und Orchester – das war eben das<br />
Wunderbare mit ihm.<br />
Das Gespräch führte Thomas Voigt.<br />
www.karajan-gold.de<br />
Verschiedene<br />
Komponisten<br />
Christa Ludwig –<br />
Meine Dirigenten<br />
Deutsche Grammophon<br />
3 CDs 442 9975<br />
Christa Ludwig,<br />
Mezzosopran<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Fidelio<br />
(Gesamtaufnahme)<br />
Deutsche Grammophon<br />
2 CDs 477 7366<br />
G. Janowitz, Sopran<br />
C. Ludwig, Mezzosopran<br />
J. Vickers, Tenor<br />
Wiener Staatsopernchor<br />
Orchester der Wiener<br />
Staatsoper<br />
Dirigent:<br />
Herbert von Karajan<br />
10 www.KlassikAkzente.de
Traute sich, auch „Nein“ zu sagen:<br />
Christa Ludwig<br />
Foto: Siegfried Lauterwasser / DG<br />
Verschiedene<br />
Komponisten<br />
Karajan Gold<br />
Deutsche Grammophon<br />
2 CDs 480 0778<br />
Anne-Sophie Mutter,<br />
Violine<br />
Berliner Philharmoniker<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Dirigent:<br />
Herbert von Karajan<br />
Veröffentlichung: 4. April<br />
www.KlassikAkzente.de 11
Schöne Aussichten für Händel und Mozart<br />
Danielle de Niese war mit 18 Jahren die jüngste Künstlerin, die je in das Nachwuchsförderprogramm der<br />
Metropolitan Opera aufgenommen wurde. Eine erstaunliche TV-Karriere inklusive Emmy später gehört sie jetzt,<br />
mit 26 Jahren, zur ersten Garde der Händel-Sopranistinnen und ist ein vielversprechendes junges Sängertalent<br />
für die nächsten Jahrzehnte.<br />
Wollen wir zuerst von der Bühne<br />
sprechen, denn die Bühne<br />
ist schließlich das, worauf es<br />
ankommt. Danielle de Niese<br />
im Rahmen einer Opernaufführung<br />
zu erleben, ist etwas ganz<br />
Besonderes. Zwar konnte sich<br />
der Autor dieser Zeilen davon<br />
bisher nur auf DVD überzeugen,<br />
mittels der phänomenalen,<br />
längst kultverdächtigen<br />
„Giulio Cesare“-Produktion von<br />
2005 aus Glyndebourne – aber<br />
das hat genügt. Genügt, um<br />
das Besondere zu erkennen,<br />
genügt, um mehr davon zu wollen.<br />
In einer passenden Rolle –<br />
und Händels Cleopatra ist ihre<br />
Paraderolle – kommt Danielle<br />
de Niese in drei Wellen über den<br />
geneigten Zuschauer.<br />
Die erste Welle geht, ganz<br />
<strong>ohne</strong> Musik, allein von der Person<br />
aus, denn es fällt schwer,<br />
sich ihrer Ausstrahlung zu entziehen,<br />
einer hinreißenden Melange<br />
aus vollblütigem Schauspieltalent,<br />
umwerfendem Aussehen und<br />
jener gottgegebenen, nicht lehroder<br />
lernbaren Gabe, Koketterie<br />
und Sexappeal zu einer Art<br />
<strong>Kunst</strong>form zu erheben.<br />
Wenn Danielle de Niese<br />
zu singen beginnt und eine<br />
zweite Welle über das Ohr die<br />
Sinne überflutet, das glockenhelle<br />
Timbre ihres hochflexiblen<br />
Soprans mit höchster Intensität<br />
zu strahlen beginnt, erreicht<br />
man als Zuhörer nicht selten<br />
einen Zustand des reinen musikalischen<br />
Glücksempfindens,<br />
egal, ob sie fetzig-freche Töne<br />
anstimmt oder in einer von Händels<br />
ergreifenden Liebesklagen<br />
aufgeht.<br />
Die dritte Welle schließlich<br />
betört den Verstand. Das passiert,<br />
wenn man sich, mit ein<br />
wenig Verzögerung, einiger Charaktermerkmale<br />
dieser Künstlerin<br />
und deren Auswirkung auf<br />
die Qualität ihrer <strong>Kunst</strong> bewusst<br />
wird. Ihrer reinen, fast schon<br />
übermütigen Freude am Singen<br />
und Schauspielern. Der völligen<br />
Hingabe, mit der sie die<br />
Rolle durchdringt und in ihr aufgeht.<br />
Bei allen Starqualitäten ist<br />
es die kindliche Natürlichkeit,<br />
gepaart mit einem reflektierten,<br />
analytischen Verstand, mit der<br />
Danielle de Niese ihr Publikum<br />
sprachlos macht.<br />
Auf die vielleicht naheliegende<br />
Frage: „Brauchen wir<br />
noch eine sehr schöne, sehr verführerische<br />
junge Sängerin?“,<br />
kann die Antwort nur lauten:<br />
Eine solche schon!<br />
Vor dem Hintergrund des bisherigen<br />
Verlaufs ihrer Karriere<br />
konnte der Wahlkomponist für<br />
Danielle de Nieses CD-Debüt<br />
nur Georg Friedrich Händel heißen,<br />
hat sie sich bis jetzt doch<br />
vor allem in Händel-Rollen einen<br />
Namen gemacht. Darunter<br />
ragt die Cleopatra heraus, jene<br />
weibliche Hauptrolle aus „Giulio<br />
Cesare in Egitto“, mit der sie<br />
außer in Glyndebourne auch<br />
in Amsterdam, Paris und an<br />
der New Yorker Met zum Publikumsliebling<br />
avancierte. Mit weiteren<br />
Hauptrollen in „Rodelinda“,<br />
„Ariodante“ und „Semele“ (Letztere<br />
ist, wie Cleopatra, zweifach<br />
auf der CD vertreten) erarbeitete<br />
sie sich innerhalb weniger Jahre<br />
ihre heutige Reputation als eine<br />
der herausragenden Händel-<br />
Sängerinnen unserer Zeit.<br />
Bei aller Meisterschaft in<br />
diesem Fach aber sollte man<br />
Danielle de Niese nicht in die<br />
Barock-Schublade stecken,<br />
dafür ist der künstlerische Eindruck,<br />
den sie hinterlässt, zu<br />
allgemeingültig. Man kann sich<br />
auch nicht vorstellen, dass sie<br />
sich darauf beschränken wird,<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Handel Arias<br />
Decca<br />
CD 475 8746<br />
Danielle de Niese, Sopran • Les Arts Florissants<br />
Dirigent: William Christie<br />
Veröffentlichung: 11. April<br />
dafür hat sie dem nach großen,<br />
echten Emotionen hungernden<br />
weltweiten Opernpublikum zu<br />
viel zu sagen und zu geben.<br />
Von klein auf bekam die in<br />
Australien geborene Amerikanerin,<br />
Tochter sri-lankischer und<br />
niederländischer Eltern, Tanz-,<br />
Musik- und Klavierunterricht, studierte<br />
ab dem 11. Lebensjahr<br />
Kontrapunkt, nahm an Sommerkursen<br />
in Tanglewood (ebenfalls<br />
als jüngste Sängerin überhaupt),<br />
Aspen und Marlboro teil, ehe<br />
sie 1997 nach New York übersiedelte,<br />
um an der dortigen<br />
Mannes School of Music zu studieren.<br />
Mit 15 Jahren debütierte<br />
sie an der Los Angeles Opera,<br />
mit 19 stand sie als Barbarina<br />
in „Le nozze di Figaro“ auf der<br />
Bühne der Met, an der Seite von<br />
Renée Fleming, Cecilia Bartoli<br />
und Bryn Terfel. Im Herbst 2006<br />
sang sie in Amsterdam in derselben<br />
Oper ihre erste Susanna.<br />
Für die nähere Zukunft plant sie,<br />
ihren lyrischen Sopran neben der<br />
Alten Musik in weiteren Mozart-<br />
Rollen auszuprobieren, und sie<br />
träumt von Massenets „Manon“.<br />
Wir dürfen uns darauf freuen.<br />
Harald Reiter<br />
www.danielledeniese.com<br />
Danielle de Niese Konzertdaten<br />
in Vorbereitung: 12.–16.12.2008<br />
in Frankfurt, Berlin und München<br />
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Überflutet die Sinne:<br />
Danielle de Niese<br />
Foto: Lorenzo Aguis / Decca<br />
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Magazin<br />
Jean Sibelius • Arnold Schönberg<br />
Violinkonzert op. 47 • Violinkonzert op. 36<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 7346<br />
Hilary Hahn, Violine<br />
Swedish Radio Symphony Orchestra<br />
Dirigent: Esa-Pekka Salonen<br />
Hilary for President!<br />
Die amerikanische Violinistin Hilary Hahn ist nicht nur eine Perfektionistin, wie sie im Buche steht. Als eine Künstlerin,<br />
die keine Scheuklappen kennt, sorgt sie selbst bei Repertoire-Raritäten für Aha-Erlebnisse. Wie jetzt bei ihrer<br />
Neuaufnahme des Violinkonzerts von Arnold Schönberg, das sie mit dem bekannten Sibelius-Konzert kombiniert hat.<br />
Schönberg für den<br />
Rest von uns:<br />
Hilary Hahn<br />
Hilary Hahn beherrscht ihr Instrument<br />
einfach in allen Lebenslagen.<br />
Kopfüber, in klassischer<br />
Yoga-Haltung oder mit einem<br />
Hula-Hoop-Reifen um die Hüften.<br />
Mit diesem privaten Violin-<br />
Mehrkampf vertreibt sich die<br />
28-jährige Ausnahmemusikerin<br />
schon mal gerne die Zeit zwischen<br />
zwei Auftritten. Wenn<br />
Foto: Mathias Bothor / DG<br />
Hilary Hahn aber in klassischer<br />
Position auf dem Konzertpodium<br />
stehen darf, ist sie in ihrem<br />
eigentlichen Element. Dann entmaterialisiert<br />
sie jede noch so<br />
technische Gemeinheit, werden<br />
die französischen Vuillaume-<br />
Geige aus dem Jahr 1864 und<br />
Hahns ausdrucksreiche Stimme<br />
eins. Diese hohe <strong>Kunst</strong> erreicht<br />
die Amerikanerin <strong>ohne</strong> Starallüren<br />
jedoch nicht nur bei Bach<br />
oder Brahms. Selbst Werke, die<br />
bislang in der Gunst ihrer Kollegen<br />
und des Publikums eher<br />
in der zweiten Reihe gestanden<br />
haben, kann sie wie keine<br />
Andere rehabilitieren. Das hat<br />
sie bei ihrer letzten Konzertaufnahme<br />
bewiesen. Als sie<br />
mit dem Schwedischen Radio-<br />
Symphonie-Orchester das 8.<br />
Violinkonzert von Louis Spohr<br />
einspielte. Mit den Nordlichtern<br />
ist Hilary Hahn nun erneut<br />
und diesmal in Begleitung von<br />
Esa-Pekka Salonen ins Studio<br />
gegangen, um auch ein Violinkonzert<br />
aufzunehmen, das<br />
sogar ein Jascha Heifetz als<br />
unspielbar empfunden hatte.<br />
Es ist das Anfang der 1930er<br />
Jahre komponierte Konzert<br />
op. 36 von Arnold Schönberg,<br />
das wegen seiner gnadenlos<br />
manuellen Herausforderungen<br />
und enorm kontrastreichen<br />
Gedankenvielfalt nie den Ruhm<br />
des zeitgleich entstandenen<br />
Werkes von Alban Berg erlangt<br />
hat. „Das Schönberg-Konzert<br />
ist schon ungewöhnlich<br />
und harmonisch äußerst fortschrittlich“,<br />
kann Hilary Hahn nur<br />
bestätigen. „Aber auch wenn<br />
Schönberg hier mit Zwölftonreihen<br />
arbeitet: Es ist im Grunde<br />
egal, wie eine Melodie konstruiert<br />
ist. Es bleibt immer eine<br />
Melodie.“ Mit solchen einfachen,<br />
aber schlagenden Argumenten<br />
weckt Hahn so schon einmal<br />
das Interesse für das oftmals<br />
als zu akademisch verschriene<br />
Schönberg-Konzert. Sobald<br />
aber diese kluge und hellwache<br />
Künstlerin Taten folgen lässt,<br />
verfliegen auf einen Schlag alle<br />
Vorurteile. Plötzlich lernt man<br />
nicht nur ein unterschätztes<br />
Werk neu kennen. Kombiniert<br />
Hahn das Schönberg-Konzert<br />
jetzt mit dem berühmten Konzert<br />
von Jean Sibelius, ist man<br />
überrascht, wie sich diese beiden<br />
doch so unterschiedlichen<br />
Musiksprachen ergänzen.<br />
Dabei ist die Ursache dafür laut<br />
Hilary Hahn ziemlich offensichtlich:<br />
„Beide Werke haben dieses<br />
angeborene lyrische Element.“<br />
Spricht’s – und bringt es zum<br />
Klingen.<br />
Guido Fischer<br />
www.deutschegrammophon.com/<br />
hahn-sibelius-schoenberg<br />
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Foto: Kasskara / DG<br />
Freiheit<br />
und Poesie<br />
Zu seinem 75. Geburtstag entdeckt Claudio Abbado<br />
seine Liebe zu Mozart wieder – und eine ganz neue,<br />
freie Spielart.<br />
Der Name Claudio Abbado stand<br />
immer für höchste Qualität und<br />
genaueste geistige Durchdringung<br />
des Materials. Kritisierbar<br />
war an manchen seiner früheren<br />
Aufnahmen, zumindest für den<br />
Autor dieser Zeilen, eine oft unterkühlte<br />
Sachlichkeit, ein gewisser<br />
Mangel an Wärme und Empfindung.<br />
Seit ein paar Jahren aber,<br />
seit der Maestro nach überstandener<br />
schwerer Krankheit seine<br />
dauerhaften Verpflichtungen löste<br />
und nur noch Projekte angeht,<br />
die ihm reine Herzensangelegenheit<br />
sind, werden seine Aufnahmen<br />
wie seine Liveauftritte<br />
auch für den größten Abbado-<br />
Skeptiker regelmäßig zum Ereignis,<br />
denn sein Altersstil atmet<br />
ein gewaltiges Mehr an Freiheit,<br />
Lebensfreude und Poetik. Es<br />
scheint, dass dieser Künstler nun<br />
den unterbewussten Kräften von<br />
Seele und Geist genug vertrauen<br />
gelernt hat, um dem Puls, dem<br />
Schwung, dem Fluss der Musik<br />
einfach ihren Lauf zu lassen.<br />
Mit dieser Veränderung<br />
geht Abbados spät wiederintensivierte<br />
Liebe zu den Werken<br />
Mozarts einher, die vor zwei<br />
Jahren bereits aufs schönste<br />
in seiner ersten Aufnahme der<br />
„Zauberflöte“ zum Ausdruck<br />
kam. Seitdem erarbeitet sich<br />
Abbado Mozarts Violinkonzerte<br />
und Symphonien neu. Gemeinsam<br />
mit dem italienischen Meistergeiger<br />
Giuliano Carmignola,<br />
mit dem ihn eine langjährige<br />
künstlerische Freundschaft verbindet,<br />
hat er dieses Repertoire<br />
und seine jetzige Sichtweise<br />
darauf im Verlauf mehrerer intensiver<br />
Konzerttourneen erprobt<br />
und verfeinert. Am 26. Juni dieses<br />
Jahres jährt sich Claudio<br />
Abbados Geburtstag zum 75.<br />
Mal. Zu diesem Termin präsentiert<br />
der vielleicht höchstgeschätzte<br />
lebende Orchesterleiter<br />
nun die Früchte seiner Arbeit der<br />
letzten beiden Jahre im Rahmen<br />
zweier CD-Veröffentlichungen:<br />
Mit dem von ihm gegründeten<br />
Orchestra Mozart und<br />
Giuliano Carmignola als Solisten<br />
realisierte Abbado eine Neueinspielung<br />
der fünf Violinkonzerte<br />
Wolfgang Amadeus Mozarts<br />
sowie der Sinfonia concertante.<br />
Das Projekt ist ein Markstein<br />
für Carmignola wie für Abbado,<br />
Unterbewusste Kräfte von Seele und Geist:<br />
Claudio Abbado<br />
der damit seine erste Einspielung<br />
mit historischen Instrumenten<br />
überhaupt aufgenommen<br />
hat, während der weltweit gefeierte<br />
Barockspezialist Giuliano<br />
Carmignola sich zum ersten Mal<br />
auf Tonträger mit Mozart auseinandersetzte.<br />
Mit Carmignola als Konzertmeister<br />
präsentiert Abbado auf<br />
der zweiten Veröffentlichung<br />
einige der bedeutendsten<br />
Symphonien des unsterblichen<br />
Salzburgers. Neben zwei bezaubernden<br />
Werken aus Mozarts<br />
frühen und mittleren Schaffensperioden,<br />
den Symphonien KV<br />
201 und 319, hat Claudio<br />
Abbado die späten Meisterwerke<br />
Haffner-Symphonie KV<br />
385, Prager Symphonie KV 504<br />
und Jupiter-Symphonie KV 551<br />
neu gedeutet.<br />
Auch <strong>ohne</strong> komplette Marktübersicht<br />
darf angenommen<br />
werden, dass wir zwei der<br />
wichtigsten Mozart-Veröffentlichungen<br />
des Jahres vor uns<br />
haben.<br />
Harald Reiter<br />
www.deutschegrammophon.com/<br />
carmignola-mozart<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Die Violinkonzerte • Sinfonia Concertante<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 7371<br />
Giuliano Carmignola, Violine<br />
Danusha Waskiewicz, Viola<br />
Orchestra Mozart<br />
Dirigent: Claudio Abbado<br />
Veröffentlichung: Juni<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Symphonien Nr. 29, 33, 35 „Haffner“,<br />
38 „Prager“, 41 „Jupiter“<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 7598<br />
Giuliano Carmignola, Violine<br />
Orchestra Mozart<br />
Dirigent: Claudio Abbado<br />
Veröffentlichung: Juni<br />
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Magazin<br />
Cover lag bei<br />
Drucklegung noch<br />
nicht vor.<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Fiesta<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 7457<br />
Simon Bolivar Youth Orchestra of Venezuela<br />
Dirigent: Gustavo Dudamel<br />
Veröffentlichung: 9. Mai<br />
Fiesta Venezolana<br />
Wenn Gustavo Dudamel und sein Simon Bolivar Youth Orchestra of Venezuela sich in die Zugaben werfen, dann<br />
kocht sogar die Royal Albert Hall. Jetzt ist das Liveerlebnis endlich auch auf CD verfügbar.<br />
Klang der Hoffnung:<br />
Gustavo Dudamel<br />
Wenn eine CD „Fiesta“ heißt,<br />
ist dieser Titel ein Versprechen.<br />
Gustavo Dudamel, der<br />
Senkrechtstarter der jungen<br />
Dirigenten-Generation aus Venezuela,<br />
löst es gleich doppelt<br />
ein. Ein sinnliches Klangfest, so<br />
pur, prall, packend, dass man<br />
beim Zuhören gar nicht stillsitzen<br />
kann. Dudamel, der weltweit<br />
umjubelte Pultstar <strong>ohne</strong><br />
Maestro-Allüren, hat mit seinem<br />
Simon Bolivar Youth Orchestra<br />
of Venezuela kleine musikalische<br />
Perlen Südamerikas versammelt,<br />
Stücke, die man sonst als Zugaben<br />
präsentiert.<br />
Die geballte Lebensfreude<br />
dieses Kontinents ist in den<br />
„Zuckerln“ vereint, Melodien aus<br />
Venezuela, Mexiko, Argentinien.<br />
Silvestre Revueltas Stück „Sensemayas“<br />
erinnert an Strawinsky,<br />
der „Danzon No. 2“ von Arturo<br />
Marquez ist süßes Schwelgen,<br />
dazu Alberto Ginasteras vibrierende<br />
Ballett-Suite „Estancia“.<br />
Eine glutvolle Mischung aus traditioneller<br />
Folklore, gewürzt mit<br />
den typischen Latino-Rhythmen,<br />
Salsa-, Rumba- und Mambo-<br />
Klängen. Von Leonard Bernstein,<br />
den Dudamel gerne als Vorbild<br />
nennt und dessen Dynamik<br />
am Pult er längst überholt hat,<br />
stammt zum Finale der legendäre<br />
„Mambo“ aus der „West<br />
Side Story“. Damit verwandelten<br />
Dudamel und das Orchester,<br />
bei dem er einst selbst seine<br />
Karriere begonnen hatte, schon<br />
im letzten Sommer bei den<br />
berühmten „Proms“ die Londoner<br />
Royal Albert Hall in einen<br />
kochenden Hexenkessel.<br />
Dudamel macht den swingenden<br />
Mambo-Maestro, „Fiesta“<br />
ist eine einzige temperamentvolle<br />
Verführung zu „Let’s dance“. Als<br />
stünden Orchester und Dirigent<br />
unter Starkstrom, wirbeln Trommeln,<br />
jubilieren Klarinetten, sirren<br />
Rumba-Rasseln, münden<br />
Geigenklänge in rauschendes<br />
Crescendo und das Orchester<br />
schmettert ein vielstimmiges<br />
„Mambo!!!“.<br />
Doch es ist nicht nur das<br />
anspornende Dirigat, mit dem<br />
Dudamel seine Truppe zu High<br />
Motion und Emotion motiviert.<br />
Es ist auch die leidenschaftliche<br />
Lust der jungen Musiker am Spielen<br />
selbst, die all diese Stücke<br />
energetisch aufheizt. Denn die<br />
Erfolgsgeschichte des SBYO ist<br />
singulär und außergewöhnlich.<br />
Es entstand aus dem „Sistema“,<br />
einer vor 30 Jahren von einem<br />
Ex-Politiker gegründeten Organisation,<br />
die Venezuelas Kinder der<br />
Unterschichten von der Straße<br />
in Musikschulen holte. Heute<br />
beschäftigt „Sistema“ 15.000<br />
Musiklehrer, es gibt unzählige<br />
Jugendorchester, das SBYO und<br />
Dudamel sind gefeiertes Aushängeschild.<br />
Nach seiner Einspielung<br />
von Gustav Mahlers Symphonie<br />
Nr. 5 nun also 75 Minuten fetzige<br />
Gute-Laune-Klänge de luxe, ein<br />
Fest für Ohren, Herz und – Beine.<br />
Mambo!!!<br />
Und wer nicht nur hören,<br />
son dern auch sehen will, wie<br />
die ses unglaubliche Orchester<br />
und sein Dirigent musizieren:<br />
Das ZDF zeigt am 11. Mai<br />
um 23:30 Uhr die Dokumentation<br />
„Klang der Hoffnung“, die<br />
das Jugendorchester in seiner<br />
Heimat und bei umjubelten Auftritten<br />
in aller Welt zeigt; Regisseur<br />
ist Enrique Sànchez Lansch,<br />
der mit „Rhythm is it!“ für Furore<br />
sorgte.<br />
Christa Hasselhorst<br />
www.deutschegrammophon.com/<br />
dudamel-fiesta<br />
Foto: Christina Körte / DG<br />
16 www.KlassikAkzente.de
„Mein vergrößertes Spiegelbild“:<br />
Measha Brueggergosman<br />
Foto: Paul Elledge / DG<br />
Powerfrau mit Starkstromstimme<br />
Zu ihren Fans gehören Pult-Granden wie Daniel Barenboim und Michael Tilson-Thomas. Doch die kanadische Sopranistin<br />
Measha Brueggergosman macht nicht nur bei Konzerten und Lied-Recitals eine blendende Figur. Bei ihrem<br />
DG-Debüt mit Cabaret-Songs von Satie, Schönberg und Bolcom zeigt sie sich auch von ihrer jazzig-kecken Seite.<br />
Wo sie auftaucht, ist sie weder<br />
zu überhören noch zu übersehen.<br />
Dank dieser riesigen Mähne<br />
und diesem bis zu beiden Ohren<br />
reichenden Lachen. Measha<br />
Brueggergosman ist aber nicht<br />
nur menschlich ein einnehmendes<br />
Wesen. Mit ihrer perfekt sitzenden,<br />
sich mühelos vom<br />
dunklen Melos hochschraubenden<br />
Sopranstimme kann sie<br />
jeden um den Finger wickeln.<br />
Selbst Bariton Thomas Quasthoff<br />
kann davon ein Lied singen. „Als<br />
ich Measha zum ersten Mal singen<br />
hörte, bekam ich sofort eine<br />
Gänsehaut. Sie ist der beste<br />
Beweis, wie farbenreich die<br />
menschliche Stimme sein kann.“<br />
Mit dieser Eloge steht Quasthoff<br />
jedoch längst nicht mehr allein<br />
da. Seit Measha Brueggergosman<br />
1998 ihren ersten großen Auftritt<br />
in Toronto hatte, ist sie rasant,<br />
aber auch umsichtig die Karriereleiter<br />
hinaufgeklettert. Nachdem<br />
sie solche bedeutenden Preise<br />
wie den Musikwettbewerb der<br />
ARD und den Kirsten Flagstad<br />
Memorial Award abgeräumt hat,<br />
arbeitet sie seitdem in der Neuen<br />
Welt regelmäßig mit Dirigenten<br />
wie Michel Tilson-Thomas und<br />
Franz Welser-Möst zusammen.<br />
Und im alten Europa trumpfte<br />
sie an der Seite von Helmuth<br />
Rilling und Christoph Poppen<br />
mal mit Verdis Requiem, mal mit<br />
William Bolcom • Eric Satie • Arnold Schönberg<br />
Surprise<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 6589<br />
Measha Brueggergosman, Sopran<br />
William Bolcom, Klavier<br />
BBC Symphony Orchestra<br />
Dirigent: David Robertson<br />
Gershwin-Songs auf. Diese<br />
musikalische Vielseitigkeit auf<br />
hohem Niveau hat natürlich ihre<br />
Wurzeln. Die Eltern, die sie 1977<br />
auf den Fantasienamen Measha<br />
tauften, machten sie schon früh<br />
mit Klassik und der Gospel-Tradition<br />
vertraut. (Wie man ihren<br />
Vornamen ausspricht, verrät sie<br />
übrigens auf ihrer Website<br />
www.measha.com, ihr Nachname<br />
setzt sich aus dem Namen<br />
ihres Schweizer Gatten Bruegger<br />
und ihrem Mädchennamen<br />
Gosman zusammen.) Und bei<br />
der berühmten Pädagogin Edith<br />
Wiens an der Düsseldorfer<br />
Schumann-Musikhochschule<br />
entwickelte sie sich zu einer<br />
Sängerinnen-Persönlichkeit, die<br />
sich gleichermaßen in den Liedern<br />
von Strauss und Mahler<br />
zuhause fühlt. Eine Visitenkarte<br />
ihrer mehrsprachigen Bandbreite<br />
liefert Brueggergosman<br />
nun auch mit dem DG-Debütalbum<br />
„Surprise“ ab. Mit einem<br />
Repertoire, das „eine Art vergrößertes<br />
Spiegelbild von mir ist“.<br />
In den französischen Chansons<br />
des Kauzes Erik Satie ist so ihr<br />
Charme allgegenwärtig. In den<br />
kabarettistischen „Brettl-Liedern“<br />
von Arnold Schönberg kommen<br />
ihr ganzer Humor und ihre Sinnlichkeit<br />
durch. Und die weltersteingespielten<br />
„Cabaret-Songs“<br />
des Amerikaners William Bolcom<br />
adelt sie wahlweise mit frechem<br />
oder verführerischem Broadway-<br />
Feeling. „Cabaret-Songs sind für<br />
mich überhaupt so etwas wie<br />
klassische Musik mit offenen<br />
Haaren.“ Um zu verstehen, was<br />
Measha Brueggergosman damit<br />
meint, muss man nur ihre Mähne<br />
bewundern.<br />
Reinhard Lemelle<br />
www.deutschegrammophon.com/<br />
measha-surprise<br />
www.measha.com<br />
www.KlassikAkzente.de 17
Magazin<br />
Foto: Wilfried Hösl<br />
Richard Wagner<br />
Tristan und Isolde<br />
Deutsche Grammophon<br />
2 DVDs 073 4439<br />
Waltraud Meier, Mezzosopran • Uta Priew, Alt<br />
Siegfried Jerusalem, Tenor • Falk Struckmann, Tenor<br />
Matthias Hölle, Bass • Orchester der<br />
Bayreuther Festspiele<br />
Regie: Heiner Müller • Dirigent: Daniel Barenboim<br />
Veröffentlichung: 6. Juni<br />
Richard Strauss<br />
Arabella<br />
Decca<br />
DVD 074 3263<br />
Renée Fleming, Sopran<br />
Morten Frank Larsen, Bariton<br />
Orchester der Oper Zürich<br />
Dirigent: Franz Welser-Möst<br />
Veröffentlichung: 6. Juni<br />
Cover lag bei<br />
Drucklegung<br />
noch nicht vor.<br />
Ildebrando Pizzetti<br />
Assassinio nella cattedrale<br />
Decca<br />
DVD 074 3253<br />
Ruggero Raimondi, Bass<br />
Orchestra Sinfonica della Provincia di Bari<br />
Dirigent: Piergiorgio Morandi<br />
Veröffentlichung: 27. Mai<br />
Mit Wolfgang Brendel<br />
als Arabella in München:<br />
Renée Fleming<br />
Giacomo Puccini<br />
Nessun Dorma – Puccini’s Greatest Arias<br />
Decca<br />
DVD 074 3282<br />
Luciano Pavarotti, Tenor<br />
Veröffentlichung: 1. Juni<br />
Cover lag bei<br />
Drucklegung<br />
noch nicht vor.<br />
Macht- und Liebeskämpfe<br />
Von Bayreuth bis nach Zürich geht die prominent besetzte Reise dank vier neuer Opern-DVDs. Und als Begleiter<br />
konnten diesmal nicht nur Daniel Barenboim, Renée Fleming und Georg Solti gewonnen werden.<br />
Wenn Augen- und Ohrenzeugen<br />
noch lange von einer<br />
Operninszenierung sprechen,<br />
hat das gesamte Team um<br />
den Regisseur und den Dirigenten<br />
anscheinend alles richtig<br />
gemacht. Zu solchen Coups<br />
gehört zweifels<strong>ohne</strong> Heiner<br />
Müllers visionäre Deutung von<br />
Wagners „Tristan und Isolde“,<br />
mit der der deutsche Dramatiker<br />
1993 sein Regie-Debüt auf dem<br />
Grünen Hügel in Bayreuth gab.<br />
Natürlich zelebrierte Müller nicht<br />
noch einmal mehr das romantische<br />
Bild vom Liebesrausch<br />
am Rande des Untergangs.<br />
Müller erhöhte stattdessen die<br />
sehnsuchtsvolle Spannung zwischen<br />
Tristan und Isolde, indem<br />
sie sich nur musikalisch berühren<br />
durften. Wie Müller damit<br />
das klangerzählerische Potenzial<br />
der Partitur beim Wort nahm,<br />
entpuppte sich als ähnlich Maßstäbe<br />
setzende Wagner-Ehrbezeugung,<br />
wie es am Pult Daniel<br />
Barenboim gelang. Dass Müller<br />
zudem mit Waltraud Meier und<br />
Siegfried Jerusalem zwei Wagner-Sänger<br />
der Sonderklasse<br />
zur Verfügung standen, macht<br />
den auf DVD veröffentlichten<br />
Livemitschnitt zu einer Art Heiligen<br />
Gral. Auf ein ähnliches<br />
Dreamteam konnte sich auch<br />
Sir Georg Solti verlassen, als<br />
er 1979 mit dem ungarischen<br />
Regisseur Miklós Szinetár ins<br />
Filmstudio ging, um sich einem<br />
modernen Beziehungsklassiker<br />
zu widmen. Da rieben sich<br />
Kolos Kovács (Herzog Blaubart)<br />
und Sylvia Sass als Judith<br />
in Béla Bartóks „Herzog Blaubarts<br />
Burg“ abgründig und aufbrausend<br />
aneinander – während<br />
Feuerkopf Solti ein Klangparkett<br />
mit geradezu krimihaftem Profil<br />
auslegte. Nichts für schwache<br />
Nerven ist gleichermaßen die<br />
Oper „Mord in der Kathedrale“<br />
des Italieners Ildebrando Pizzetti<br />
(1880–1968). Seine Erfolgsoper,<br />
die 1958 in Mailand uraufgeführt<br />
wurde, erzählt die Geschichte<br />
vom Mord an Thomas Becket,<br />
dem Erzbischof von Canterbury.<br />
Doch in der szenischen Einrichtung<br />
von Daniele D’Onofrio,<br />
die in der Basilica di San Nicola<br />
in Bari aufgezeichnet wurde,<br />
sorgte der legendäre Bassbariton<br />
Ruggero Raimondi auch<br />
akustisch für reichlich Gänsehaut.<br />
Mit expressiver Belcanto-<br />
Glut. Wie man hingegen mit<br />
verführerischen Klangfarben und<br />
anrührenden Melodiebögen sein<br />
Publikum um den Finger wickelt,<br />
bewies 2007 die amerikanische<br />
Strauss-Diva Renée Fleming, als<br />
sie am Züricher Opernhaus in<br />
die Rolle der „Arabella“ schlüpfte.<br />
Kaum glauben möchte man es<br />
jedoch, dass Götz Friedrichs<br />
Inszenierung mit ihrer anthrazitgrauen<br />
Art-déco-Kühle schon<br />
sieben Jahre alt gewesen sein<br />
soll. So ideal schien sie da auf<br />
die Stimmschauspielerin Renée<br />
Fleming zugeschnitten.<br />
Guido Fischer<br />
18 www.KlassikAkzente.de
Foto: Hans Wild / Decca<br />
Verschiedene Komponisten<br />
FOCUS-Edition Große Sinfonien<br />
Deutsche Grammophon<br />
11 CDs 480 0782<br />
Verschiedene Solisten, Orchester und Dirigenten<br />
Veröffentlichung: 22. März<br />
Verschiedene Komponisten<br />
FOCUS-Edition Große Sinfonien<br />
Deutsche Grammophon<br />
4 DVDs 480 0685<br />
Verschiedene Solisten, Orchester und Dirigenten<br />
Helden der Konzertsäle<br />
Das Nachrichtenmagazin FOCUS startet die neue CD-Edition „Große Sinfonien“.<br />
Raunend äußern sich Musiker<br />
der Berliner Philharmoniker<br />
bis heute über den langjährigen<br />
Maestro maximus. Dirigent Herbert<br />
von Karajan ist in unzähligen<br />
Anekdoten, Geschichten,<br />
auch kleinen Witzen präsent.<br />
Wie er kapriziöse Operndiven<br />
umschmeichelte, wie er renitente<br />
Instrumentalisten auf<br />
Kurs brachte, wie er unbotmäßige<br />
Kritiker der Inkompetenz<br />
zieh. Selbst der heutige<br />
Pultchef Simon Rattle bekennt:<br />
„Wenn ich mit dem Orchester<br />
probe, spüre ich den alten Herren<br />
noch manchmal hinter mir<br />
stehen.“ Keine Frage, der 1989<br />
verstorbene Kapellmeister lebt<br />
– zumindest in der Metaphysik<br />
seines ehemaligen Ensembles.<br />
Doch was ist von Musiker<br />
Karajan geblieben? Diese<br />
Frage debattieren die Feuilletons<br />
anlässlich seines 100.<br />
Geburtstages am 5. April. Während<br />
die Legionen von Musikern<br />
und Sängern, die er zu<br />
Lebzeiten entdeckte, förderte,<br />
protegierte, zu Dutzenden<br />
Jubiläumskonzerten antreten.<br />
Das Nachrichtenmagazin<br />
FOCUS tritt mit den physisch<br />
noch greifbaren Zeugnissen<br />
von Karajans Arbeit in die<br />
große Debatte ein: Im Gedenkjahr<br />
startet die Musikredaktion<br />
in Zusammenarbeit mit Karajans<br />
langjährigem Exklusivlabel<br />
Deutsche Grammophon die<br />
neue CD-Edition „Große Sinfonien“<br />
– natürlich mit Karajans<br />
Einspielung von Beethovens<br />
5. Sinfonie. Denn auch dieses<br />
wohl bekannteste aller sinfonischen<br />
Werke feiert 2008<br />
Geburtstag, nämlich den 200.<br />
seiner Uraufführung.<br />
Helden der Konzertsäle:<br />
Bis in den Sommer folgen im<br />
zweiwöchentlichen Erscheinungsrhythmus<br />
sinfonische<br />
Aufnahmen bedeutender Pultstars.<br />
Daniel Barenboim dirigiert<br />
Schumanns 1. und 3.<br />
Sinfonie, Pierre Boulez leitet<br />
Mahlers Fünfte, Christian Thielemann<br />
interpretiert Bruckners<br />
Fünfte. Die Großen am Pult<br />
gestalten die Großen unter den<br />
sinfonischen Komponisten. So<br />
kann das Publikum einen Eindruck<br />
gewinnen, wie sich die<br />
lebende Klassikwelt seit Karajan<br />
verändert hat, wie sie sich<br />
aber dennoch weiter auf den<br />
Stardirigenten bezieht. Thielemann<br />
etwa bewundert bis<br />
heute die „unglaubliche Individualität“<br />
Karajans: „Wie der<br />
späte Karajan es geschafft hat,<br />
der noch als junger Mann wie<br />
ein Derwisch auf dem Pult herumtobte,<br />
eine Harmonie von<br />
Geist und Körper herzustellen.“<br />
Bonbon der neuen FOCUS-<br />
Edition ist die Bonus-CD,<br />
die Käufer der vollständigen<br />
10er-Box „Große Sinfonien“<br />
erhalten: Der erste Satz von<br />
Beethovens Fünfter mit dem<br />
berühmten Schicksalsmotiv<br />
in der Interpretation von zehn<br />
bekannten Dirigenten. Von Karl<br />
Böhm und Wilhelm Furtwängler<br />
bis Claudio Abbado und dem<br />
Newcomer der vergangenen<br />
Jahre, Gustavo Dudamel. Wer<br />
dirigiert die forschesten Tempi?<br />
Wer gestaltet die legendäre<br />
Streichermelodie zu Beginn<br />
am markantesten? Eine solche<br />
Vergleichsmöglichkeit hat es<br />
auf Tonträger noch nie gegeben.<br />
Happy Birthday, Ludwig<br />
van Beethoven und Herbert<br />
von Karajan!<br />
Gregor Dolak, FOCUS Redakteur<br />
Musik, Oper, Theater<br />
www.focus-edition-sinfonien.de<br />
Sir Simon spürt ihn noch hinter sich:<br />
Herbert von Karajan<br />
www.KlassikAkzente.de 19
Magazin<br />
Engelbert Humperdinck<br />
Hänsel und Gretel<br />
Decca<br />
CD 480 0820<br />
Katharina Wagner, Opernregisseurin<br />
Veröffentlichung: 2. Mai<br />
Die Zukunft der Oper<br />
Katharina Wagner hat den „kleine Hörsaal“ besucht<br />
und sich mit sechs Kindern über „Hänsel und Gretel“<br />
unterhalten. Eine Begegnung der besonderen Art.<br />
Nachdenklich im „Kleinen Hörsaal“:<br />
Katharina Wagner und Schüler<br />
Das Treffen mit den Kindern im<br />
„Kleinen Hörsaal“ hat mich nicht<br />
nur überrascht, sondern richtig<br />
begeistert. In Deutschland<br />
wird ja viel über Sinn und Zweck<br />
des sogenannten Regietheaters<br />
debattiert. Umso erstaunlicher<br />
war für mich die Entdeckung,<br />
wie selbstverständlich eine Aktualisierung<br />
der Oper für Kinder zu<br />
sein scheint. Gemeinsam mit<br />
sechs Kindern habe ich mich<br />
über Engelbert Humperdincks<br />
„Hänsel und Gretel“ unterhalten<br />
– das heißt, erst einmal<br />
habe ich hauptsächlich zugehört,<br />
was die Kinder an diesem<br />
Stück interessiert. Herausgekommen<br />
sind zahlreiche Regieeinfälle,<br />
von denen der eine oder<br />
andere Regisseur vermutlich<br />
gern Gebrauch machen würde.<br />
Beim „Kleinen Hörsaal“ ging<br />
es fast so zu wie bei einem<br />
ersten Konzeptionsgespräch,<br />
einem Brainstorming mit den<br />
wichtigsten Beteiligten einer Produktion:<br />
dem Dramaturgen, dem<br />
Bühnenbildner und natürlich dem<br />
Regisseur. Wir haben uns die<br />
Oper angehört und immer wieder<br />
überlegt, was der Text und<br />
die Musik ausdrücken wollen,<br />
wo sie dasselbe erzählen und<br />
wo sie ganz bewusst gegeneinander<br />
arbeiten. Ein Prozess, bei<br />
dem wir nicht immer einer Meinung<br />
waren. Emely wollte zum<br />
Beispiel unbedingt ein Hexenhäuschen<br />
aus Zuckerguss<br />
bauen, Richard schlug in seiner<br />
fast schon erschreckend aufgeklärten<br />
und progressiven Art vor,<br />
stattdessen doch lieber eines<br />
aus Haschisch zu nehmen.<br />
Wir fragten uns, ob die Eltern<br />
von Hänsel und Gretel eigentlich<br />
eher gut oder böse seien,<br />
für was der Wald überhaupt ein<br />
Sinnbild sein kann, ob es wohl<br />
heute noch Hexen gibt und wie<br />
diese in Erscheinung treten. Ein<br />
besonderes Augenmerk lenkten<br />
wir auch auf das Ende, in dem<br />
alle Lebkuchenkinder auf wunderbare<br />
Weise erlöst werden.<br />
Die Antworten waren verblüffend:<br />
Wir haben darüber gestritten,<br />
ob die Mutter ihre Kinder<br />
aus Armut in den Wald schickt<br />
oder aus Bosheit, haben festgestellt,<br />
dass der Wald aufgrund<br />
der versöhnlichen Figuren des<br />
Taumännchens und des Sandmanns<br />
gar kein so fürchterlicher<br />
Ort ist, dass es Hänsel und Gretel<br />
dort vielleicht sogar besser<br />
geht als zuhause. Wir haben<br />
darüber diskutiert, ob Menschen,<br />
die Kindern etwas antun,<br />
vielleicht die Hexen unserer Zeit<br />
sind. Schließlich haben wir uns<br />
noch einmal ganz genau die<br />
Musik des großen Finales angehört,<br />
die Marie fast zu schön<br />
fand, um wahr zu sein. Ist die<br />
Hexe am Ende vielleicht gar<br />
nicht tot?<br />
Mein Besuch beim „Kleinen<br />
Hörsaal“ war für mich ein<br />
ganz besonderes und anregendes<br />
Erlebnis. Gemeinsam<br />
mit den Kindern habe ich „Hänsel<br />
und Gretel“ zum konkreten<br />
Gegenstand einer konzeptionellen<br />
Analyse gemacht, die verschiedensten<br />
Facetten der Oper<br />
hinterfragt und dabei unzählige<br />
Einblicke gewonnen, die<br />
vielleicht nur mit Kinderaugen<br />
entdeckt werden können. Als<br />
Regisseurin blicke ich nun umso<br />
gespannter in die Zukunft. Denn<br />
immerhin habe ich feststellen<br />
dürfen, dass die Jüngsten vieles<br />
schon als selbstverständlich<br />
empfinden, worüber wir Ältere<br />
noch immer streiten. Für sie ist<br />
es normal, dass Opern aktuell<br />
sind, dass sie Geschichten<br />
über uns erzählen – dass sie<br />
uns berühren und anregen, über<br />
uns selbst nachzudenken.<br />
Katharina Wagner<br />
Fotos: Deutsche Grammophon<br />
20 www.KlassikAkzente.de
Foto: Uli Webber / Decca<br />
Der klassische Fragebogen<br />
beantwortet von Jonas Kaufmann<br />
Musik ist eine heilige<br />
<strong>Kunst</strong>, oder …?<br />
<strong>Kunst</strong> ist schön, macht aber viel<br />
Arbeit. (Karl Valentin)<br />
Könnten Sie wählen, in<br />
welcher Zeit hätten Sie<br />
gern gelebt?<br />
Im Mittelalter als Minnesänger<br />
von Burg zu Burg …<br />
Welchen Komponisten der<br />
Vergangenheit würden Sie<br />
bitten, ein Stück für Sie zu<br />
komponieren?<br />
Gustav Mahler für ein Requiem.<br />
Auf welches nichtmusikalische<br />
Abenteuer<br />
würden Sie sich gern<br />
einmal einlassen?<br />
Einmal um die Welt segeln.<br />
Wie sähe Ihr ideales<br />
Publikum aus?<br />
Aufmerksam und ausgeschlafen,<br />
<strong>ohne</strong> Husten und Handy –<br />
eben so wie immer ;-)<br />
Welchem Maler aus<br />
der Vergangenheit oder<br />
Gegenwart hätten<br />
Sie gern einmal Modell<br />
gesessen?<br />
Mark Rothko in seiner gegenständlichen<br />
Phase.<br />
Ihr musikalisches Credo?<br />
Oper wurde erfunden, um das<br />
Publikum zu erfreuen und nicht<br />
umgekehrt!<br />
Welches war Ihre musikalisch<br />
aufregendste<br />
Begegnung?<br />
Das erste Duett mit meiner<br />
Frau.<br />
Welche Begegnung würden<br />
Sie in der Fantasie<br />
gern herbeiführen?<br />
Eine Gesangsstunde bei<br />
Caruso.<br />
Welches Gericht käme<br />
nie auf Ihren Tisch?<br />
Dosenravioli mit Apfelmus.<br />
Verdi • Gounod • Bizet u.a.<br />
Romantic Arias<br />
Decca<br />
CD 475 9966<br />
Jonas Kaufmann, Tenor<br />
Prague Philharmonic Orchestra<br />
Dirigent: Marco Armiliato<br />
Welcher Komponist<br />
bzw. welches Werk wird<br />
Ihrer Meinung nach<br />
heutzutage überschätzt<br />
bzw. unterschätzt?<br />
Ferdinando Paer, er schrieb die<br />
„Ur-Leonore“ lange vor Ludwig<br />
van Beethoven, der sich so einiges<br />
davon aneignete.<br />
Welches der vier Temperamente<br />
– sanguinisch,<br />
melancholisch, cholerisch,<br />
phlegmatisch –<br />
entspricht Ihrem Wesen<br />
am ehesten?<br />
Eindeutig sanguinisch.<br />
Könnte man Ihnen<br />
in einem Sportstadion<br />
begegnen?<br />
Sie meinen doch hoffentlich<br />
nicht aktiv!?! Ansonsten bin ich<br />
für Fußball immer zu haben.<br />
Welches Buch liegt<br />
neben der Stimmgabel und<br />
welches auf Ihrem<br />
Nachttisch?<br />
„Kadenzen“ von Franz Welser-<br />
Möst, „Kinder und Mathematik“<br />
von Hartmut Spiegel und Christoph<br />
Selter.<br />
Welches Musikstück treibt<br />
Ihnen den Schweiß auf die<br />
Stirn?<br />
Wahrscheinlich meine Abschiedsvorstellung<br />
als Tristan.<br />
Welche Aussage über<br />
Musik möchten Sie nie<br />
wieder hören?<br />
Oper ist tot!<br />
Mit welcher Märchengestalt<br />
würden Sie sich<br />
identifizieren?<br />
Hans im Glück.<br />
Der einzige Weg, eine<br />
Versuchung loszuwerden,<br />
ist, ihr nachzugeben,<br />
sagte Oscar Wilde. Was<br />
sagen Sie?<br />
Der Reiz einer Versuchung liegt<br />
gerade darin, ihr widerstehen<br />
zu können.<br />
Jonas Kaufmann<br />
www.KlassikAkzente.de 21
eingehört<br />
Foto: Mitch Jenkins / DG<br />
Maurizios moderner<br />
Mozart<br />
Welt-Ersteinspielung:<br />
Emerson String Quartet<br />
Bachs Fugen in neuem<br />
Klanggewand<br />
Erst mit Joseph Haydn nahm die Form ihren Anfang, Johann<br />
Sebastian Bach hat selbst keine Musik für Streichquartett<br />
komponiert. Wohl aber gibt es Bach’sche Werke,<br />
die sich trefflich für ein solches Ensemble arrangieren lassen,<br />
allen voran „Die <strong>Kunst</strong> der Fuge“, mit deren mustergültiger<br />
Einspielung das Emerson String Quartet im Jahr<br />
2003 seinen bis dato größten Erfolg verbuchen konnte.<br />
In Bezug auf dieses Gipfelwerk hatte die Formation noch<br />
durchaus ebenbürtige Konkurrenz, etwa das Keller Quartett<br />
oder das Julliard String Quartet, doch mit ihrer zweiten<br />
Bach-Einspielung betreten die vier Amerikaner Neuland:<br />
Sie musizieren Fugen aus Bachs „Wohltemperiertem<br />
Klavier“, transkribiert für Streichquartett beziehungsweise<br />
-quintett von Wolfgang Amadeus Mozart und seinem Zeitgenossen<br />
Emanuel Aloys Förster. Försters Beiträge, etwa<br />
drei Viertel der Stücke, präsentiert das Emerson String<br />
Quartet als Welt-Ersteinspielung. Die Transkriptionen entstanden<br />
zu einer Zeit, als Bachs Musik fast vollständig vergessen<br />
war und lediglich in privaten Zirkeln weiterlebte.<br />
Ein solcher traf sich regelmäßig im Haus des Baron van<br />
Swieten, der Mozart um 1782 mit Bachs Musik bekannt<br />
machte. • HR<br />
www.deutschegrammophon.com/emerson-bach<br />
Schon 1981 kam es im Wiener Musikvereinssaal zum ersten Gedankenaustausch<br />
über Mozart. 2005 kehrte dann Maurizio Pollini<br />
erneut als Solist und Dirigent in Personalunion zu den Wiener<br />
Philharmonikern zurück. Und weil man sich, wie der Livemitschnitt<br />
dokumentiert, in den beiden Klavierkonzerten KV 453 und<br />
KV 467 auf Anhieb wieder blendend verstand, gab es zwei Jahre<br />
später eine direkte Fortsetzung. Während seines spektakulären<br />
Konzertprojekts „Pollini Perspektiven“, mit dem er in Wien<br />
die Tradition und die Moderne zusammenführte, standen Mozarts<br />
kleines A-Dur- sowie das empfindungsreich-dramatische<br />
Klavierkonzert c-Moll auf dem Programm. Mit seinem klar bewegten<br />
und bewegenden Dirigat und Spiel fand Pollini aber nicht<br />
nur den Schlüssel zu Mozarts genialischer Erfindungsgabe. Da<br />
laut Pollini „jeder Komponist in gewisser Weise eine Verbindung<br />
zur <strong>Kunst</strong> Mozarts hat“, nahm der italienische Zeitgenosse Salvatore<br />
Sciarrino gerne die Einladung an, die Kadenzen für das<br />
c-Moll-Konzert zu schreiben. Mozarts Modernität ist schließlich<br />
zeitlos wie inspirierend. • GF<br />
www.deutschegrammophon.com/pollini-mozart<br />
Foto: Mathias Bothor / DG<br />
Klar bewegt und bewegend:<br />
Maurizio Pollini<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Fugues<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 7458<br />
Emerson String Quartet<br />
Veröffentlichung: 2. Mai<br />
Wolfgang Amadeus<br />
Mozart<br />
Klavierkonzerte<br />
KV 414 & 491<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 7167<br />
Maurizio Pollini, Klavier<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Veröffentlichung: 11. April<br />
22 www.KlassikAkzente.de
Laci Boldemann • Hans<br />
Gefors • Anders Hillborg<br />
Boldemann/Gefors/<br />
Hillborg<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 7439<br />
Anne Sofie von Otter,<br />
Mezzosopran<br />
Göteborgs Symfoniker<br />
Dirigent: Kent Nagano<br />
Veröffentlichung: April<br />
War nicht nur der<br />
Oper zugetan:<br />
Fritz<br />
Wunderlich<br />
Foto: Privatbesitz Familie Wunderlich<br />
Verschiedene<br />
Komponisten<br />
Anne Sofie von Otter –<br />
In My Element<br />
Deutsche Grammophon<br />
2 CDs 477 7077<br />
Anne Sofie von Otter,<br />
Mezzosopran<br />
Verschiedene Ensembles<br />
und Dirigenten<br />
Veröffentlichung: 15. April<br />
Beseelte Kirchenmusik<br />
im alten Stil<br />
Doppel-CD-geehrt:<br />
Anne Sofie von Otter<br />
Goldkehlchen<br />
Anne Sofie von Otter ist das weibliche Pendant zum phrygischen<br />
König Midas. Alles, was die schwedische Mezzosopranistin<br />
anfasst, wird zu Gold. Wie auf der Opernbühne<br />
bei Händel, Bizet und Offenbach. Und erst mit ihren<br />
jüngsten Alben konnte sie ihren Ruf als passionierte Lied-<br />
Allrounderin bestätigen. Als sie sich zu den Pop-Hits von<br />
ABBA bekannte. Um danach an Komponisten zu erinnern,<br />
die im KZ Theresienstadt wider das Leid angeschrieben<br />
hatten. Ein enorm kontrastreicher CD-Katalog spiegelt so<br />
die künstlerische Ausnahmestellung einer Sängerin wider,<br />
die jetzt mit der Doppel-CD „Portrait of the Artist“ gewürdigt<br />
wird. Und als besonderes Bonbon sind die bisher unveröffentlichten<br />
„Sieben Lieder im Volkston“ von Pavel<br />
Haas zu hören. Da sich Anne Sofie von Otter aber noch<br />
längst nicht auf den Lorbeeren ausruhen will, ist sie gerade<br />
erst wieder ins Studio gegangen. Und mit Kent Nagano<br />
hat sie Orchesterlieder eingespielt, die ihr skandinavische<br />
Komponisten wie Anders Hilborg auf den Leib komponiert<br />
haben. Denn auch das ist von Otter – eine Muse. • GF<br />
www.deutschegrammophon.com/portraitoftheartist<br />
Foto: Rainer Maillard / DG<br />
Foto: Thomas Klementsson / DG<br />
Pünktlich zu Ostern werden drei der schönsten Aufnahmen geistlicher<br />
Musik mit Fritz Wunderlich in angemessener Form wieder<br />
zugänglich gemacht: „Oster-Oratorium“ BWV 249 und „Magnificat“<br />
BWV 243, beide 1957 unter Marcel Couraud eingespielt,<br />
erscheinen als CD-Weltpremiere. Die berühmte, von einigen der<br />
besten Sänger ihrer Zeit interpretierte „Matthäus-Passion“ von<br />
1964 wurde liebevoll restauriert und mit dem kompletten Originalbooklet<br />
der LP-Erstveröffentlichung ausgestattet, inklusive Sitzplan<br />
und Fotos von den Aufnahmesitzungen.<br />
Musiziert sind diese Aufnahmen im alten Stil. Gemeint ist die<br />
Art, wie Bach gespielt wurde, ehe Gustav Leonhardt und Nikolaus<br />
Harnoncourt die Szene betraten. Natürlich ist deren Verdienst<br />
außerordentlich und natürlich sind vor ihnen mit dick<br />
romantisierender musikalischer „Soße“ einige Gewaltverbrechen<br />
an Bach begangen worden, aber, wie pflegte Sergiu Celibidache<br />
so schön mit süffisant geschürzten Lippen zu sagen: „Man kann<br />
auch auf alten Instrumenten falsch phrasieren.“ – Und auf neuen<br />
auch richtig, das war die Implikation. Es gilt, wieder zu entdecken,<br />
dass es auch vor der Alte-Musik-Bewegung wunderbaren,<br />
geistig authentischen Bach zu hören gab, zum Beispiel unter den<br />
Dirigenten Karl Münchinger und Marcel Couraud. • HR<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Matthäus-Passion<br />
BWV 244<br />
Decca<br />
3 CDs 480 0156<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Oster-Oratorium<br />
BWV 249<br />
Philips<br />
CD 480 0216<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Magnificat BWV 243,<br />
Kantate BWV 31<br />
Philips<br />
CD 480 0217<br />
Elly Ameling, Sopran<br />
Fritz Wunderlich, Tenor<br />
Peter Pears, Tenor<br />
Hermann Prey, Bariton<br />
Stuttgarter Hymnus-<br />
Chorknaben • Stuttgarter<br />
Kammerorchester<br />
Dirigent:<br />
Karl Münchinger<br />
Friederike Sailer,<br />
Sopran • Margarete<br />
Bence, Alt • Fritz<br />
Wunderlich, Tenor<br />
August Messthaler,<br />
Bass • Chor und<br />
Stuttgarter Solisten<br />
Dirigent:<br />
Marcel Courand<br />
Friederike Sailer,<br />
Sopran • Margarete<br />
Bence, Alt • Fritz<br />
Wunderlich, Tenor<br />
August Messthaler,<br />
Bass • Chor und<br />
Kammerorchester<br />
Stuttgart • Dirigent:<br />
Marcel Courand<br />
www.KlassikAkzente.de 23
eingehört<br />
Foto: Mathias Bothor / DG<br />
Sergej Prokofieff<br />
Maurice Ravel<br />
Klavierkonzert Nr. 2<br />
in g-Moll op. 16<br />
Klavierkonzert<br />
in G-Dur<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 6593<br />
Yundi Li, Klavier<br />
Berliner Philharmoniker<br />
Dirigent: Seiji Ozawa<br />
Veröffentlichung: 11. April<br />
Poetisches Gespür:<br />
Yundi Li<br />
Tönendes Universum<br />
Spätestens mit seinem durchschlagenden Erfolg beim Warschauer<br />
Chopin-Wettbewerb im Jahr 2000 bewies Yundi Li, dass<br />
sein Spiel mehr bietet als bloß brillante Tastenakrobatik. Wie weit<br />
er bereits jenseits der Grenze einer technischen perfekten Interpretation<br />
musiziert, zeigte er oft genug, besonders bei Chopin<br />
und Liszt. Mit Prokofieffs selten zu hörendem, dafür umso spektakulärerem<br />
zweiten Klavierkonzert sowie Ravels Klavierkonzert in<br />
G-Dur stellt er sich nun einer gewaltigen Herausforderung: in den<br />
leidenschaftlichen und massiven Ausbrüchen von Prokofieffs<br />
Musik, die enorme spieltechnische Anforderungen an den Pianisten<br />
stellen, den prägenden und so ernsten Gedanken hörbar zu<br />
machen. Hier klingt die Orchestrierung für Li „irgendwie nach<br />
‚Krieg der Sterne‘“, dagegen verlangt der Ravel viel mehr Leichtigkeit<br />
und Vielfarbigkeit. Und gerade darin kann Yundi Li sein<br />
unglaubliches poetisches Gespür entfalten. Seiji Ozawa und die<br />
Berliner Philharmoniker stellen ihm dafür alle Möglichkeiten zur<br />
Verfügung. • FR<br />
www.deutschegrammophon.com/yundili-prokofiev-ravel<br />
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Isang Yun<br />
Farewell<br />
ECM New Series<br />
CD 476 6188<br />
Münchener<br />
Kammerorchester<br />
Dirigent:<br />
Alexander Liebreich<br />
Aufbruch in der Dunkelheit<br />
Kein Urlaub fürs Orchester? Der Hofkapellmeister weiß Rat.<br />
Haydn tut den Wunsch des streichenden und blasenden Gesindes<br />
einfach in Tönen kund: Im Schluss-Presto seiner fis-Moll-<br />
Symphonie schiebt er unvermittelt ein Adagio ein. Ein Musiker<br />
nach dem anderen bläst sein Lichtchen aus und verlässt den<br />
Saal, bis nur noch ein zartes Duo zweier Geigen übrig bleibt.<br />
Natürlich hat Fürst Esterházy ein Einsehen – das zumindest<br />
behauptet die schöne Geschichte aus Feudalzeiten, die wir gerne<br />
als Parabel über die Macht der List und des Charmes lesen.<br />
Alexander Liebreich, seit gut anderthalb Jahren Chefdirigent<br />
des Münchener Kammerorchesters, hat bei Haydns Nr. 45 ganz<br />
andere Assoziationen. „Abschied“ heißt für ihn Aufbruch. „Ich<br />
lese das Stück als Loslösung von der Formkonvention; so radikal<br />
hat Haydn das Grunddesign seiner Symphonien später nie wieder<br />
in Frage gestellt. Das sukzessive Sich-Verflochtigen des Klanges<br />
kommt mir vor wie ein moderner Fade-out-Effekt.“ Umso<br />
deutlicher arbeitet Liebreichs Interpretation zweier „Sturm und<br />
Drang“-Symphonien aus den Jahren um 1770 ihre innovative Frische<br />
heraus. Schlank und transparent musiziert sein Ensemble,<br />
mit agiler Dynamik und forschen Tempi. Dass der knapp 40-Jährige<br />
die melodiöse erste Kammersymphonie des Koreaners Isang<br />
Yun (1917–1995) anschließt, hat auch einen autobiografischen<br />
Hintergrund. Bei längeren Aufenthalten in Pjöngjang lernte er die<br />
Kultur der ostasiatischen Halbinsel aus erster Hand kennen und<br />
arbeitete mit Yuns einstigem Ensemble zusammen.<br />
Foto: F. Scott Schafer / ECM<br />
BJÖRK ist ihr größter Fan:<br />
Meredith Monk<br />
Foto: Lukas Beck / DG<br />
Abschied als Neuanfang: Für Meredith Monk, die „Doyenne<br />
der New Yorker Avantgarde-Szene“ („Washington Post“) und einzigartige<br />
Vokalartistin, gilt das erst recht. 2002 starb ihre Partnerin<br />
im Alter von 56 Jahren; kurz darauf ging Monk nach England und<br />
arbeitete in einem Hospiz mit unheilbar Kranken an künstlerischen<br />
Ausdrucksformen ihrer Erinnerungen und Gefühle. Nach und nach<br />
entstand schließlich „Impermanence“, eine Meditation über Vergänglichkeit,<br />
in der die Stimmen von Monks virtuosem Vokalensemble<br />
sich zu mal schmerzlichen, mal übermütigen, aber immer<br />
verwirrend wohltönenden Gesängen zusammenfinden. Die 16-<br />
sätzige Suite zeigt die Komponistin Meredith Monk auf einem<br />
neuen Niveau: Die Instrumentalparts sind reicher geworden, die<br />
Harmonik ist chromatischer. Nie zwei Mal dasselbe tun, lautet<br />
Monks Motto. Es stimmt schon: Nur als fortwährende Entwicklung<br />
lässt sich das Vergehen der Zeit überhaupt akzeptieren … • GG<br />
Abschied und Aufbruch:<br />
Alexander Liebreich<br />
Meredith Monk<br />
Impermanence<br />
ECM New Series<br />
CD 476 6391<br />
Meredith Monk & Vocal<br />
Ensemble, Gesang<br />
Allison Sniffin, Klavier,<br />
Violine • John<br />
Hollenbeck, Perkussion<br />
Bohdan Hilash,<br />
Holzblasinstrumente<br />
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eingehört<br />
Foto: Uli Weber / Decca<br />
Bellini • Beethoven<br />
Gluck u.a.<br />
Souvenir einer<br />
goldenen Ära<br />
Decca<br />
2 CDs 475 8493<br />
Weitere Veröffentlichungen aus<br />
der Serie Originals auf Seite 29<br />
Marilyn Horne,<br />
Mezzosopran<br />
L’Orchestre de la Suisse<br />
Romande<br />
Dirigent: Henry Lewis<br />
Romantische Revolution:<br />
Cecilia Bartoli<br />
Die andere Maria<br />
„Souvenir einer goldenen Ära“ – der Titel allein verführt zum<br />
Träumen. Marilyn Horne widmete dieses Doppelalbum 1966<br />
den Schwestern Garcia: zwei der größten Stimmen des<br />
19. Jahrhunderts, die beide unter den Namen ihrer Ehemänner<br />
berühmt wurden: Maria Malibran und Pauline Viardot.<br />
Die beiden Tribute-Alben der amerikanischen Mezzosopranistin<br />
an die spanischen Schwestern erscheinen jetzt<br />
erstmals auf Doppel-CD in der Reihe Originals. Originals,<br />
das sind ganz besondere Aufnahmen aus der Vinyl-Ära, die<br />
das Beste repräsentieren, was die Archive von Decca, Philips<br />
und Deutsche Grammophon zu bieten haben, liebevoll<br />
ausgestattet und mit einem eigens entwickelten Verfahren<br />
neu ausgesteuert. So erinnert diese Aufnahme nicht nur an<br />
die goldene Ära der Geschwister Garcia, bevor, so „Gramophone“<br />
1966, „engste Spezialisierung ein Fetisch wurde“,<br />
sondern auch an die Zeit der großen analogen Aufnahmen.<br />
Eine interessante Alternative allemal zu Cecilia Bartolis<br />
„Maria“, die eben auf DVD erschienen ist (siehe links). • AL<br />
„Maria“ auf DVD<br />
„La rivoluzione romantica“, die romantische Revolution auf der<br />
Opernbühne, verkörpert in der großen Sängerin Maria Malibran,<br />
fesselt die Mezzosopranistin Cecilia Bartoli wie vielleicht noch nie<br />
zuvor ein Thema in ihrem von Akribie geprägten Künstlerleben.<br />
Pünktlich zum 200. Geburtstag der Malibran am 24. März 2008,<br />
den „la Bartoli“ am selben Abend in Paris mit einem Galakonzert<br />
begehen wird, erscheint „Maria“, das Programm ihrer aktuellen<br />
CD und Welttournee, als prächtig ausgestattete Doppel-DVD.<br />
Die DVD enthält ein umjubeltes, 80-minütiges Livekonzert aus<br />
dem herrlichen Palau de la Música Catalana in Barcelona, einem<br />
der schönsten Konzertsäle der Welt, dessen glanzvoller Urzustand<br />
erst vor wenigen Jahren wieder völlig hergestellt wurde. Die<br />
Entstehung des Programms beleuchtet die ausführliche Dokumentation<br />
„Maria Rediscovered“, für die ein Filmteam Cecilia Bartoli<br />
bei ihren jahrelangen Recherchen zum Leben Maria Malibrans<br />
begleitet hat. Im Rahmen ihrer Welttournee wird Cecilia Bartoli im<br />
ersten Halbjahr 2008 unter anderem sechs Mal in Deutschland<br />
zu sehen sein (siehe auch Livetermine auf Seite 30). • HR<br />
www.ceciliabartoli.de<br />
Die andere Maria-Verehrerin:<br />
Marilyn Horne<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Maria: The Barcelona<br />
Concert & Malibran<br />
Rediscovered<br />
Decca<br />
2 DVDs 074 3252<br />
Cecilia Bartoli,<br />
Mezzosopran<br />
Orchestra La Scintilla<br />
Dirigent: Adam Fischer<br />
Foto: Decca<br />
26 www.KlassikAkzente.de
Alle Veröffentlichungen im Überblick<br />
Einzelveröffentlichungen<br />
Cover lag bei<br />
Drucklegung<br />
noch nicht vor.<br />
Cover lag bei<br />
Drucklegung<br />
noch nicht vor.<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Symphonien Nr. 29, 33, 35 „Haffner“<br />
Nr. 38 „Prager“ • 41 „Jupiter“<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7598<br />
Dirigent: Claudio Abbado VÖ: Juni<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Die Violinkonzerte • Sinfonia Concertante<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7371<br />
Giuliano Carmignola, Violine<br />
Dirigent: Claudio Abbado VÖ: Juni<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Italia<br />
Decca CD 478 0029<br />
Chris Botti, Trompete<br />
Verschiedene Komponisten<br />
The Artist’s Choice Collection<br />
Philips 8 CDs 478 0421<br />
Alfred Brendel, Klavier<br />
Bolcom • Satie • Schönberg<br />
Surprise<br />
Deutsche Grammophon CD 477 6589<br />
Measha Brueggergosman, Sopran<br />
Ruggero Leoncavallo „La Nuit de Mai“ –<br />
Opera Arias and Songs<br />
Deutsche Grammophon CD 477 6633<br />
Plácido Domingo, Tenor<br />
Lang Lang, Klavier<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Pasión Española<br />
Deutsche Grammophon CD 477 6590<br />
Plácido Domingo, Tenor<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Marilyn Horne<br />
The Complete Decca Recitals<br />
Decca 11 CDs 478 0165<br />
Marilyn Horne, Mezzosopran<br />
VÖ: 9. Mai<br />
VÖ: 15. April<br />
VÖ: Juni<br />
VÖ: Mai<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Fiesta<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7457<br />
Dirigent: Gustavo Dudamel<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Fugues<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7458<br />
Emerson String Quartet<br />
Jean Sibelius • Arnold Schönberg<br />
Violinkonzert op. 47 • Violinkonzert op. 36<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7346<br />
Hilary Hahn, Violine<br />
Mozart • Liszt • Schumann • Chopin<br />
Horowitz in Hamburg – The Last Concert<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7558<br />
Vladimir Horowitz, Klavier<br />
VÖ: 09. Mai<br />
VÖ: Mai<br />
VÖ: 20. Juni<br />
Mozart • Beethoven • Mendelssohn u.a.<br />
Complete Recordings on Deutsche<br />
Grammophon 1978–1988<br />
Deutsche Grammophon 5 CDs 477 7572<br />
Dirigent: Herbert von Karajan VÖ: 4. April<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Fidelio (Gesamtaufnahme)<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7366<br />
Orchester der Wiener Staatsoper<br />
Dirigent: Herbert von Karajan<br />
Verschiedene Komponisten Karajan 2008<br />
Deutsche Grammophon<br />
Hardcover-Buch 2 CDs + DVD 477 7099<br />
Berliner Philharmoniker<br />
Dirigent: Herbert von Karajan VÖ: 4. April<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Karajan Gold<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 480 0778<br />
Anne-Sophie Mutter, Violine<br />
Dirigent: Herbert von Karajan VÖ: 4. April<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Mensch und Mythos<br />
Deutsche Grammophon 3 CDs 480 0365<br />
Dirigent: Herbert von Karajan<br />
Schubert • Haydn u.a.<br />
Live At Carnegie Hall<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD + DVD 477 7564<br />
Lang Lang, Klavier<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Handel Arias<br />
Decca CD 475 8746<br />
Danielle de Niese, Sopran<br />
VÖ: April<br />
Sergej Prokofieff • Maurice Ravel<br />
Klavierkonzert Nr. 2 in g-Moll op. 16<br />
Klavierkonzert in G-Dur<br />
Deutsche Grammophon CD 477 6593<br />
Yundi Li, Klavier<br />
VÖ: 11. April<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Christa Ludwig – Meine Dirigenten<br />
Deutsche Grammophon 3 CDs 442 9975<br />
Christa Ludwig, Mezzosopran<br />
Giacomo Puccini<br />
La bohème (Gesamtaufnahme)<br />
Deutsche Grammophon CD 477 6600<br />
Anna Netrebko, Sopran<br />
Rolando Villazón, Tenor VÖ: 9. Mai<br />
VÖ: 11. April<br />
Boldemann • Gefors • Hillborg<br />
Boldemann/Gefors/Hillborg<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7439<br />
Anne Sofie v. Otter, Mezzosopran VÖ: April<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Anne Sofie von Otter – In My Element<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7077<br />
Anne Sofie v. Otter, Mezzosopran<br />
<br />
VÖ: 15. April<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Klavierkonzerte KV 414 & 491<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7167<br />
Maurizio Pollini, Klavier/DirigatVÖ: 11. April<br />
Haydn • Beethoven • Schumann • Fauré<br />
Klaviertrios • Klavierquartett<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7476<br />
Emil Gilels, Klavier<br />
Mstislaw Rostropowitsch, Cello<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Cielo e mar<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7224<br />
Deluxe Edition CD + DVD 477 7593<br />
Rolando Villazón, Tenor<br />
Richard Wagner<br />
The Great Operas from the<br />
Bayreuth Festival<br />
Decca 33 CDs 478 0279<br />
<br />
Andrew Lloyd Webber Andrew Lloyd<br />
Webber – A Classical Tribute<br />
Decca CD 478 0190<br />
Renée Fleming, Sopran<br />
José Carreras, Tenor<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Magnificat BWV 243 • Kantate BWV 31<br />
Philips CD 480 0217<br />
Fritz Wunderlich, Tenor<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Matthäus-Passion BWV 244<br />
Decca 3 CDs 480 0156<br />
Fritz Wunderlich, Tenor<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Oster-Oratorium BWV 249<br />
Philips CD 480 0216<br />
Fritz Wunderlich, Tenor<br />
VÖ: 10. Juni<br />
DVDs<br />
Mozart • Schubert • Rossini • Brahms Cover lag<br />
Abbado in Concert<br />
Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 4442<br />
Maurizio Pollini, Klavier<br />
bei Drucklegung<br />
noch nicht<br />
VÖ: 6. Mai<br />
Dirigent: Claudio Abbado vor.<br />
Richard Wagner<br />
Tristan und Isolde<br />
Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 4439<br />
VÖ: 27. Mai<br />
VÖ: 4. April<br />
VÖ: 27. Mai<br />
Dirigent: Daniel Barenboim<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Maria: The Barcelona Concert &<br />
Malibran Rediscovered<br />
Decca DVD 074 3252<br />
Cecilia Bartoli, Mezzosopran<br />
Richard Strauss<br />
Arabella<br />
Decca DVD 074 3263<br />
Renée Fleming, Sopran<br />
Dirigent: Franz Welser-Möst<br />
Gaetano Donizetti<br />
Bel canto Donizetti<br />
Decca 2 DVDs 074 3287<br />
Juan Diego Flórez, Tenor<br />
Karajan<br />
Deutsche Grammophon DVD 073 4392<br />
Regie: Robert Dornhelm<br />
Ildebrando Pizzetti<br />
Assassinio nella cattedrale<br />
Decca DVD 074 3253<br />
Dirigent: Piergiorgio Morandi<br />
Giuseppe Verdi<br />
Pavarotti Sings Verdi<br />
Deutsche Grammophon 3 DVDs 073 4458<br />
Luciano Pavarotti, Tenor<br />
Puccini • Leoncavallo • Donizetti<br />
Pavarotti – The Italian Opera Collection<br />
Deutsche Grammophon 3 DVDs 073 4300<br />
Luciano Pavarotti, Tenor<br />
Beethoven • Brahms • Chopin • Schubert<br />
Artur Rubinstein in Concert<br />
Deutsche Grammophon DVD 073 4445<br />
Arthur Rubinstein, Klavier<br />
VÖ: 6. Mai<br />
Dirigent: Bernard Haitink<br />
L’Oiseau-Lyre<br />
John Bedyngham u.a.<br />
Mi Verry Joy<br />
L’Oiseau-Lyre CD 478 0023<br />
Dirigenten: Peter Davies &<br />
Timothy Davies<br />
VÖ: 15. April<br />
Wolfgang Amadeus Mozart Flute & Harp<br />
Concerto • Bassoon Concerto<br />
L’Oiseau-Lyre CD 478 0021<br />
The Academy of Ancient Music<br />
Dirigent: Christopher Hogwood VÖ: 15. April<br />
Georg Philipp Telemann<br />
Double & Triple Concertos<br />
L’Oiseau-Lyre CD 478 0022<br />
The Academy of Ancient Music<br />
Dirigent: Christopher Hogwood VÖ: 15. April<br />
Biagio Marini Le lagrime d’Erminia<br />
L’Oiseau-Lyre CD 478 0020<br />
The Consort of Musicke<br />
Dirigenten: Anthony Rooley &<br />
Trevor Jones<br />
VÖ: 15. April<br />
John Blow<br />
Venus and Adonis<br />
L’Oiseau-Lyre CD 478 0019<br />
New London Consort<br />
Dirigent: Philip Pickett<br />
Cover lag<br />
bei Drucklegung<br />
noch nicht<br />
vor.<br />
Cover lag<br />
bei Drucklegung<br />
noch nicht<br />
vor.<br />
VÖ: 15. April<br />
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Alle Veröffentlichungen im Überblick<br />
FOCUS-Edition<br />
Ludwig van Beethoven<br />
FOCUS-Edition Vol. 1 – Sinfonien<br />
Nr. 5 in c-Moll op. 67 & Nr. 7 in A-Dur op. 92<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0700<br />
Dirigent: Herbert v. Karajan VÖ: 22. März<br />
Ludwig van Beethoven<br />
FOCUS-Edition Vol. 2<br />
Sinfonie Nr. 9 in d-Moll op. 125<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0696<br />
Dirigent: Leonard Bernstein VÖ: 22. März<br />
Johannes Brahms<br />
FOCUS-Edition Vol. 3 – Sinfonie<br />
Nr. 3 in F-Dur op. 90 & Nr. 4 in e-Moll op. 98<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0695<br />
Dirigent: Sergiu Celibidache VÖ: 18. April<br />
Anton Bruckner<br />
FOCUS-Edition Vol. 4<br />
Sinfonie Nr. 5 in B-Dur<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0693<br />
Dirigent: Christian Thielemann VÖ: 18. April<br />
Antonín Dvořák FOCUS-Edition Vol. 5<br />
Sinfonie Nr. 8 in G-Dur op. 88 B 163 &<br />
Nr. 9 in e-Moll op. 95 B 86<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0691<br />
Dirigent: Lorin Maazel<br />
VÖ: 16. Mai<br />
Gustav Mahler FOCUS-Edition Vol. 6<br />
Sinfonie Nr. 5 cis-Moll<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0694<br />
Wiener Philharmoniker •<br />
Dirigent: Pierre Boulez VÖ: 16. Mai<br />
W. A. Mozart FOCUS-Edition Vol. 7<br />
Sinfonie Nr. 40 in g-Moll KV 550 &<br />
Nr. 41 in C-Dur KV 551<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0751<br />
Dirigent: Marc Minkowski VÖ: 20. Juni<br />
Franz Schubert<br />
FOCUS-Edition Vol. 8 – Sinfonie<br />
Nr. 8 in h-Moll D 759 & Nr. 9 in C-Dur D 944<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0684<br />
Dirigent: Giuseppe Sinopoli VÖ: 20. Juni<br />
Robert Schumann<br />
FOCUS-Edition Vol. 9 – Sinfonie<br />
Nr. 1 in E-Dur op. 26 & Nr. 3 in c-Moll op. 43<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0690<br />
Dirigent: Daniel Barenboim VÖ: 18. Juli<br />
Peter Iljitsch Tschaikowsky<br />
FOCUS-Edition Vol. 10<br />
Sinfonie Nr. 6 in h-Moll op. 74<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0692<br />
Dirigent: Claudio Abbado VÖ: 18. Juli<br />
Audior<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Messe in h-Moll<br />
Decca 2 CDs 480 0098<br />
Orchestra of the 18th Century<br />
Dirigent: Frans Brüggen<br />
Joseph Haydn<br />
Symphonien Nr. 94, 96 & 101<br />
Decca CD 480 0061<br />
Dirigent: Frans Brüggen<br />
Franz Schubert<br />
Symphonien Nr. 3, 4 & 8<br />
Decca CD 480 0188<br />
Dirigent: Frans Brüggen<br />
VÖ: 28. März<br />
VÖ: 28. März<br />
VÖ: 28. März<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Die Klangwelt der Klöster<br />
Archiv Produktion CD 480 0280<br />
Coro de Monjes de la Abadia de<br />
Santo Domingo de Silos VÖ: 28. März<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Symphonien Nr. 5 & 7<br />
Archiv Produktion CD 480 0148<br />
Dirigent: Sir John E. Gardiner VÖ: 28. März<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Klavierkonzerte Nr. 26 & 27<br />
Archiv Produktion CD 480 0073<br />
Dirigent: Sir John E. Gardiner VÖ: 28. März<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Symphonien Nr. 40 & 41<br />
Decca CD 480 0147<br />
Dirigent: Sir John E. Gardiner VÖ: 28. März<br />
Bach • Pachelbel • Purcell • Telemann<br />
Canon & Gigue<br />
Archiv Produktion CD 480 0182<br />
Musica Antiqua Köln<br />
Leitung: Reinhard Goebel VÖ: 28. März<br />
Georg Philipp Telemann<br />
Concerti<br />
Archiv Produktion CD 480 0281<br />
Musica Antiqua Köln<br />
Leitung: Reinhard Goebel VÖ: 28. März<br />
Veracini • Heinichen • Fasch • Quantz<br />
Konzerte am Dresdener Hof<br />
Archiv Produktion CD 480 0111<br />
Musica Antiqua Köln<br />
Leitung: Reinhard Goebel VÖ: 28. März<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Brandenburgische Konzerte<br />
L’Oiseau-Lyre CD 480 0021<br />
Academy of Ancient Music<br />
Dirigent: Christopher Hogwood VÖ: 28. März<br />
Georg Friedrich Händel Feuerwerksmusik<br />
• Wassermusik-Suiten<br />
L’Oiseau-Lyre CD 480 0218<br />
Academy of Ancient Music<br />
Dirigent: Christopher Hogwood VÖ: 28. März<br />
Marcello • Graun • Lebrun • Telemann<br />
Virtuose Oboenkonzerte<br />
Archiv Produktion CD 480 0183<br />
Heinz Holliger, Oboe<br />
VÖ: 28. März<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Berühmte Orgelwerke<br />
Archiv Produktion CD 480 0185<br />
Ton Koopman, Orgel<br />
VÖ: 28. März<br />
Joseph Haydn<br />
Cembalokonzerte Nr. 3, 4 & 11<br />
Decca CD 480 0181<br />
Ton Koopman, Cembalo VÖ: 28. März<br />
Gabrieli • Monteverdi • Regatti<br />
Geistliche Musik aus Venedig<br />
Archiv Produktion CD 480 0189<br />
Gabrieli Consort & Players<br />
Leitung: Paul McCreesh VÖ: 28. März<br />
Claudio Monteverdi<br />
L’Orfeo (Gesamtaufnahme)<br />
L’Oiseau-Lyre 2 CDs 480 0282<br />
Dirigent: Philip Pickett VÖ: 28. März<br />
Arcangelo Corelli<br />
Concerti grossi op. 6<br />
Archiv Produktion CD 480 0072<br />
The English Concert<br />
Dirigent: Trevor Pinnock VÖ: 28. März<br />
Georg Friedrich Händel<br />
Ouvertüre „Il pastor fido“ HWV 8a u.a.<br />
Archiv Produktion CD 480 0187<br />
The English Concert<br />
Dirigent: Trevor Pinnock VÖ: 28. März<br />
Grand Prix<br />
Gioacchino Rossini<br />
Il viaggio a Reims<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7435<br />
The Chamber Orchestra of Europe<br />
Dirigent: Claudio Abbado VÖ: 29. April<br />
Sergej Prokofieff<br />
Violinsonaten<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7434<br />
Gidon Kremer, Violine<br />
Martha Argerich, Klavier VÖ: 29. April<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Songs My Country Taught Me<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7428<br />
Agnes Baltsa, Mezzosopran VÖ: 29. April<br />
Dimitri Schostakowitsch<br />
Symphonien Nr. 1 & 7<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7587<br />
Chicago Symphony Orchestra<br />
Dirigent: Leonard Bernstein VÖ: 29. April<br />
Giuseppe Verdi<br />
Requiem<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7584<br />
Berliner Philharmoniker<br />
Dirigent: Carlo Maria Giulini VÖ: 29. April<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Die Streichtrios<br />
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7430<br />
A.-S. Mutter, Violine • B. Giuranna, Viola<br />
M. Rostropowitsch, Cello VÖ: 29. April<br />
Johann Sebastian Bach<br />
3 Concerti<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7429<br />
The English Concert<br />
Dirigent: Trevor Pinnock VÖ: 29. April<br />
Frédéric Chopin<br />
Nocturnes<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7583<br />
Maria João Pires, Klavier VÖ: 29. April<br />
Brahms • Liszt<br />
Lieder<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7433<br />
Thomas Quasthoff, Bassbariton<br />
<br />
VÖ: 29. April<br />
Verschiedene Komponisten<br />
Cavatina<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7582<br />
Göran Söllscher, Gitarre<br />
Der kleine Hörsaal<br />
VÖ: 29. April<br />
Engelbert Humperdinck<br />
Hänsel und Gretel<br />
Decca CD 480 0820<br />
Katharina Wagner, Opernregisseurin<br />
VÖ: 2. Mai<br />
Der Holzwurm der Oper<br />
erzählt …<br />
Giacomo Puccini<br />
La bohème<br />
Decca CD 480 0496<br />
Ilja Richter als Holzwurm<br />
Silke Dornow als Motte VÖ: Juni/Juli<br />
Giacomo Puccini<br />
Turandot<br />
Deutsche Grammophon CD 480 0500<br />
Ilja Richter als Holzwurm<br />
Silke Dornow als Motte VÖ: Juni/Juli<br />
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The Originals<br />
Georg Friedrich Händel Jephtha<br />
Decca 3 CDs 478 0398<br />
English Baroque Soloists<br />
Dirigent: Sir John Eliot GardinerVÖ: 10. Juni<br />
Isaac Albéniz<br />
Iberia<br />
Decca 2 CDs 478 0388<br />
Dimitri Schostakowitsch<br />
Das Jazz-Album<br />
Decca CD 475 9983<br />
Dirigent: Riccardo Chailly<br />
Bellini • Beethoven • Gluck u.a.<br />
Souvenir einer goldenen Ära<br />
Decca 2 CDs 475 8493<br />
Eloqence Junior-Klassik<br />
Herman van Veen<br />
Die Ente Kwak<br />
Deutsche Grammophon CD 882 3764<br />
Herman van Veen • Das große Wasserländisches<br />
Symphonieorchester<br />
Hänschen klein<br />
Lieder für Eltern und Kind<br />
Decca CD 480 0492<br />
Alicia de Larrocha, Klavier<br />
VÖ: 10. Juni<br />
Marilyn Horne, Mezzosopran<br />
Wiener Sängerknaben<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Das wohltemperierte Klavier<br />
Decca 3 CDs 478 0391<br />
Giuseppe Verdi<br />
Otello<br />
Decca 2 CDs 475 9984<br />
Camille Saint-Saëns<br />
Der Karneval der Tiere<br />
Deutsche Grammophon CD 476 6396<br />
András Schiff, Klavier<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Die Zauberflöte<br />
Decca 3 CDs 478 0394<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Dirigent: Sir Georg Solti<br />
Richard Wagner<br />
Das Rheingold<br />
Decca 2 CDs 478 0382<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Dirigent: Sir Georg Solti<br />
Live from the Lincoln Center<br />
Decca 2 CDs 478 0385<br />
VÖ: 10. Juni<br />
VÖ: 10. Juni<br />
VÖ: 10. Juni<br />
J. Sutherland, Sopran • M. Horne, Mezzosopran<br />
• L. Pavarotti, Tenor VÖ: 10. Juni<br />
Dirigent: Herbert von Karajan<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Klavierkonzert Nr. 21 in C-Dur KV 467<br />
Klavierkonzert Nr. 12 in A-Dur KV 414 u.a.<br />
Decca CD 475 9987<br />
Radu Lupu, Klavier<br />
Leoš Janáček<br />
Das schlaue Füchslein<br />
Decca 2 CDs 475 8670<br />
Dirigent: Sir Charles Mackerras<br />
Richard Strauss<br />
Der Rosenkavalier<br />
Decca 3 CDs 475 9988<br />
Dirigent: Sir Georg Solti<br />
Sir Peter Ustinov, Erzähler<br />
ECM New Series<br />
Joseph Haydn • Isang Yun<br />
Farewell<br />
ECM New Series CD 476 6188<br />
Dirigent: Alexander Liebreich<br />
Meredith Monk<br />
Impermanence<br />
ECM New Series CD 476 6391<br />
Meredith Monk & Vocal Ensemble,<br />
Gesang<br />
ascal ogé<br />
vollendet sein sensationelles<br />
Gershwin-Ravel-Projekt<br />
© Nick Granito<br />
<br />
obody<br />
does it better – mit diesem Kommentar<br />
verlieh das „BBC Music Magazine“<br />
Pascal Rogés Interpretationen<br />
Referenzrang (). Die Zeitschrift<br />
„Gramophone“ nahm das Vol. seines<br />
Gershwin/Ravel-Zyklus’ in ihre<br />
Liste der „Discs of the Year “ auf.<br />
Nun vervollständigt der französische<br />
Pianist das erfolgreiche Projekt, wieder<br />
als audiophile SACD-Produktion.<br />
George Gershwin: Rhapsody in Blue<br />
An American in Paris<br />
Maurice Ravel: Concerto pour la<br />
main gauche<br />
RSO Wien · Bertrand de Billy, Dirigent<br />
Pascal Rogé, Klavier<br />
SACD · OC 623<br />
Neu erschienen bei OehmsClassics<br />
Richard Wagner: Tristan und Isolde<br />
– Die Duettszenen<br />
Deborah Polaski, Sopran<br />
Johan Botha, Tenor · RSO Wien<br />
Bertrand de Billy<br />
SACD · OC 626<br />
Lieder von Hans v. Bülow,<br />
Bruno Walter & Clemens Krauss<br />
Petra Lang, Sopran<br />
Michael Volle, Bariton<br />
Adrian Baianu, Klavier<br />
OC 808<br />
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Ludwig van Beethoven:<br />
Klaviersonaten op. 10/1–3,<br />
op. 13 „Pathétique“<br />
Michael Korstick, Klavier<br />
SACD · OC 617<br />
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Service<br />
LIVE-Termine<br />
(Auswahl, Änderungen vorbehalten)<br />
Claudio Abbado<br />
03./05.05. Baden-Baden,<br />
Festspielhaus<br />
23.–25.05. Berlin, Philharmonie<br />
Pierre-Laurent Aimard<br />
06.04. Köln, Philharmonie<br />
03.05. Freiburg, Konzerthaus<br />
05.05. Basel (CH), Stadt-Casino<br />
08.05. Wien (A), Konzerthaus<br />
10.05. Berlin, Philharmonie<br />
30.05. Düsseldorf,<br />
Robert-Schumann-Saal<br />
(Klavier Festival Ruhr)<br />
Cecilia Bartoli<br />
11.03. Nürnberg,<br />
Meistersingerhalle<br />
13.03. Bremen, Die Glocke<br />
12.06. Bad Kissingen<br />
14.06. Dortmund<br />
16.06. Ludwigsburg<br />
24.06. Wien (A)<br />
Rafał Blechacz<br />
07.03. Zürich (CH), Tonhalle<br />
08.03. Winterthur (CH)<br />
30.03. Heidelberg, Stadthalle<br />
Pierre Boulez<br />
16.03. Köln, Philharmonie<br />
18.04. Berlin, Philharmonie<br />
Alfred Brendel<br />
29.04. Berlin<br />
01.05. Bad Kissingen,<br />
Max-Littmann-Saal<br />
04.05. München, Herkulessaal<br />
06.05. Stuttgart, Liederhalle<br />
08.05. Freiburg<br />
13.05. Köln<br />
16.05. Schwetzingen<br />
22.05. Hamburg, Laeiszhalle<br />
25.05. Braunschweig<br />
31.05. Zürich (CH), Tonhalle<br />
04.06. Wien (A), Musikverein<br />
19.06. Schwarzenberg<br />
30.06. Baden-Baden<br />
Nicole Cabell<br />
20.04. München, Bavaria<br />
27.06. Bad Kissingen<br />
Giuliano Carmignola<br />
04./05.06. Würzburg<br />
Gustavo Dudamel<br />
15.06. Berlin, Waldbühne<br />
Emerson String Quartet<br />
12.03. Freiburg,<br />
Hochschule für Musik<br />
13.03. Dortmund, Konzerthaus<br />
14.03. Bonn, Beethovenhaus<br />
Renée Fleming<br />
10./11./13./16./17./19.04.<br />
München<br />
07./10./14./17./21.06.<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
Juan Diego Flórez<br />
21./24./27./30.06.<br />
Dresden, Semperoper<br />
03.07. Dresden, Semperoper<br />
Elīna Garanča<br />
15./19./23.03.<br />
Berlin, Deutsche Oper<br />
22./25./28.04.<br />
Wien (A), Konzerthaus<br />
03./04./06.05.<br />
Wien (A), Musikverein<br />
05.–07.06. Berlin, Philharmonie<br />
14.06. St. Margarethen (A),<br />
Römersteinbruch<br />
Opernfestspiele<br />
23.06. Wien (A),<br />
Stadion Hohe Warte<br />
Osvaldo Golijov<br />
09.03./05.04./13.+23.05./05.06.<br />
Darmstadt, Staatstheater<br />
Daniel Harding<br />
08.–10.06. Dresden, Semperoper<br />
26.–27.06. München, Herkulessaal<br />
29.06. Bad Kissingen<br />
Daniel Hope<br />
15.03. Nürnberg,<br />
Meistersingerhalle<br />
29.04. Luzern (CH), Kultur- und<br />
Kongresszentrum<br />
30.04. Zürich (CH), Tonhalle<br />
08./11./12.05.<br />
München, Philharmonie<br />
im Gasteig<br />
10.05. Wolfsburg<br />
Janine Jansen<br />
05.04. München<br />
06.04. Wien (A), Konzerthaus<br />
08.04. Stuttgart, Liederhalle<br />
14.04. Düsseldorf, Tonhalle<br />
06./08.–10.06.<br />
Dresden<br />
Jonas Kaufmann<br />
06./09./12./15.04.<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
25.05. Zürich (CH), Opernhaus<br />
08.06. Zürich (CH), Opernhaus<br />
28.06. Zürich (CH), Opernhaus<br />
22.07. München<br />
Magdalena Kožená<br />
12.03. Köln, Philharmonie<br />
10./13./20./23./27.04.<br />
Berlin, Staatsoper<br />
30.04. Schwetzingen<br />
02.05. Dresden, Semperoper<br />
07.05. Wien (A), Konzerthaus<br />
Lang Lang<br />
20.–22.03. Berlin, Philharmonie<br />
04.05. Berlin, Philharmonie<br />
05.05. München, Philharmonie<br />
im Gasteig<br />
13.06. Dresden, Theaterplatz<br />
14.06. Hamburg, Derby Park<br />
21.06. Wien (A), Musikverein<br />
28.06. Wien (A), Schloss<br />
Schönbrunn<br />
Yundi Li<br />
23.–24.04. Aachen, Theater<br />
01.05. Elmau, Schloss Elmau<br />
14.05. Zürich (CH), Tonhalle<br />
21.05. Duisburg, Mercator-Halle<br />
Mischa Maisky<br />
13.05. Zürich (CH), Tonhalle<br />
15.06. Bad Kissingen,<br />
Regentenbau<br />
29.06. Ulrichshusen,<br />
Festspielscheune<br />
Andrea Marcon<br />
08.03. Berlin, Ernst-Reuter-Saal<br />
(Rathaus Reinickendorf)<br />
09.03. Potsdam, Schlosstheater<br />
im Neuen Palais<br />
14./16./30.03.<br />
Basel (CH), Theater<br />
07.04. Basel (CH), Theater<br />
05./08./10./21./23.05.<br />
Basel (CH), Theater<br />
17.05. Potsdam, Nikolaisaal<br />
31.05. Basel (CH), Martinskirche<br />
11.06. Halle<br />
28.06. Berlin, Kammermusiksaal<br />
(Philharmonie)<br />
Paul McCreesh<br />
22.–23.05. Bern (CH), Kultur-Casino<br />
Anne-Sophie Mutter<br />
06.–07.03. Leipzig, Gewandhaus<br />
16./21.03. Salzburg (A),<br />
Festspielhaus<br />
11.05. Dresden, Semperoper<br />
Anna Netrebko<br />
06./09./12./15.04.<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
22./25./28.04.<br />
Wien (A), Konzerthaus<br />
Anna Netrebko, Rolando<br />
Villazón, Plácido Domingo<br />
27.06. Wien (A), Schloss<br />
Schönbrunn<br />
Anne Sofie von Otter<br />
30.03. Frankfurt/M., Alte Oper<br />
14.–16./20./22./28./29.05.<br />
Wien (A), Musikverein<br />
16.06. Berlin, Deutsche Oper<br />
René Pape<br />
16./19./24.03.<br />
Berlin, Staatsoper<br />
03./07./11./16./18./25./27./30.04.<br />
Berlin, Staatsoper<br />
15./18./23./27.06.<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
Mikhail Pletnev<br />
06.03. Winterthur (CH),<br />
Stadthaus<br />
10.04. Bregenz (A)<br />
19.04. Baden-Baden<br />
23.05. Winterthur (CH),<br />
Stadthaus<br />
Maurizio Pollini<br />
11.03. München, Herkulessaal<br />
06./23.–25.05.<br />
Berlin, Philharmonie<br />
06.06. Wien (A), Musikverein<br />
23.06. Duisburg, Mercator-Halle<br />
Thomas Quasthoff<br />
17./23.03. Salzburg (A), Großes<br />
Festspielhaus<br />
27.03. Dortmund, Konzerthaus<br />
30.03. Düsseldorf, Tonhalle<br />
19./20.04. Stuttgart, Liederhalle<br />
22.04. Hannover, Kuppelsaal<br />
(Congresszentrum)<br />
26.04. Düsseldorf, Tonhalle<br />
12.05. Baden-Baden,<br />
Festspielhaus<br />
22.05. Berlin, Kammermusiksaal<br />
(Philharmonie)<br />
31.05. Wien (A), Musikverein<br />
07./08.06. Wien (A), Musikverein<br />
14.06. Schwarzenberg (A),<br />
Angelika-Kauffmann-Saal<br />
Vadim Repin<br />
12.–13.03. Basel (CH), Stadt-Casino<br />
Jean-Yves Thibaudet<br />
06.–08.05. Zürich (CH), Tonhalle<br />
12.06. Leipzig<br />
Christian Thielemann<br />
20./22./26.03.<br />
Wien (A), Staatsoper<br />
10./11./13./16./17./19.04.<br />
München, Philharmonie<br />
im Gasteig<br />
08./11./12./17.-20.05.<br />
München, Philharmonie<br />
im Gasteig<br />
09.05. Baden-Baden<br />
22.05. Berlin<br />
25.05. Köln<br />
13.06. München<br />
Mitsuko Uchida<br />
16.03. Köln, Philharmonie<br />
26.03. Bern (CH), Kultur-Casino<br />
06.04. Wien (A), Musikverein<br />
10.04. Köln, Philharmonie<br />
Rolando Villazón<br />
14.03. München, Philharmonie<br />
im Gasteig<br />
22.03. Berlin, Staatsoper<br />
24.03. Köln, Philharmonie<br />
Krystian Zimerman<br />
26.04. Wiesbaden, Kurhaus<br />
27.04. Mannheim, Rosengarten<br />
29.04. Aachen, Eurogress<br />
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Vorschau<br />
Die<br />
-Klassik-CD-Bestsellerliste<br />
im März<br />
Verdi • Gounod • Bizet u.a.<br />
Romantic Arias<br />
Decca CD 475 9966<br />
Jonas Kaufmann, Tenor<br />
Prague Philharmonic Orchestra<br />
Dirigent: Marco Armiliato<br />
Foto: Harald Hoffmann / DG<br />
Strauss u.a.<br />
Neujahrskonzert 2008<br />
Decca 2 CDs 478 0034<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Dirigent: Georges Prêtre<br />
Pavarotti Forever<br />
Decca 2 CDs 475 9349<br />
Luciano Pavarotti, Tenor<br />
Verschiedene Solisten, Ensembles und Dirigenten<br />
Götterfunken<br />
Edel Records CD 4029758829028<br />
Marc Marshall, Bariton • Jay Alexander, Tenor<br />
Michael Eckerle, Orgel • Klaus Jäckle, Gitarre • Walter<br />
Scholz, Trompete • Südwestdeutsches Kammerorchester<br />
Pforzheim • Gewandhaus Kinderchor Leipzig<br />
Duets<br />
Deutsche Grammophon<br />
CD 477 6456 Deluxe Edition CD + DVD 477 6578<br />
Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor<br />
Staatskapelle Dresden • Dirigent: Nicola Luisotti<br />
Giuseppe Verdi<br />
Violetta – Arien und Duette aus „La traviata“<br />
Deutsche Grammophon CD 477 5937<br />
Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor<br />
Thomas Hampson, Bariton • Wiener Philharmoniker<br />
Dirigent: Carlo Rizzi<br />
Die Operngala der Stars – Live aus Baden-Baden<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7176<br />
Anna Netrebko, Sopran • Elīna Garanča, Mezzosopran<br />
Ramón Vargas, Tenor • Ludovic Tézier, Bariton<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg<br />
Dirigent: Marco Armiliato<br />
Modest Mussorgsky • Alexander Borodin<br />
Bilder einer Ausstellung • Symphonie Nr. 2 h-Moll<br />
Polowetzer Tänze<br />
EMI Classics 500 2732<br />
Berliner Philharmoniker<br />
Dirigent: Sir Simon Rattle<br />
Anne-Sophie Mutter<br />
Titel<br />
Anne-Sophie Mutter: Bach meets Gubaidulina<br />
Interview<br />
Albrecht Mayer: Zwischenstop in Venedig<br />
Magazin<br />
Der klassische Fragebogen, beantwortet von<br />
Measha Brueggergosman<br />
Juan Diego Flórez (& friends): Belcanto spectacular<br />
Erwin Schrott: Decca-Debüt mit musikalischen Bösewichtern<br />
Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Juni.<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Die <strong>Kunst</strong> der Fuge<br />
Deutsche Grammophon CD 477 7345<br />
Pierre-Laurent Aimard, Klavier<br />
Veröffentlichung: 18.01.08<br />
Maria<br />
Decca CD 475 9078<br />
Limitiertes Hardcoverbuch mit CD 475 9077<br />
Limitierte Super-Deluxe-Ausgabe mit CD und DVD 475 9082<br />
Cecilia Bartoli, Mezzosopran • Maxim Vengerov, Geige<br />
International Chamber Soloists • Chormeister: Jürg<br />
Hämmerli • Orchestra La Scintilla • Dirigent: Adam Fischer<br />
Impressum<br />
KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />
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